Bildet deine Tochter eventuell zu wenig von diesem Hormon, das nachts die Urinmenge herunter setzt?
Das kann bei manchen Kindern (nicht nur bei Frühchen) bis in die Pubertät hinein dauern.
Schickt der Urologe auch hin und wieder Urin ins Labor, zum "Anbrüten"? Manche versteckte Infekte zeigen sich nicht auf den Urinsticks, sondern nur in der Laboruntersuchung. Dann läuft die Blase auch schneller mal über.
Wie schön dass deine Tochter insgesamt den Entwicklungsrückstand gut aufgeholt hat! Das sind ja viele Jahre, je nach Schädigung, die das braucht. Da seid ihr jetzt ja schon ganz gut im Rennen! Da hast du gewiss auch großen Anteil daran und hattest viel Mühen und kannst stolz auf dich sein. Aber jetzt ist halt auch die Zeit gekommen, in der du deine "Große" loslassen kannst.
Du sagst, dass du Überstunden gut geschrieben bekommst.
Für manche Arbeitnehmer ist das sogar eine beliebte Lösung: Mal statt 20 Stunden 30 zu arbeiten, dafür aber wenn es sich aufgestaut hat, dann auch wirklich mal eine zusätzliche Woche ganz frei bekommen, oder ein schönes verlängertes Wochenende zu haben.
Du müsstest da aber genau dein Limit kennen, ab dem du sagst: Das ist jetzt kein Ansparen auf mehr Freizeit, das geht so übel an die Substanz - ab jetzt heißt es schlicht nein! Wo ist da dein "Mittelweg"? Zwei Überstunden die Woche, zehn, oder mehr?
Und dann kannst du offenbar durch die Überstunden nicht davon ausgehen, dass du für zu Hause so viel Zeit hast wie in einem Halbtagsjob, wenn das immer wieder durcheinander kommt. Dann richte aber deinen Plan gleich nach dem Limit aus, das du dir selbst setzt. ("Ich arbeite die Woche im Schnitt xy Stunden und habe z Stunden Zeit für die Hausarbeit.")
Sonst wird das alles nichts mit dem Aufbau deiner Routinen, der Freizeit, den Belohnungen.
Du willst ja gewisse Gewohnheiten automatisieren, damit sie dir leicht fallen, wie aus dem Ärmel geschüttelt!
Ich habe selbst mit vielen Kindern in völlig unüberschaubaren Arbeitsverhältnissen gearbeitet (arbeiten müssen), aber mein Tagesplan war auch gleich daran orientiert - an der "kurzen" Haushaltszeit, die ich sicher zur Verfügung haben würde.
Oft war es aber doch eine längere Zeit zu Hause, um so besser, da kamen dann meine Bonusaufgaben dran.
Was die Wäsche betrifft, bei mir wuschen die Kinder ihre Wäsche selbst ab da wo sie 12 oder 13 waren.
Sie haben sich untereinander abgesprochen, wenn einer die Maschine nicht ganz voll hatte, aber meist hat es mit einer vollen Maschine pro Person geklappt.
Wer ein Handy bedienen kann, kann auch mit einer Waschmaschine umgehen!
Temperaturen, Farben die zusammen gewaschen werden können, was nur kurz ein paar Minuten im Trockner "entknittert" wird und was zu Ende getrocknet werden darf, wie man faltet - das zeigt man zwei- dreimal vor, und fertig! Ich hatte das als Zusammenfassung auf ein Merkblatt geschrieben und in einer Plastikhülle zur Waschmaschine gehängt.
Ich glaube meine Kids hätten sich geschämt, wenn ich in ihrer getragenen Wäsche gewühlt hätte - und erst recht mit über 20.
Also, befreie dich von dem Gedanken, dass das dein Job ist. Falls du es freundlicherweise weiterhin freiwillig übernimmst, dann kannst du erwarten, dass dafür andere gleich zeitaufwändige Arbeiten von den Kindern übernommen werden. Du wirst selbst am besten wissen, welche Arbeiten du dafür "tauschen" könntest.
Und den erwachsenen Sohn kannst du vielleicht kurz mit einem Tritt gegen die Tür aufscheuchen, auf dem Rückweg den Knopf der vorbereiteten Kaffeemaschine drücken, und sofort tief und fest weiter schlafen. Ich nehme an, du würdest nicht erholt schlafen, wenn du vom Bett aus immer lauschst ... bewegt sich etwas, ist er aufgewacht ... Deshalb erscheint mir das als gangbarer Kompromiss, so als erster Schritt zum Loslassen. Du hast ihm dann freundlicherweise kurz geholfen, und schläfst weiter den Schlaf der Gerechten!