Guten Abend

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18.11.2024 21:45
avatar  Juliana
#1
Ju
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Guten Abend liebe Forumsmitglieder,

ich lese hier seit ca. 6 Jahren als Gast mit und heute möchte ich mit meiner Anmeldung einen weiteren wichtigen Schritt gehen.
Glücklicherweise habe ich momentan keine akuten Probleme wie Umzug/Besuche/Besichtigung/Renovierung etc.
Dennoch bin ich mit meiner Wohnungssituation nicht zufrieden, die Schränke sind rappelvoll, inkl. Kisten davor, es ist etwas im Entstehen…

Ich habe vor allem zwei Probleme:
Ich habe zu viel.
Und:
Ich schaffe immer neuen Kram dazu (zumeist gekauft).

Die Lösung dazu scheint einfach, löst bei mir aber Verlustängste aus.
Ich freue mich auf den Austausch und möchte meine (Fort)Schritte dokumentieren, evt. in einem Tagebuch.
Viele Grüße
Juliana


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19.11.2024 06:34
avatar  IBI
#2
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Nach 6 Jahren mitlesen meldest du dich an.....wunderbar, Juliana.

Ich mag sagen, du hast 3-4 Probleme:
zu viel an Material
du kaufst zu viel an Material
Verlustängste
vermutlich benutzt du Einkäufe dazu um dir kurze Momente der Freude, des Glücks und zu deiner Entspannung (manche essen besonders viel aus diesen Gründen)

Meine Anregung: begegne den ängsten nicht nur, indem du probierst, die Menge an Material zu reduzieren, sondern schau die ursprünglichen Themen an, die zu den ängsten geführt haben.
Lerne die angst zu regulieren und zu drosseln, nicht zu vermeiden, dann ist die chance grösser, dass du das reinbringen von dingen reduzieren kannst, indem du andere wege finden kannst, die dir freude und Entspannung bringen.

Die angst vermeiden und verdrängen und ignorieren, kannst du probieren. Damit kannst du deine kette von dingen kaufen müssen und nicht wegwerfen können, aufrecht erhalten.
Jede Menge Frust, Scham, die daraus resultieren, bringen die nächsten ängste.....schon wieder eine Angst, die sich nicht vermeiden lässt...

..oder doch, weil du die Chefin über deine Verlustangst wirst und dich nicht mehr von ihr diktieren lässt und damit leichter wählen können wirst, was reinkommt und was rausfliegt....

Ich freue mich auf deinen Fort-Schritts Thread oder Tagebuch oder wie auch immer du es nennen magst.


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19.11.2024 16:38
avatar  Robin
#3
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Herzlich Willkommen, @Juliana !

Hast du schon eine Idee, wie du dein Problem angehen möchtest? Oder... Volle Schränke mit Kisten davor sind ja nicht verboten! 😁


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19.11.2024 19:57
avatar  Juliana
#4
Ju
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Hallo IBI!
Ja, das sehe ich auch so: nur reduzieren reicht nicht, wenn immer neues Material nachkommt. Man muss der Wurzel auf den Grund gehen, die idR in der eigene Entstehungsgeschichte zu finden sind. Was du schreibst sind die richtigen Knackpunkte.
Mit Vermeidung habe ich leider genau wie du beschreibst schlechte Erfahrungen gemacht. Dann waren die Kaufräusche umso schlimmer.
Danke für deine vielen Anregungen.

Hallo Robin!
Ja, es gibt einige erste Ideen. Wichtig ist, dass ich mir konkrete Ziele stecke und nicht zu allgemeine Pläne verfolge.
„Es muss alles weniger werden“ motiviert mich nicht :-D das ist nämlich viel zu viel auf einmal.
Ja sicher, irgendwie mag ich auch gefüllte Schränke, aber halt etwas mehr Platz und Übersicht, um alle Dinge auch nutzen zu können.
Momentan ist es so, dass alles was ich wirklich nutze außerhalb von Schränken ist. Kram vergeudet meine besten „Schrankplätze“. Ich möchte mich da besser organisieren.


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19.11.2024 21:16
avatar  IBI
#5
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Zitat von Juliana im Beitrag #4
Man muss der Wurzel auf den Grund gehen, die idR in der eigene Entstehungsgeschichte zu finden sind.

Ja und nein.

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Wurzel in deiner Entstehungsgeschichte liegt....doch wenn du jemanden findest, der dir hilft mit Angst klar zu kommen und ihr begegnen lernst, brauchst du nicht unbedingt in der Entstehungsgeschichte graben....

Du könntest einen Gegenstand, den du wegwerfen möchtest, mit in eine Therapiestunde nehmen und die Angst erkunden, die die Tätigkeit in dir auslöst....Mit Begleitung die eigene Angst erkunden ist vieeeeel besser als sie allein durchstehen zu müssen. Die chance ist hoch, dass du viel zu oft mit dir alleine und deiner Angst warst und ein entscheidender Unterschied ist die Erfahrung zu machen, nicht damit allein zu sein.

Wenn du seit 6 Jahren mitliest, weisst du vermutlich, dass ich zuerst meine Emotionen geordnet habe. Und es war für mich enorm hilfreich, dass ich dabei Hilfe hatte und co-regulierende Erfahrungen sammeln konnte. Erfahrungen, die in meiner Kindheit auf der Strecke geblieben sind.

Es bedeutet nicht, dass es nur so geht, doch mit jedem Gegenstand, den du wegwerfen möchtest, bist du allein und darfst dich allein mit der Angst beschäftigen....und weil dir das nicht gelingt, wirst du vermutlich eher einkaufen gehen......

...und das ist der Kreislauf, den du verändern möchtest.....

Ich wünsche dir gutes Gelingen im Finden von Begleitpersonen und wenn du probierst, zu Beginn für jedes Teil, das du kaufst, ein anderes auszusortieren oder es eben nicht reinträgst, sind das die ersten Schritte diese eingeschliffenen Muster zu verändern.


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