Die Möchtegern-Minimalistin

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03.08.2024 13:35
avatar  Rica
#411
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Rob Breznay ist Anhänger der Pronoia.

Pronoia ist das Gegenteil von Paranoia. Pronoia bedeutet, felsenfest davon überzeugt zu sein, dass die Welt ständig Verschwörungen ausheckt, um der Pronoikerin etwas Gutes zu tun.


Historisch:
"Pronoia (von altgriechisch πρόνοια prónoia „Vorausschau, Vorsicht, Fürsorge, Vorsorge“, Plural πρόνοιαι Pronoiai, von noûs „Verstand“) (auch οἰκονομία oikonomía oder posotes, Einkommen) war im späten byzantinischen Reich die Vergabe des Ertrages oder der Steuer (posotes) eines Landstückes an ein Individuum oder eine Gruppe von Personen, besonders als Entgelt für militärische Verpflichtungen. Das konnten die Abgaben und Arbeitsverpflichtungen (ἀγγαρήιαι angaréiai, gewöhnlich 12–24 Tage im Jahr) abhängiger Bauern (πάροικοι paroikoi), aber auch die Steuern von Fischteichen, Bergwerken, Mühlen oder Hafenanlagen sein. Da die Vergabe durch den Kaiser selbst erfolgte, waren die Empfänger wohl keine gewöhnlichen Beamten oder Soldaten, sondern müssen der Oberschicht oder sogar dem Adel zugerechnet werden."
Quelle: Wikipedia


Seit den 70ern:
"Pronoia describes a state of mind that is the opposite of paranoia. Whereas a person suffering from paranoia feels that persons or entities are conspiring against them, a person experiencing pronoia believes that the world around them conspires to do them good. The belief can be an irrational belief subject to medical diagnosis, or an enthusiastic, spiritual belief."
Quelle: Wikipedia


Ich freue mich jeden Samstag über Rob Brezsnys Horoskop für folgende Woche. Dieses Mal schreibt er:

LIBRA (Sept. 23-Oct. 22):
Please don’t succumb to numbness or apathy in the coming weeks. It’s crucial that you don’t. You should also take extreme measures to avoid boredom and cynicism. At the particular juncture in your amazing life, you need to feel deeply and care profoundly. You must find ways to be excited about as many things as possible, and you must vividly remember why your magnificent goals are so magnificent. Have you ruminated recently about which influences provide you with the spiritual and emotional riches that sustain you? I encourage you to become even more intimately interwoven with them. It’s time for you to be epic, mythic, even heroic.


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04.08.2024 09:40
avatar  Robin
#412
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Ah, danke, @Rica ! "Pronoia" heißt das also... Hatte ich schon mal eine Zeit lang ganz krass, und war mir nicht sicher, ob ich grade dabei bin, die Realität zu erkennen oder ob das 'ne Form von Psychose ist. Ich weiß es bis heute nicht... Aber vielleicht - oder wahrscheinlich - gibt es in dieser Art Fragen gar keine vom Beobachter unabhängige Realität. </Philosophie off>

Die Frage, wie man all die Lücken füllen kann, die durch Nichtkonsum entstehen, beschäftigt mich auch grade. Neulich hatte ich z.B. den Gedanken, dass Messietum und eine erfolgreiche Autorin zu sein sich gegenseitig ausschließen. Weil Messies ihre ganze freie Zeit direkt oder indirekt mit ihrem Chaos verbringen (entweder vergrößern sie es grade, oder sie verkleinern es, oder sie flüchten davor, oder sie sind damit beschäftigt, zu versuchen, es zu ignorieren. Während erfolgreiche Autorinnen sind zu beschäftigt mit Schreiben, um viel Chaos anzurichten oder Dinge anzuhäufen.

Und diesen Gedanken kann ich direkt anwenden auf die Frage: Was ist zuerst dran: Schreiben oder aufräumen? Wobei ich auch eher davon ausgehe, dass Minimalismus sehr hilft, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren...

Aber es tun sich halt auch andersrum diese vielen Lücken auf, wenn man seine Zeit nicht mehr mit Konsum verbringen will, und nicht immer hat man die nötigen inneren und äußeren Bedingungen, um kreativ zu sein. Mit meinem Smartphone bin ich schon maximal unabhängig. Und trotzdem... Also zu Hause mit einem Kaffee vor der Nase wäre ich jetzt geistig ganz anders unterwegs als in dieser rumpelnden Tram hier! 😵‍💫

Aber wahrscheinlich würde ich da Videos kucken - wieder eine Form von Konsum, auch wenn's natürlich teilweise der Bildung dienlich ist.

Ich glaube, wie bei anderen Sachen auch, ist es mit Hauruck-Lösungen und guten Vorsätzen leichter gesagt als getan. Sich umzugewöhnen ist ein Prozess...


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04.08.2024 13:35
avatar  Sybille
#413
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Zitat von Rica im Beitrag #409


Zitat von Sybille im Beitrag #406
Ich fand deine Methode auszugehen und das Geld statt fürs shoppen in Cocktails und Eintritt zu stecken genial. Vielleicht gibt's noch mehr tolle Ausflüge? Museen, Zoos, Freizeitparks?...

@Sybille
... und Wellness! Kurzurlaub in Kurbädern. Die Thaimassagepraxis gleich bei mir um die Ecke. Mani- und Pediküre mal außer Haus machen lassen. Friseurin geht leider nicht, die können mit meinem Haar nicht. Das kriege ich selbst besser hin.


Klingt groß - ar - tig, wenn Du mich fragst. Das wird toll. Viel Spaß!
Vielleicht ist das der Punkt. Wenn mein Leben aufgeräumt wäre, könnte ich an einem freien Nachmittag guten Gewissens zur Thaimassage gehen.
Schöne Vorstellung. 😊


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04.08.2024 16:32
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#414
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@Sybille ich kann dich so gut verstehen....
WENN hier erstmal alles in Ordnung ist dann habe ich Zeit zum Leben und für alle schönen Sachen....kenn ich zu gut 💔


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04.08.2024 17:49
avatar  Rica
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Zitat von Sybille im Beitrag #413
Klingt groß - ar - tig, wenn Du mich fragst. Das wird toll. Viel Spaß!
Vielleicht ist das der Punkt. Wenn mein Leben aufgeräumt wäre, könnte ich an einem freien Nachmittag guten Gewissens zur Thaimassage gehen.
Schöne Vorstellung.

Zitat von FraumitHund im Beitrag #414
@Sybille ich kann dich so gut verstehen....WENN hier erstmal alles in Ordnung ist dann habe ich Zeit zum Leben und für alle schönen Sachen....kenn ich zu gut


@Sybille und @FraumitHund

Als ich dick war, war ich überzeugt: Erst wenn ich schlank bin, kann ich mich hübsch anziehen.

Es war eine große Überraschung für mich, dass es genau umgekehrt war.

Ich resignierte. Ich ging davon aus, sowieso nie mein Wunschgewicht zu erreichen. Ich würde für immer adipös bleiben.

Also würde ich aus den Gegebenheiten das Beste machen. Ich gab jegliche Abnehmversuche auf, kaufte mir ein sehr teures Outfit, das meine Masse annehmbar verpackte, und lebte um einiges stressfreier vor mich hin.

Wenige Monate danach schlackerte mir das Outfit am Leib. Ich musste mir kleinere Kleidung kaufen. Ein Jahr später war ich schlank.

Erst als ich mich hübsch anzog, konnte ich schlank werden.


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