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Danke Numi[smile],
"wie das aussehen könnte, wenn man mit einem riesigen Budget noch einmal ganz von vorn anfangen könnte."
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich z. B. bei Umzug in eine größere, frisch renovierte Wohnung nach einiger Zeit wieder alles zugestellt habe. Ein Raum würde vielleicht frei bleiben, aber der Rest wären schnell wieder bei meinem Bedürfnis nach horten zugestellt. Aber träumen kann man ja mal.[smile] Es wäre schon cool, wenn ich Leute zum Reinigen und Entsorgen beauftragen könnte, so Stück für Stück nach meinen Anweisungen. Wenn ich mir alle Möbel neu kaufen könnte.............
Ich weiß nicht so richtig, welche Störung ich habe, wo ich mich einsortieren soll. Wertbeimessungsstörung, einfach liederlich... Ist auch nicht erforderlich, meine ich. Ich bezeichne mich als Messie. Dass ich solche Störungen habe, damit muss ich leben.
In einer schmutzigen, vollgestellten Wohnung wohnen, in der ich für mich selbst kaum Platz habe, damit muss ich nicht leben.
Beim Aussortieren drehe ich jedes Teil hin und her und überlege, ob es tatsächlich entsorgt werden kann. Ob es eine Flaschenbürste, die Einsatzkörbe aus meinem entsorgten Gefrierschrank, kaputte Weihnachtsdeko oder sonstwas ist. Das ist nun mal so.
Andere haben es auch geschafft, also werde ich es auch schaffen. Eine gemütliche, saubere Wohnung ist mein Ziel.
So arbeite ich mich Stück für Stück vor, so gut ich eben kann und freue mich über jeden kleinen Fortschritt und genieße kleine, schöne Momente.
Heute muss ich früher zur Arbeit. Will aber nicht vergessen, die Handwerker für meinen Wasserhahn zu bestellen. Er tropft immer stärker.
Gestern habe ich doch noch den Bereich unter dem tropfenden Wasserhahn entkalkt. Dort befanden sich auch die meisten schwarzen Flecken. Dazu musste ich einen Eimer über den Wasserhahn hängen und ihn zwischendurch entleeren.
Meine abendliche Struktur habe ich gestern eingehalten.
LG Franca
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"Beim Aussortieren drehe ich jedes Teil hin und her und überlege, ob es tatsächlich entsorgt werden kann. Ob es eine Flaschenbürste, die Einsatzkörbe aus meinem entsorgten Gefrierschrank, kaputte Weihnachtsdeko oder sonstwas ist. Das ist nun mal so."
Mir fallen mehrere Methoden ein, die du ausprobieren könntest. Einige sind sogar miteinander kombinierbar, andere nähern sich der Problematik von einer völlig zueinander entgegen gesetzten Richtung.
"Vielleicht behalten heißt: sicher behalten" (auch: "Durchgänge-Methode" oder "Zwiebel-Methode")
Immer wenn du einen Gegenstand findest, bei dem du zögerst, abwägst, grübelst...kürzt du das ab, indem du eine klare Entscheidung FÜR das Behalten triffst. Das klingt erstmal doof, weil man ja was loswerden will, aber du wirst so innerhalb der gleichen Zeit einfach mehr Gegenstände insgesamt in den Händen halten. Und darunter werden dann auch welche sein, von denen du die klare Entscheidung treffen kannst, sie wegzugeben. Je mehr du schon weggegeben hast, und dadurch positive Erfahrung mit dem Weggeben gesammelt hast, desto leichter wird es dir nach eine Weile fallen, in neuen Durchgängen auch andere Dinge loszulassen.
"Nicht einfach nur wegwerfen"
Sondern einen neuen, sinnvollen Verwendungszweck dafür finden. Zuerst für dich selbst, mit der Bedingung, dass sie einen Zweck finden, der dir in deinem Leben fehlt, oder indem sie das schon vorhandene ersetzen, weil sie dessen Zweck besser erfüllen (oder schöner aussehen, origineller sind...) So könnten zum Beispiel deine Einsatzkörbe von dem Gefrierschrank zu einem originellen Handtuch-Spender im Bad werden - das schafft dann zum Beispiel Platz im Schrank, oder du kannst dich von einem alten langweiligen Badschrank trennen - den du lieber hergeben magst, als die Körbe. Wichtig ist eben dabei, dass es nicht einfach nur an anderer Stelle dazu kommt.
In zweiter Linie können Dinge einen sinnvollen Verwendungszweck finden, indem man sie anderen Leuten gibt (verkauft oder schenkt).
