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Messie vs Minimalist?
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Liebe Mitglieder - Liebe Leserinnen und Leser
Was haltet ihr davon? Hab eine Metastudie entdeckt von der University of North Texas. Die Grundfrage dazu ist: Macht ein einfaches Leben wirklich zufriedener?
https://www.tandfonline.com/doi/full/10....21.1991450?src=
Über 80 Prozent der untersuchten Studien konnten tatsächlich eine positive Verbindung zwischen einem bewusst einfachen Leben und einem höheren Wohlbefinden aufzeigen. Untersuchungen mit einer sogenannten quantitativen Komponente, das heißt einer zahlenbasierten Wertung und auch mit einer qualitativen Wertung bestätigten die These, dass ein minimalistisches Leben glücklicher macht.
Bei mir selbst trifft es bisher sicherlich zu. Gesammelt hab ich bereits ab meinem 10.ten Lebensjahr, das ging so bis ich 42 Jahre alt wurde, dann nahm das ab auch hier durch unser Forum da ich ja mir vor nun bald 15 Jahren unserer Sache mit Messie Syndrom und allem drumherum auf den Grund gehen wollte. Rausgekommen dabei ist meine minimalistische Wohnung und zunehmend auch mein Lebens Stil.
Bin gespannt was Ihr zur Metastudie sagt, bzw. zum Gedanken oben das minimalistisches Leben glücklicher macht. Denke jetzt schon das Antworten kontrovers ausfallen werden.
Herzlichst
Emin
Ohne die Studie gelesen zu haben: Es wundert mich nicht. Mir machen Gerümpel und Kram Stress. Ich muss den ganzen Krempel behüten, putzen, waschen, benutzen, austragen, reparieren, beim Umzug mitnehmen, beim Großputz herumräumen. Das nervt. Ich mag gerne viel freien Platz.
@Emin
Für mich ist fraglich, was ein "einfaches Leben" ist und was nicht. Wenn Leute z.B. keinen Stress damit haben, wenn was kaputt geht, weil sie genug Geld haben, es zur Reparatur wegzugeben oder gar einen Handwerker ins Haus kommen lassen können oder das Ding einfach wegwerfen und sich was Neues kaufen, dann ist das m.E. Teil eines *einfachen* Lebens. Es entspricht aber nicht unbedingt den Werten der meisten Messies, weil wir dazu neigen, alles nochmal reparieren zu wollen, und zwar selbst. Was das Leben kompliziert macht und die Bude voll Kram, den man aber gar nicht nutzen kann. Also mal am konkreten Beispiel: Führt jemand, der 10 kaputte Kaffeemaschinen besitzt und seinen Kaffee einfach in der Tasse mit kochendem Wasser aufbrüht, ohne auch nur einen Filter zu benutzen, nun ein "einfaches Leben" oder nicht?
Und: Würde sich das Leben einer solchen Person wirklich mehr "um Werte drehen als um Dinge", wenn sie aufhört, die 10 kaputten Kaffeemaschinen einfach zu ignorieren und sie stattdessen eine nach der anderen in ein Repair-Café trägt, um sie dort unter Anleitung zu reparieren, und anschließend in einen Sozialladen, um sie zu spenden - und all das, um ihren Werten treu zu bleiben, die u.a. besagen, dass man nicht verschwenderisch mit Ressourcen umgehen soll usw.. Also worauf ich raus will: Manchmal ist es vielleicht das Einfachste (wenn auch nicht das Beste), die Dinge einfach stehenzulassen. Am allereinfachsten, ohne Zweifel, gleich da, wo man sie draußen findet.
Auch sonst scheinen mir Minimalismus und Messietum oft nicht in einem einfachen Entweder-Oder-Verhältnis zu stehen. Wenn man z.B. "nichts anzuziehen" hat, *weil* der Kleiderschrank vollgestopft ist mit Zeugs, das man gar nicht anziehen würde und vielleicht nicht mal mehr anziehen *kann*, weil man nicht rein passt. Dann berichten ja Leute, die in solchen Situationen ihren Schrank gründlich ausgemistet haben, dass sie hinterher wieder *jede Menge* zum Anziehen hatten, weil sie plötzlich die Dinge, die sie anziehen können, wiedergefunden haben! Also das logische Verhältnis ist m.E. eher so "Weniger ist manchmal mehr!"
Hm, ein "einfacheres“ Leben kann ja auch einfach sein, dass man nicht jeden Tag noch tausend Pläne vor sich herschiebt, die man unbedingt noch ausprobiert oder umgesetzt haben will. Und während man an der Vorbereitung für Plan Nr. 23 arbeitet (zum Beispiel ein Ding dafür zurücklegt, was man dann dabei brauchen könnte 😉), schon neue Ideen für Plan Nummer 549 und Nummer 183 hat, und dann noch einen Plan für ein neues Vorhaben Nummer 1239 gedanklich entwickelt. So halt.
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