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Ich schreib jetzt auch...
#21
Hallo Schnitzel !
Das kann ich mir vorstellen, dass es solche Nachtarbeiter gibt.
Ich hab ja selber den Eindruck, mein normaler Rhythmus ist auch verschoben, weil meine beste Zeit oft der Nachmittag und Abend ist.
Dadurch, dass mein Ähemann, hier genannt Teddymän, noch arbeiten geht, muss ich mich allerdings halbwegs anpassen an die normalen Zeiten.
Grüssele Mausohr (weil schwerhörig)
Gold
Silber
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Medaille
Pokal
"Da sitzt eben das "normalo" sein tief drinne und wenn ich sehe was andere so in der Zeit schaffen fühle ich mich unzulänglich..."
Mich würde interessieren, woher diese "Normalo-Erfahrungen" stammen. Ist das - wie beschrieben - mehr bei anderen abgeschaut, oder war dein Leben früher anders? Oder wurden von anderen (den Eltern vielleicht) unerfüllbare Erwartungen in dich gesetzt, wurdest du viel zu deinem Nachteil mit anderen verglichen (Geschwistern z.B.)?
für euch beide:
Ich hab auch mal von mir gesagt, dass ich ein Nachtmensch sei. Auch meine mentale Leistungsfähigkeit ist eher am Abend zu finden, als am Morgen. Problematisch ist, dass diese Erklärung einem sehr gelegen kommen kann, um nichts an einer Situation ändern zu wollen, aus der einem viele Nachteile entstehen, die man - sofern sie einem überhaupt bewusst sind - billigend in Kauf nimmt, weil man denkt (und bei kurzfristiger erzwungener Veränderung auch die Bestätigung spürt), dass die Alternative noch mehr Nachteile hätte. Also, wenn man ausnahmsweise früh aufstehen muss, fühlt man sich entsprechend schlecht, und das "beweist" die Richtigkeit der Annahme, man sei für einen anderen Rhythmus, als den, in dem man lebt, nicht geschaffen. Es ist aber möglich, das umzustellen. Hilfestellungen, wie man seinen Biorhythmus resetten kann, gibts auch hier im Forum. In der schon verlinkten "Normalo-Methode" und hier: Schlaf gut!
Natürlich ist mir klar, dass ein Mensch, der nachts arbeitet, dies nicht einfach so mal eben tun kann. Deshalb möchte ich dich, Schnitzel, einfach nur anregen, grundsätzlich mal darüber nachzudenken, bzw Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen, wie du aus diesem auf den Kopf gestellten Rhythmus aussteigen könntest. Also, tagsüber arbeiten, nachts schlafen. Ob es vielleicht möglich wäre, den Job zu wechseln, oder nur noch Tagschichten anzunehmen. Ganz nüchtern betrachtet ist es ja nun einmal so, dass du in diesem Extrem nicht so gut klarkommst, wie du gerne würdest. Sonst wärst du ja nicht hier. Ich bin aus eigener Erfahrung der festen Überzeugung, dass ein extremer Biorhythmus ein nicht zu vernachlässigendes Hindernis bei dem Versuch ist, den Zustand der eigenen vier Wände näher in Richtung Normalität zu bewegen. In meinen Augen ist er auch ein Nachteil dabei, sich mit normalen Dingen zu belohnen. Dazu gehören ja zum Beispiel auch Sozialkontakte, Hobbies, Aufenthalte an der frischen Luft, Ausflüge, die meisten Freizeitaktivitäten.