Vielen fällt das Loslassen sehr viel leichter, wenn sie sich sagen können, dass das Ding für jemand anderen noch von Nutzen ist, und nicht einfach auf dem Müllberg landet.
"Worst-Case-Szenario"
Die Methode ist eigentlich das genaue Gegenteil von "Vielleicht behalten heißt: sicher behalten": Man stellt sich die schlimmste denkbare Situation vor, die eintreten könnte, wenn man diesen Gegenstand nicht mehr besäße - und wie man sie lösen könnte.
Für Menschen, die extrem emotional an ihren Sachen hängen, wie etwa bibiana, funktioniert diese Methode gar nicht. Aber zum Beispiel Samtpfote hatte Aha-Momente, als ihr klar wurde, dass sie viele Dinge für bestimmte Situationen aufhebt, die sowieso nie eintreten. Ein "Worst-Case-Szenario" für eine Flaschenbürste sähe so aus: "WENN ich denn doch mal eine Flasche hätte, die ich mit einer Flaschenbürste reinigen MÜSSTE, dann müsste ich die Flasche einen Abend stehen lassen und mir am nächsten Tag für nen Euro eine Neue kaufen. Oder ich gebe etwas rohen Reis und Essigwasser in die Flasche und schüttele kräftig.", oder "WENN ich doch mal aus irgendeinem Grund 30 Gäste hätte, könnte ich mir auch Geschirr von einem Partyservice leihen".
"Erst sichten, dann lichten"
Es fällt schwerer, schlecht erhaltene Gegenstände loszulassen, wenn man sich nicht sicher ist, wie viele Versionen des Gegenstands man insgesamt besitzt, und in welchem Zustand die Übrigen sind. Ein kaputter Christbaumschmuck könnte in diese Kategorie fallen. Wenn man seinen Weihnachtsschmuck an 25 verschiedenen Stellen aufbewahrt, zögert man eher, als wenn man auf einem Haufen sieht: ich habe noch 347 intakte Stücke, die diesem hier sehr ähnlich, oder sogar damit identisch sind. Also bringt man bei dieser Methode thematisch zueinander gehörige Dinge auch erst einmal zueinander, bevor man sich überhaupt damit auseinandersetzt, ob man sie behalten will oder nicht.
"Träume verwirklichen"
Bevor man sich einer bestimmten Ecke oder einem bestimmten Raum widmet, kann es sehr hilfreich sein, zu visualisieren, wie der Raum wirken wird, wenn er ordentlich, sauber und hergerichtet ist. Man kann sogar noch einen Schritt weitergehen, und sich vornehmen, diesen Raum oder diese Ecke einem ganz bestimmten, neuen Zweck zuzuführen. Also zum Beispiel, wenn man immer von einem richtigen Platz geträumt hat, wo man sein Nähzeug unterbringt, seine Nähmaschine hinstellt, und dazu die ganzen Magazine mit Schnittmustern etc, dann kann es sehr motivieren, sich von Dingen zu trennen, die einen bei der Verwirklichung dieses Traumes stören - auch dann, wenn diese Gegenstände "eigentlich" noch "gut" wären.
"Milchmädchenrechnung"
Auch hier wenig Nutzen für Gegenstände mit emotionalem Wert, aber gut für "Geizhälse". Wenn man sich vorrechnen kann, dass man jeden Monat (oder aufs Jahr) mehr Geld dafür ausgibt, Dinge zu lagern, deren Wert weitaus geringer ist als die Mietkosten, dann kann das auch sehr hilfreich sein, um sich von Sachen zu trennen, die man aufhebt, weil man sich sonst ärgern würde, wenn man sie für "teures Geld" wiederbeschaffen muss. Diese Methode kann man gut damit kombinieren, Dinge nützlicheren Zwecken zuzuführen, indem man sie verkauft. Man erhält ihren Wert in Form von Bargeld, und Bargeld verbraucht nicht nur keinen Platz, sondern kann dazu benutzt werden, sich Dinge anzuschaffen, die man _wirklich_ braucht, und zwar genau dann, _wenn_ man sie braucht. Ebenfalls gut kombinierbar mit "Träume verwirklichen". Man verwendet dann das mit den losgelassenen Gegenständen erzielte Bargeld, um Dinge zu beschaffen, die man für die Verwirklichung seines Traums braucht - im Beispiel also etwa eine Nähmaschine, den passenden Tisch oder optimale Beleuchtung für den Bereich.
