Messie vs Minimalist?

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14.11.2024 01:01
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Liebe Robin

Zitat von Robin im Beitrag #3
Für mich ist fraglich, was ein "einfaches Leben" ist und was nicht.


Das ist ein Beispiel von mir und da kann man bestimmt dicke Bücher drüber schreiben mit 10000 weiteren Beispielen, doch einfaches Leben ist eine Alternative zum heute vorherrschenden konsumorientiertem Leben. Für mich ist das ein materialistischer Lebensstil wird von einfach Lebenden Menschen wie mich als oberflächlich empfunden.

Ich hatte als ich Anfang 30 (Jahre alt) war ein 750er BMW, gefahren hab Rolex Uhren getragen (Hatte 2 davon) und hatte Maßanzüge für 2000 D-Mark getragen, hab dann sogar es geschafft 6000 Schallplatten und dazu noch über 6000 Bücher zu horten und vieles mehr....und hats mich glücklich gemacht? Nee, vielleicht war das einfach ein Ausgleich das ich im Proletariat aufgewachsen bin, ich habe in sehr armen Verhältnissen meine Kindheit verbracht, wir waren so arm das ich nicht ein einziges Mal ein Fahrrad neu bekam, es war immer nur vom Sperrmüll, ja so hart das klingt es war normal für mich die Kleidung von anderen älteren Kindern zu tragen, das mein erster Schulranzen aus dem Jahr 1937 war den mir eine Nachbarsoma geschenkt hatte...ich kenne beide Seiten....

Heute sehe ich das anders, ich lebe bewusst so und habe ja mit etwas aufgehört...mit etwas wo ich angefangen habe hier meinen ersten Beitrag zu schreiben vor glaube ich rund 14 Jahren, mit dem glaube das ich mit vielen Sachen glücklicher bin. ich habe mich geirrt, mit weniger fühle ich mich freier und der Druck ist weg.

Noch ein Gedanke dazu; Einfaches Leben bedeutet Sein und Tun statt Haben, Vernetzung anstatt die Vereinsamung die Freiheit anstatt Zwang, Fokussierung anstatt sich zu Verzetteln und Nachhaltigkeit statt Konsum ohne Ende.....noch ein Gedanke dazu:

Wichtigem Priorität einzuräumen und die Dinge loszulassen, die unwichtig sind . Das heißt für mich, dass wir unseren Besitz vereinfachen, unseren Konsum materieller Güter runterfahren und uns auf Erfahrungen und unsere Beziehungen konzentrieren.

Vielleicht fällt dir oder jemand anderem noch was ein. Wie sind meine Gedanken dazu?

Und ja keiner braucht es so zu übertreiben wie der Mann unten:


Jean-Léon Gérôme - Diogenes - Walters 37131
Jean-Léon Gérôme
, Public domain, via Wikimedia Commons

Herzlichst aus Hessen
Emin


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14.11.2024 11:02
avatar  Robin
#7
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@Emin

Mir gefällt, dass du bei dem Wenig-Konsum darauf orientierst, eher andere Lebensbereiche höher zu bewerten und vermutlich auch entsprechend mehr Zeit und Kraft darin zu investieren. Oft hört es sich nämlich beim Minimalismus so an, als solle man sein Geld lieber darin investieren, wenige teure Dinge anzuschaffen statt vieler billiger, damit man seinen Kram besser heil und sauber halten kann. Ist nicht so, dass ich dieser Logik nichts abgewinnen könnte... Grade als Messie habe ich viele Jahre lang jeden interessanten Sperrmüllfund ins Haus geschleppt und sehe klar, dass mich das in der Summe nicht bereichert hat, auch wenn die einzelnen Dinge wunderbar sind. Ich bin da nämlich wirklich wie eine Mini-Version von diesem Mann von der Waterkant, über den du mal ein Video verlinkt hast! Und ich behaupte frecherweise: Auch *das* ist eine Version Einfachen Lebens! Weil man da nämlich das "Hüten der Dinge" weit über den eigenen Komfort stellt. Allerdings habe ich die Schnauze voll von dieser Version.

Die Konsumgesellschaft hat nicht nur die Seite des Konsums. Sie hat auch die Seite, dass die Mülltonne quasi mit dem Konsum mithalten muss. Denn die Wohnungen werden ja immer voller, wenn man nicht genau so viel rausschleppt, wie man reinschleppt. Und da, auf der Seite des Mülls, *haben* Messies bereits ein Problem mit der Konsumgesellschaft! Es ist nur so, dass wir es weder individuell noch als Gesellschaft nur auf dieser Seite lösen können - also durch Behalten, Wiederverwenden, Recyceln usw.. Es geht auf Dauer nicht anders als indem man auf irgendeinem Niveau ein Gleichgewicht zwischen Rein und Raus schafft. Und Rein und Raus auf hohem Niveau beschäftigt einen ziemlich, so dass man für anderes wenig Zeit hat. Rein und Raus auf niedrigst möglichem Niveau würde bedeuten, dass man wieder viel mehr freie Zeit hat, die man mit allem verbringen könnte, was man gern tut.


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14.11.2024 12:15 (zuletzt bearbeitet: 14.11.2024 12:16)
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Zitat von Robin im Beitrag #7
Denn die Wohnungen werden ja immer voller, wenn man nicht genau so viel rausschleppt, wie man reinschleppt.

@Robin
Das fasst das Messieproblem in einem Satz zusammen. Vom Müllmessie bis zum Edelkrempel-Hoarder: Wir bringen mehr ins Haus als wir heraustragen.

Ich hatte das bis vor kurzem nicht verstanden. Ich wunderte mich die ganze Zeit, warum ich eine Messiewohnung habe, obwohl ich sehr ordentlich bin, und nur knapp an einem Putzfimmel vorbeischramme.

Danke für diesen handlichen Gedanken: Mehr oder gleich viel raus wie rein und gut ist. ♡


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14.11.2024 12:35
avatar  Robin
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@Rica - Ich habe auch *ewig* gebraucht, um diese simple Logik zu erkennen. Heute baut meine monatliche Zählerei darauf auf und ich beziehe daraus die *Gewissheit*, dass ich ans Ziel kommen werde. Falls ich nicht vorher überfahren werde oder so.


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19.12.2024 00:06
#10
Mi
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Diesen Thread habe ich bereits als Gast gelesen. Nun möchte ich auch darauf antworten.
Für mich bedeutet weniger haben auf jeden Fall mehr Freiheit.
Jedes Teil in unserer Wohnung braucht Aufmerksamkeit, egal ob man sich drum kümmert ( zb.abstaubt) oder sich drüber ärgert, weil es im Weg rumliegt.
Sachen die wir nicht dringend brauchen und die uns keine Freude bereiten rauben uns nur Lebenszeit.
Das würde mir durch den Tod meines Mannes nun nach und nach bewusst.
Ich weiß nicht wie alt ihr seid, aber in meinem Alter ist nicht mehr ewig viel Zeit.
Und die möchte ich gerne mit meinen Hunden und mit Sachen verbringen die mir Freude bereiten.
Dazu gehört bei mir Putzen usw.nicht dazu.
Weniger Sachen in der Wohnung, weniger Arbeit = mehr Zeit für schöne Dinge.


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