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Grundordnung schaffen (Ordnungssysteme) - veraltet -
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ich verstehe den Einwand nicht. Du sagst genau das, was ich auch sage. Das Wohnzimmer ist ein Vorzeige-Raum, in dem man nichts machen darf, was Chaos verursacht. Das übernimmt man oft von den Eltern - sogar dann, wenns gar nichts gibt, das es vorzuzeigen wert wäre, und wenn nie jemand kommt, dem man was vorzeigen kann. Und genau in diesem Punkt sollte man sich selbst überprüfen und den Raum umgestalten.
Den Thread habe ich geschrieben, weil sich folgender sinngemäßer Dialog entwickelte:
"Grundordnung basiert im Wesentlichen darauf, dass für jedes Ding der richtige Platz gefunden wird"
Hinweis: "Ich habe große Schwierigkeiten damit, den richtigen Platz für jedes Ding zu finden - weil ich das in der Kindheit nie gelernt habe"
Wenn es daran schon hakt, kann es keine Grundordnung geben, das ist einfach ausgeschlossen.
Also stellte ich mir die Frage: Wie erklärt man die Vorgehensweise, und noch dazu: für alle gleichermaßen anwendbar?
Würde man theoretisch dieser Anleitung folgen, und im ersten Schritt alle überflüssigen Dinge aus _einem_ Raum entfernen, könnte man die dort benötigten Dinge mithilfe der 10 Punkte an den richtigen Platz räumen. (Die Handtücher in der Nähe der Dusche, die Bürste in der Nähe vom Spiegel usw).
Dadurch hätte man eine Grundordnung, mit der ein Raum kaum je wirklich unordentlich wird, weil man alles fast automatisch wieder an seinen Platz zurück räumt, oder wenn es doch mal ein bisschen mehr geworden ist, hat man so gut wie keine Laufwege, um dieses Mehr wieder zu beherrschen, sondern nur noch Handgriffe.
Dadurch, dass in jedem Raum nur das ist, was man DORT braucht, muss man nur sehr wenige Dinge von einem Raum zum anderen tragen, um aufzuräumen. Und auch andersherum: indem man etwas von Anfang an dort einrichtet, wo man es eigentlich benutzen möchte, muss man die Dinge auch gar nicht mehr aus anderen Räumen heraus dorthin, und wieder zurück tragen.
Simples Beispiel: Kuschlige Leseecke bei den Büchern im Schlafzimmer ist das eine, aber wenn ich mich in der Realität nie dort hinsetze, sondern lieber im Wohnzimmer lese, dann sollte ich meine ganzen Bücher von vornherein im Wohnzimmer unterbringen, damit nicht irgendwann ein Riesenhaufen Bücher neben der Couch liegt, weil ich immer zu faul bin, sie ins Schlafzimmer zurück zu tragen.
"Aber im Wohnzimmer ist kein Platz dafür!"
Dann müssen eben die Sachen, die verhindern, dass ich mein Wohnzimmer zu meiner Bibliothek mit Leseecke mache, woanders hin.
"Aber ich hab gelernt, dass man im Wohnzimmer nur das und das, bla, und es muss immer ordentlich sein..."
Scheiß drauf. Es ist dein Wohnzimmer. Es ist (wahrscheinlich) der größte Raum im Haus. Nutz ihn für das, was dir gefällt und Spaß macht, und ordne ihn nicht nach dem, wie andere Leute (Normalos) meinen, dass es sein sollte - denn die betrügen sich meist selbst um die Chancen, die dieser Raum zum LEBEN bietet. Hauptsache, der Besuch ist angemessen beeindruckt.
"Aber wohin mit dem überflüssigen Zeug?"
Die Frage, wohin soll ich mit dem Kram ist eigentlich nur die umformulierte Frage: Wo ist der richtige Platz dafür?
Und wenn bei einem Messie eine original verpackte Friteuse in der Duschkabine gelagert wird, dann weiß auch er, dass sie da eigentlich nicht hingehört. Sein Problem: Die Friteuse ist zu schade zum Wegwerfen, und in der Küche ist kein Platz mehr. Der Normalo-Einwand: In der Duschkabine kannst du dir keine Pommes machen, also könntest du genauso gut keine Friteuse haben. Der Messie denkt: "Ja, aber wenn ich irgendwie meine Küche auf Vordermann bringe, dann könnte ich die Friteuse ja doch gebrauchen..." und behält sie. Schwenken wir dann in die Küche, dann lagern dort meinetwegen Schuhe, Hanteln, alte Kalender (wegen der Bilder) und ein Fön - aha, aber der Fön kann ins Bad. Ist dort schon ein Fön, dann kann man den besseren der beiden benutzen, und den anderen entweder wegwerfen, oder "woanders" lagern. Dazu muss man den Fön im Bad aber auch sofort finden können, denn wenn er unter 100kg anderem Zeug vergraben ist, kommt der 2. Fön hinzu, damit man einen hat, den man benutzen kann. Und weil man keinen besseren Platz dafür finden kann, legt man den neu gefundenen Fön auf den Haufen, wo er irgendwann wieder von neuen Dingen begraben wird, bis man einen 3. Fön braucht, weil die ersten beiden unauffindbar sind.