Eines der größten, und zugleich heftigsten Probleme, die ein so verschobener Rhythmus noch mit sich bringt, ist der Mangel an Sonnenlicht (das gilt natürlich auch für jeden anderen, der zwar tags wach ist, und nachts schläft, aber wie ein Grottenolm lebt, und selten mit Sonnenlicht in Berührung kommt). Nur wenn wir natürlichem Sonnenlicht ausgesetzt sind, bilden wir Vitamin D. Ein Mangel an diesem Vitamin kann zu einem Zustand führen, der Depressionen zum Verwechseln ähnlich ist, und natürlich, sofern echte Depressionen vorhanden sind - deren Verlauf sehr nachteilig beeinflusst. Das heißt: Bei Menschen, die "nachtaktiv" sind, und unter Depressionen leiden, sollte man immer auch an den Vitamin-D-Mangel denken. Man kann Vitamin D in Tabletten- oder Ölform (Vigantol-Öl) zuführen. Das sollte man natürlich nicht einfach so tun, sondern nach Absprache mit dem behandelnden Arzt (der die Einnahme der Antidepressiva überwacht), und wenn man an dem Lebensrhythmus etwas ändert, und wieder regelmäßig Sonnenlicht ausgesetzt ist, muss man das bei der Einnahme auch wieder berücksichtigen. Bei Tante Mausohr weiß ich aus den Schilderungen, dass sie regelmäßig rausgeht, daher denke ich bei ihr nicht an einen Mangel. Aber wenn du, Schnitzel, sagst, dass 20-24 Uhr bei dir früher Nachmittag ist, dann solltest du das auf jeden Fall mal bei deinem nächsten Arztbesuch ansprechen.
Es freut mich übrigens zu hören, dass du die Sache mit dem Vermieter klären konntest. Ich hoffe, du behältst im Hinterkopf, dass diese Erleichterung, die du empfindest, der Wegfall (oder die Abschwächung) eines negativen Verstärkers ist; dass dies der "Verlust eines negativen Motivationsfaktors" ist, und dieser jetzt entsprechend verstärkt mit positiven Verstärkern ausgeglichen werden muss, damit du dran bleibst.
#23
Aha, danke numi.......soo regelmässig bin ich in der Vergangenheit gar nicht draussen gewesen.
Es konnten bei grosser Erschöpfung durchaus mehrere Wochen vergehen, bis ich mich endlich mal wieder nach draussen bewegte.
da ich aber im Urlaub dazugelernt habe, wird n dieser Stelle etwas geändert. Heute verzichte ich zwar wegen der Erschöpfung
wieder auf den Reha - Sport, aber spazierengehen ist auf jeden Fall noch drin, zumal ich ja auch entdeckt habe, dass Mangel
an Bewegung auch "Herzkasper" nach sich zieht ......
Grüssele Mausohr
Huhu :)
Antwort dauerte ein bisschen entschuldigt :)
Ich freue mich riesig das mir nicht mehr nur Numi schreibt, sondern auch die Tante Mausohr :) Jeder der ein nettes Wort sagt hilft mir :) Und sicher auch anderen :)
Zu meinem Nachtdienst: Du magst recht haben in der Theorie, ich aber liebe den Nachtdienst, liebe meine Kollegen und ich liebe dieses Leben ganz ehrlich :) Das ist nicht was mich stört. Das einzige was ich gemerkt habe ist, das ich mich vor der Arbeit nicht gut aufraffen kann was zu machen das mir nicht gut liegt. Also habe ich meinen Plan verlegt und mache nun immer nach der Arbeit als aller erstes einen kleinen Teil des Putzdienstes :) So heute morgen der Tisch den ich mir vorgenommen hatte. Nicht sauber, aber er ist nun aufgeräumt :) Belohnung sind meine geliebten Quarkbällchen zum frühstück :)
Durch die Antidepressiva merke ich jetzt schon (obwohl ich weis sie wirken noch nicht so ganz) das ich mehr antrieb habe und wieder ein bisschen lächeln kann. Jetzt wo der Druck raus ist, und die Angst, kann ich langsam in meinem Tempo was machen und ich merke das tut mir gut :)
Rausgehen tue ich, ich beginne mir nach dem Wegzug meiner Freunde, langsam neue zu suchen.
Das "normalo" denken ist halt... weis nicht. Ich sehe das bei allen anderen. Ich selbst war schon immer Chaotisch unordentlich.
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