Super Laurie, freu mich für dich. dass dein Mann es auch bemerkt....erste Schritte setzen ist oft der Anfang in ein sorgenfreieres Leben. Vielleicht schaffst du es ja in naher Zukunft mit der nötigen Motivation, deinen Mann auch dazu zu bringen, etwas dazu beizutragen. LG Angie

Guten Morgen Laurie,

und herzlich Willkommen hier im Forum!

"Ich bin hier ganz neu, habe aber schon immer gegen meine Unordnung ankämpfen müssen!"
Kämpfen ist viel zu anstrengend. Wir versuchen, uns dazu zu bewegen, Dinge gern tun zu wollen.

"Ich will endlich ein normales ordentliches Leben führen, aber leider kommt keine Zauberfee vorbei!"
Zwei wichtige Erkenntnisse: normal reicht dir. Das ist gut. Und es kommt wirklich keine Zauberfee vorbei. Aber jeder kann seine eigene Zauberfee sein.


"Es reicht! Vielleicht hilft es , wenn ich hier meine Schritte dokumentiere!"
Nein, das allein reicht nicht. Du brauchst Informationen. Darüber, was bei dir anders ist, als bei anderen Leuten (und bei deinem Mann, dem 200%-Perfektionisten, garantiert auch)

"Hoffentlich, denn ich kann nicht mehr und es zerstört mich und meine Familie!"
Wenn du die Ursachen kennst, und weißt, wie man dem wirkungsvoll entgegensteuern kann, gibt es mehr als Hoffnung, dann gibt es ein Ziel.

Anleitung zur Selbstmotivation

und, ins Blaue geschossen:
Posting #6 "Entkrampfen - Entspannen - Loslassen"

*lach*
Ja, da gibt es tatsächlich gewisse Ähnlichkeiten. Aber das schmeckt natürlich nicht jedem, man will sich ja nicht dressieren lassen. Es ist aber okay ("ethisch vertretbar"), wenn man
a) weiß, was man da tut
und
b) es bei sich selbst tut

Wir können tatsächlich viel aus der Tier- und auch der Kindererziehung lernen (ich hab auch schon als Mutter und ehemalige Hundebesitzerin mal gesagt, dass es zwischen den beiden viele Parallelen gibt *g*). Bei der Tiererziehung wissen wir um die Problematik, dass das Gehirn des Hundes es nicht mehr in Zusammenhang bringen kann, wenn das "Leckerli" erst ne halbe Stunde später erfolgt. Bei Kindern wissen wir, dass wir sie loben müssen, wenn sie sich bemüht haben, und nicht erst, wenn sie es perfekt gemacht haben, um das wünschenswerte Verhalten zu fördern (naja, in der Theorie wissen wir es, in der Praxis sind Eltern auch nur Menschen). Für Menschen, deren Leistungs-Belohnungs-Prozess von Grund auf neu aufgebaut werden muss, ist das genauso. Ihre Bemühungen müssen gefördert werden, und die Fähigkeit zum Belohnungsaufschub muss auch erst gelernt werden. (Im Gegensatz zu Hunden können wir es aber lernen)


"Mein mann hat eine lange Zeit immer zu mir gesagt: "Das haste du nicht verdient, erst wenn alles picobello sauber ist, dann kannst du auch mal nach dir schauen"
Dein Mann hat demzufolge dasselbe Problem, nur in anderer Gestalt. Perfektionismus beruht zumeist auf der (anerzogenen) Vorstellung, dass man nur dann eine Belohnung verdiene, wenn das Ergebnis perfekt ist. Das mündet irgendwann in die totale Weigerung, eine Handlung aufzunehmen, wenn man gelernt hat, dass die Perfektion sowieso nicht erreicht werden kann.