"Vergiftete Aura"
Das ist etwas für Sachen, von denen man weiß, dass man sie nicht benutzt, oder die man an und für sich hässlich findet, aber man fühlt sich irgendwie verpflichtet, sie aufzuheben. Etwa, um eine Tante nicht zu verärgern, die einem das Ding mal geschenkt hat. Also ganz klar, wenn man sagt: "ich WILL das eigentlich wegschmeißen, aber ich kann nicht/darf nicht/trau mich nicht, weil..." Hier hilft es, sich vorzustellen, der Gegenstand sei irgendwie verseucht, verstrahlt, mit einer negativen, giftigen Aura behaftet, und es ist für die eigene Seele und auch die körperliche Gesundheit schädlich, gefährlich oder quälend, ihn trotzdem aufzuheben. Auch für Gegenstände, für die man keinen Ersatz hat, die man eigentlich schön findet, kurz, die man behält, obwohl sie einen TATSÄCHLICH ständig an etwas Negatives erinnern. Also, wo man die "negative Aura", nicht einredet, sondern schon als existent wahrnimmt. Das ging mir z.B. so mit meiner gesamten Badezimmereinrichtung und einem Paar Schuhen. Ich musste beim Anblick dieser Sachen ständig an meine Schwägerin denken, mit der ich mich zerstritten hatte. Die Sachen waren tipptopp in Ordnung, aber es hat mich immer so geärgert, die Sachen zu sehen, dass ich sie schließlich weggeschmissen und mir eine komplett neue Ausstattung gekauft habe. Die Schuhe hatte sie sich ausgeliehen, und dann so getan, als seien es schon immer ihre gewesen. Ich habe sie nach viel Gezanke dann wieder bekommen, und gemerkt, dass diese Schuhe jetzt von ihr "verseucht" waren - ich musste immer an sie denken, und mochte die Schuhe deshalb gar nicht mehr anziehen. Es hat Spaß gemacht, sie in die Tonne zu kloppen, und mir vorzustellen, dass es sie mächtig ärgern würde, wenn sie wüsste, dass ich die schönen Schuhe lieber in die Mülltonne werfe, als sie ihr zu überlassen. Gemein? Ja. Hat trotzdem gutgetan.
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Liebe Numi,[smile] vielen Dank für die vielen Lösungsmöglichkeiten.
"Nicht einfach wegwerfen"
Diese Methode wende ich gerne an. Ich bin z. B. tatsächlich mit einem Drahtkorb aus dem kaputten Gefrierschrank durch die Wohnung gegangen und habe probiert, wo ich ihn verwenden könnte. Genau diese Möglichkeit fiel mir auch ein, ihn als Regal für Handtücher im Bad aufzuhängen[smile]. Habe ich dann verworfen, ich will weniger in Regalen, mehr in Schränken lagern. Dann im WZ, Flur geschaut, überlegt, ob als Korb zum lagern für irgendwas.... Letztendlich hatte ich keine Verwendung und die Körbe sind mit dem Gefrierschrank entsorgt worden.
So bedenke ich jeden Gegenstand, es dauert oft gar nicht so lange und weg ist er. So habe ich dann ein besseres Gefühl beim Entsorgen. Es fällt mir nach einiger Zeit immer etwas leichter.
Andere Methoden werde ich bestimmt noch ausprobieren, wenn es um Dinge geht, an denen ich hänge, die mit Erinnerungen verbunden sind. Aber damit halte ich mich jetzt nicht auf. Diesen Teil des Schrankes lasse ich in Ruhe vorläufig.
Gestern habe ich
mein Bad gereinigt
Wäsche gewaschen und aufgehängt
nichts eingekauft
meine abendliche Struktur eingehalten
In den nächsten Tagen bin ich beruflich mehr eingespannt als sonst. So mache ich abends in Sachen aufräumen, entsorgen nichts. Ich will aber meine Strukturen weiter einhalten, dazu reichen Zeit und Kraft bestimmt. Am WE gehts dann weiter.
Heute war ich auch nicht einkaufen, ich wurde nach Hause gefahren. Aber ich habe alles, was ich brauche.
Die Heizungsableser haben inzwischen den Termin mitgeteilt. An dem Tag habe ich sowieso frei, freu.
LG Franca
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"Habe ich dann verworfen, ich will weniger in Regalen, mehr in Schränken lagern. Dann im WZ, Flur geschaut, überlegt, ob als Korb zum lagern für irgendwas.... Letztendlich hatte ich keine Verwendung und die Körbe sind mit dem Gefrierschrank entsorgt worden."
Sehr schön! Ich habe diesen Teil extra nicht erwähnt. Genau das passiert nämlich ganz oft, wenn man das so ausprobiert. Man stellt fest: Ich kann das WIRKLICH nicht mehr gebrauchen - und dann ist es auch okay, es loszuwerden.
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