Auf dieses "woanders" für die ganzen in den einzelnen Räumen überflüssigen Sachen bin ich wie gesagt bewusst nicht eingegangen. Darüber haben wir schon oft gesprochen. Schlussendlich bieten sich zum Lagern Keller, Dachboden, Garage, Gartenhaus und angemietete Räume an - oder wegwerfen. Alles, Hauptsache nicht die Duschkabine, denn die brauchen wir zum duschen, und selbst wenn sie kaputt ist, darf man sie nicht vollrümpeln, weil man sich sonst zu sehr schämt, jemanden kommen zu lassen, der sie repariert. Da erzähl ich keinem hier was Neues. Neu ist, denjenigen, die keine Grundordnung kennen, zu erklären, wie Dinge nach Räumen getrennt, und innerhalb der Räume nach bestimmten Prinzipien angeordnet werden können, wodurch sich beim Aufräumen so viel Energie sparen lässt, dass das Risiko, wieder zu verwahrlosen, sehr gering wird. Eine unbenutzte Friteuse zu besitzen, ist kein Problem. Sie in der Duschkabine zu lagern ist das Problem.
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numi,
ich meinte gelesen zu haben, dass deine kinder im Wohnzimmer spielen dürfen und ihre Kinderzimmer tabu sind.
wie bleibt dein Wohnzimmer dann chaosfrei?
das wäre das Gegenteil, wie es bei uns der fall war (als ich jung war).
spielen im Wohnzimmer verboten, damit es vorzeigezimmer bleiben kann, das war unsere Regel. Allerdings hatten wir viel Platz zum gross werden, insofern kann ich diese rege im nachhinein verstehen.
vg
sonja
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Warum sollten die Kinderzimmer tabu sein? Oo
Das Schlafzimmer ist tabu. Es ist zum einen mein Rückzugsort, und zum anderen, weil meine eine Katze die Macke hat, am liebsten auf meine grüne Tagesdecke zu kotzen, mache ich die Schlafzimmertür zu, damit ich nicht jeden Tag das ganze Bettzeug waschen muss.
Die Kinder haben ihre beiden Zimmer, den Flur (der viel mehr ein Durchgangszimmer ist, als ein Korridor) und das Wohnzimmer zum Spielen. Sie können hier z.B. basteln, malen, puzzeln, Gesellschaftsspiele spielen - dafür steht auch alles parat. Sie sollen aber z.B. keine Höhlen oder großen Welten aus Lego oder Playmobil aufbauen. Das hat aber nicht hauptsächlich den Grund, dass sie mir damit das Zimmer verwüsten würden, sondern weil das nicht stehen bleiben kann, da wir dort ja auch essen. In den anderen Bereichen können sie ihre aufgebauten Welten auch ein paar Tage stehen lassen, wenn sie wollen.
Das Wohnzimmer _bleibt_ nicht chaosfrei. Nichts bleibt je chaosfrei, außer es wird nicht benutzt. Nur kann man es entweder einfach vom Chaos befreien, oder umständlich. Wenn meine Kinder in ihrem Tobezimmer Gesellschaftsspiele mit vielen Kleinteilen spielen wollen - wo sie keinen großen Tisch haben - spielen sie auf dem Boden. So verschwinden Kleinteile, das Spiel ist nicht mehr richtig spielbar. Also stehen die Spiele im Wohnzimmer, wo sie auch gespielt werden sollen. Ich erwarte nicht von den Kindern, dass sie sie erst hier reintragen, und dann später wieder in ihre Zimmer bringen. Einfach hier wieder in die Kommode räumen, die direkt neben dem Tisch steht, das macht kaum Arbeit, und es geht nichts verloren. Somit ist das WoZi keine reine Erwachsenenzone. Ich sage nicht "Raus, im WoZi will ich meine Ruhe!", sondern: "Wenn ihr ein Brettspiel spielen oder malen wollt, dann kommt ins Wohnzimmer" - und ich spiele oder male dann oft mit.
Im Wohnzimmer steht bei uns kein Fernseher und keine Couch. Wer fernsehen oder dösen will, der muss sich dafür ein ruhigeres Plätzchen suchen. So holen wir die Erwachsene-und-Kinder-gemeinsam-Aktivitäten in den Wohnungsmittelpunkt, und verlagern die lass-mir-meine-Ruhe-Aktivitäten in die Privatbereiche, statt umgekehrt.
Letztlich ist das aber nur ein Beispiel dafür, dass man ein Wohnzimmer ganz anders gestalten kann als klassisch mit TV-Wand und Sofa, wenn sowas gar nicht zu den Lebensgewohnheiten passt. Wir hatten früher auch ein klassisches Wohnzimmer - in dem sich nie einer aufhielt. Und das war ausgerechnet der größte Raum im Haus, und wir hockten zu viert + Katzen immer zusammengepfercht im kleinsten - dem Büro. Weil die Kinder bei uns sein wollten.
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