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Die Möchtegern-Minimalistin
Jetzt bin ich nach circa drei Wochen am Sterbebett und im Hotel also wieder zu Hause.
In den nächsten Tagen muss ich einen eiligen, wichtigen Papierkrieg mit Mutters Bank, dem Nachlassamtsgericht und drei verschiedenen Finanzämtern ausfechten. Da ich entschlossen bin, jedes dabei auftretende Problem mit Geld totzuschmeißen (ich zahle ohne Einspruch, was immer die Finanzämter belieben zu verlangen) , werde ich die Schlacht überleben.
Dann ist endlich, endlich meine Wohnung dran. Ich freue mich darauf, meine eigenen Angelegenheiten in Ordnung zu bringen.
Mein provisorischer Entrümpel-Plan, den ich unterwegs jederzeit modifizieren kann:
1. Ich wühle mich systematisch Karton für Karton, Wandstapel nach Wandstapel, Zimmer für Zimmer durch meinen Krempel.
2. Dabei ziehe ich nur die Dinge heraus, die ich behalten möchte, weil ich sie JETZT benutzen werde.
Ich hebe keine Sachen auf "für den Fall, dass...".
Unersetzliche Dinge hebe ich im Zweifelsfall auf. (Z. B. Familienfotos, seit Generationen in der Familie befindliche kleine Antiquitäten, besondere Musikinstrumente.)
Bei allen anderen potenziell für mich in der Zukunft nützlichen Sachen, die ich weggebe, beruhige ich mich damit: "Sollte ich so etwas brauchen, kaufe ich es mir."
3. Den Rest, abhängig von Qualität, Volumen und Gewicht:
- bringe ich zum Bücher- und Sachenregal gleich bei mir um die Ecke,
- werfe ich in die Mülltonne oder ins Altpapier,
- lasse ich vom mir vertrauten, auf Messies spezialisierten kleinen Spediteur entsorgen.
Wünscht mir Glück und Erfolg. :-)
@Rica
Das klingt nach einem guten Plan. Ich hätte, wenn ich ihn übernehmen würde, allerdings das Gefühl, dass verwirrend wenig übrig bliebe, was ich *jetzt* brauche. Was wahrscheinlich auch damit zu tun hat, dass "jetzt" in diesem Zusammenhang ein vager Begriff ist, denn wörtlich kann er ja nicht gemeint sein. Aber ich verstehe natürlich, was gemeint ist: All das Zeug, das man vielleicht irgendwann in der Zukunft mal brauchen könnte, gehört definitiv nicht dazu.
Viel Glück und Erfolg!
Derzeit scheine ich Zauberhände zu haben. Ich bin viel zu sehr mit Nachtod-Papierkram beschäftigt, um die Wohnung zu entkrempeln. Trotzdem lichtet sich nebenbei "irgendwie" das Kruscht-Chaos.
Normalerweise muss ich meine Morgengymnastik mit angelegten Flügeln machen. Es ist nicht genug freier Platz für raumgreifendere Bewegegungen.
Heute stieß ich beim Turnen mal wieder mit den Händen am Gerümpel an - und konnte es mit einer einzigen Handbewegung problemlos fast einen halben Meter weit verschieben, ohne dass der Laufgang auf der anderen Seite dabei zugestellt wurde.
Ich kann mir das nicht ganz erklären. Denn nach dem Tod meiner Mutter sind zwei größere Möbelstücke und ein mittelgroßer Koffer Zeugs dazugekommen. Trotzdem habe ich mehr Platz als vorher...
Vermutlich habe ich inzwischen die kritische Masse an Rollbrettern unter den Kartontürmen und den Möbeln installiert: Es lässt sich vieles leicht verschieben und neu anordnen.
Ich habe jetzt vielleicht auch endlich eine Leitidee gefunden, die mich wie der Stern von Bethlehem durch meine Entrümpelung führen wird. Ich probiere die Idee bei nächster Gelegenheit aus und berichte dann. Wenn es klappt, befreit mich das in einem Arbeitgang von 90 Prozent meiner Habe!
@Rica
Herzliches Beileid. Ich hoffe, Du hast nicht wie ich ein Messiehaus geerbt...
Hotelzimmer sind für mich auch immer so eine Art Ideal. Dort ist man doch auch glücklich und zufrieden, obwohl man nur ein paar wenige Sachen dabei hat. Man merkt dann erst, wie wenig man wirklich zum Leben braucht.
Manchmal denke ich, ich sollte auch in meinem Haus nur Dinge aufbewahren, die ich mit auf eine Reise nehmen würde. Oder wenn ich nach Übersee auswandern würde, was ich da mitnehmen würde. Aber das kommt mir als Kriterium dann doch sehr streng vor! Da bliebe nicht viel übrig.
Zitat von Anna1111 im Beitrag #89
Herzliches Beileid. Ich hoffe, Du hast nicht wie ich ein Messiehaus geerbt...
Danke!
Nein, ich habe zum Glück kein Haus geerbt. Das Elternhaus hatte meine Mutter vor Jahren verkauft.
Ich habe gezielt zwei Möbelstücke behalten. Beide ebenso schön wie nützlich, habe ich sie sofort in Gebrauch genommen.♡
Ein paar (wenige) Bücher, eine formschöne Vase aus meiner Kindheit. Einige Fotoalben. Eine Handvoll Gebrauchsgegenstände, die ich jetzt schon benutze.
Ich bin ziemlich stolz auf mich, nur diese Dinge herausgepickt zu haben. Alles andere hat sofort anschließend ein Haushaltsauflöser entsorgt.
Ich hatte Angst, dass ich nachträglich bereue, nicht mehr davon an mich genommen zu haben. Das war glücklicherweise nicht der Fall. Pietätloserweise hatte ich mir bereits vor etwa einem Jahr notiert, was ich behalten möchte. So brauchte ich nur die Liste zu zücken und einzupacken, was darauf stand.
Zitat von Anna1111 im Beitrag #89
Manchmal denke ich, ich sollte auch in meinem Haus nur Dinge aufbewahren, die ich mit auf eine Reise nehmen würde. Oder wenn ich nach Übersee auswandern würde, was ich da mitnehmen würde. Aber das kommt mir als Kriterium dann doch sehr streng vor! Da bliebe nicht viel übrig.
Möblierung und Hausrat als gegeben vorausgesetzt, ist das im Prinzip eine gute Idee. Damit es nicht zu streng ausfällt, könnte man einen "Überseekoffer plus" packen, der zusätzlich einige Bücher und Erinnerungsstücke enthält.
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