Also.... gespült ist noch nicht, Kaffee gabs trotzdem. Konnte natürlich nach der Action nicht schlafen, hab erst nach 2 das Licht ausgemacht, bin aber um halb 8 wieder hoch.
Neuer Durchlauferhitzer hängt. Bei der Gelegenheit wurde auch gleich der Rauchmelder installiert. Kaum waren die Herren weg, ging der Drücker von der Klospülung übern Jordan. Läuft im Dauerbetrieb, lässt sich aber am Zulauf regulieren. Morgen ist der Hausmeister eh im Haus, da werde ich es ihm gleich zeigen.

Danach hab ich die Säcke aus der Wohnung ins Treppenhaus gezogen, damit sie abholbereit für den Vermieter da stehen.

Danach hab ich die Böden in Bad, Küche und Diele gewischt, und die Handwerkerspuren von den Bohrlöchern beseitigt.

Die Kiste Bier für den Nachbarn steht auch im Hausgang, die hat mir meine Mutter gerade vorbeigebracht, weil ich kein Auto habe. Was war ich stolz, dass meine Mama in die Wohnung kommt, und mir in die frisch geputzte Küche, die noch nicht trocken war, stiefelte.

So langsam glaube ich an einen guten Geist in meiner Wohnung. Mag erstaunlich klingen, aber ist so. Ich könnte jetzt sagen: Scheiße, wenn es einmal anfängt mit Defekten, hört es nimmer auf. Ich sag aber lieber: Ich habe das Gefühl, dass sämtliche angekratzten Dinge hier in der Wohnung gewartet haben, bis sie sich verabschieden, bis ich ohne Angst Handwerker reinlassen konnte. (Obwohl ich trotzdem heute morgen total gemerkt habe, dass ich aufgeregt bin, als käme gleich der Gerichtsvollzieher)

Jetzt geh ich gleich mal das Geschirr spülen und gönne mir danach einen zweiten Kaffee auf dem Balkon.

Ich bin echt dankbar, Queen. Das ich einen Vermieterehepaar habe, dem es wichtiger war, mir ein besseres Leben zu verschaffen, statt mich fristlos zu kündigen. Das ich zufällig im richtigen Moment N. kennengelernt habe. Das ich finanziell eine Profifirma für den Anfang engagieren konnte aus eigenen Mitteln. Das ich mit meiner Mutter (die sich schon vor einer Bürste voller Haare ekelt) reden konnte. Das mein bester Freund eingeweiht ist. Das ich von 85 Quadratmetern vermüllter Wohnung ungefähr 65 Quadratmeter zurückerobert habe, und die "pflege" wie ein Normalo. Das die restlichen 20, die noch zu sortieren sind täglich ein paar Zentimeter weniger werden.

Und das ich euch in der Not gesucht und gefunden habe.

Ja Mausohr, das ist viel. Aber wir haben hier auch mal zu zweit gewohnt. Und noch ne süße, kleine Katze dazu. Eine kleinere Wohnung wäre damals als ich mich scheiden ließ nur wenig günstiger gekommen.
Für meinen persönlichen Reprommierungsprozess finde ich es auch sehr hilfreich, dass ich alleine lebe. Es kommt so schon ständig "was dazwischen", aber dafür habe ich keine "Verpflichtungen" im Sinne von festen gemeinsamen Essenszeiten, oder was weiß ich, der doppelten Menge Wäsche. Mit einem Partner an der Seite, wäre vielleicht einiges leichter, aber derzeit auch einiges viel viel schwerer.