Hallo Ennasus,

herzlich Willkommen hier im Forum.
Ein ungewöhnliches Posting, das bei mir viele Fragen aufwirft. Aber ich beschränke mich mal auf Folgende:

Was ist denn deine Motivation, Anteil an dem Leben deiner Nachbarin zu nehmen? Geht es dir zum Beispiel darum, dass ihr Körpergeruch dich belästigt, und du das gerne abgestellt haben würdest? Oder hast du den Eindruck, dass es der Frau schlecht geht, und sie Hilfe braucht? Wirkt sie äußerlich verwahrlost, abgemagert, hat sie irgendwas gesagt, das dir komisch vorkommt?

Eigentlich ist es eher so, dass ich mehr Informationen brauche, um dir eine sinnvolle Empfehlung aussprechen zu können. Schade, dass das bei dir als rechtfertigen müssen ankam.
Du sagst, du bist sehr direkt. Aber dein Instinkt hat dich diesmal abgehalten, direkt zu sein. Es ist von außen unmöglich zu beurteilen, ob dein Instinkt dich täuscht, daher empfehle ich dir, ihm zu vertrauen. Ob die Frau ein Messie ist, ist von außen nicht zu beurteilen. Sich nicht zu waschen, oder Gerüche von "unappetitlichem" Müll an sich zu haben ist allerdings eher ein Hinweis auf eine (ziemlich extreme) Antriebsstörung, denn der "Müll" echter Messies ist eher trocken und sauber, denn es sind ja "Schätze". Allerdings gibt es auch echte Messies, die zusätzlich eine Antriebsstörung entwickelt haben. Das echte Messiesyndrom spielt bei einer Verwahrlosung in dem Schweregrad, den du vermutest, keine so große Rolle wie eben die Antriebsstörung. Aber ob wirklich eine Verwahrlosung besteht, weißt du ja auch nicht. Vielleicht hat die Frau Kohlsuppe gekocht...ich weiß es nicht.

Meine Empfehlung wäre, sie nur indirekt darauf anzusprechen: Ob es ihr gut geht, so in der Art: "Sie sehen müde/gestresst... aus, kann ich Ihnen irgendwie helfen?"
Eine andere Möglichkeit wäre, sie zum Beispiel zu fragen: "Ui, haben Sie Knoblauch gegessen? Sie bringen ja eine kräftige Wolke mit hier herein..." Dann weiß sie, dass sie nach etwas riecht, aber fühlt sich nicht unbedingt beschämt. Ansonsten hilft nur entweder den Kontakt zu meiden, oder während ihres Besuchs das Fenster weit aufzumachen...