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Die Möchtegern-Minimalistin
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Interessant @Rica aber ich hab eine ketzerische Frage:
Sagt er auch, was das für Top-Prioritys sein sollten, wo die herkommen und wie man die findet? "Work, relationships, Hobbys" sind es offenbar nicht, denn die soll man zu deren Gunsten ja zurück stellen. Gesundheit fiele mir als potentielle Top-Prio noch ein, allerdings mit der Einschränkung, dass fraglich ist, ob man die Gesundheit überhaupt getrennt von einer "Work, relationships, Hobbys" Betrachtung verbessern kann?
Und sonst?
Ich habe das Gefühl, dass solche Life Coachings immer alle damit beginnen, dass Mensch solche top Prios haben und danach streben soll. Und dann kommen die Methoden, wie man das am effektivsten macht...
Und das, während ich in meinem Leben höchstens einer Hand voll Menschen begegnet bin, bei denen ich den Eindruck hatte, dass es in deren Leben etwas *gibt* was ihnen dermaßen wichtig wäre.
Hast Du so eine Top-Prio @Rica und darf ich fragen, was das ist?.
Vielen Dank, @Rica, für den Tipp mit dem Monk Mode! Ich kenne das Phänomen gut, habe es aber normalerweise nicht unter Kontrolle und fürchte es eher. Weil es sich dann z.B. so äußert, dass ich im Job eigentlich bei meinen Kunden sein will und das nicht kann, weil mein Geist sein aktuelles Lieblingsthema nicht loslassen kann. Auf der anderen Seite liebe ich es, und ich fühle mich deutlich weniger wohl, wenn ich da mal rausfliege, weil dann gibt es plötzlich sowas wie Langeweile und *echte* Antriebsschwäche, also eine, die sich auf *alles* bezieht und nicht nur auf Dinge, die man tun muss, obwohl man keine Lust dazu hat. Ich versuche also immer, ein Gleichgewicht zu halten... Aber vielleicht hat Nils Bohrmann ja einen Trick gefunden, wie man den Monk Mode gezielt steuert.
Für meine kleine Expressomaschine, die ich mit normalem Kaffee betreibe, habe ich noch immer den kleinen Gaskocher. Gestern habe ich ihn auch für das Lupinenschrot benutzt, denn das braucht nur 5 Minuten zu kochen. So lange braucht der Herd mit dem dicken Topf ja schon zum warmwerden... Man könnte den Platz für so einen Küchenherd wirklich auch anders nutzen!
Zitat von Robin im Beitrag #472
Aber vielleicht hat Nils Bohrmann ja einen Trick gefunden, wie man den Monk Mode gezielt steuert.
@Robin
Ja, hat er. Lies am besten im Quellenlink nach. Weil mein C&P verhunzt und ohne Absätze hier ankam:
htt ps:/ /nielsbohrmann.com/monk-mode/
some common monk mode variations to choose from:
“Monk of the Hour.” Time-block a few hours each day during which you cut out all distractions. This is akin to what Cal Newport calls “Deep Work.” Good for people with busy lives who still want to experience some of the benefits of monk mode.“Monk of the Weekend.” As the name suggests — enter into monk mode all weekend. It’s a great way to counterbalance a distracting work week and get some real work done.“Monk of the Week.” Here you go monk mode during the week and take the weekends off to socialize. This works best if you have a remote job. Otherwise, the workplace will interrupt your state of focus too much.“Intermittent Monk.” The most popular version of monk mode. You decide on a certain time frame, from one week to six months, during which you go all in on. Once that intense period is over, you are allowed to relax a bit, before you go for the next sprint.“Seasonal Monk.” Pick a season. Winter in a cold country is ideal for that. When there is not much to do outside, it’s easier to stay at home and get things done.“Forever Monk.” Real monks take lifelong vows, and so could you. But this is more an ideal to aspire to than an actual lifestyle. You should sometimes take a break and enjoy the fruits of your work.
Zitat von Sybille im Beitrag #471
Sagt er auch, was das für Top-Prioritys sein sollten, wo die herkommen und wie man die findet? "Work, relationships, Hobbys" sind es offenbar nicht, denn die soll man zu deren Gunsten ja zurück stellen.
@Sybille
Tatsächlich beschreibt Bohrmann im Monk-mode-Text, wie er per Mönchmodus bei zwei seiner Hobbies ein hohes Niveau erreicht hat: Gitarrespielen und Brasilianisches Jiu Jitsu.
Zitat von Sybille im Beitrag #471
Und das, während ich in meinem Leben höchstens einer Hand voll Menschen begegnet bin, bei denen ich den Eindruck hatte, dass es in deren Leben etwas *gibt* was ihnen dermaßen wichtig wäre. Hast Du so eine Top-Prio @Rica und darf ich fragen, was das ist?.
Natürlich habe ich die. Meine oberste Priorität ist, dass es mir und den Meinen sehr gut geht. Darauf bestehe ich unerbittlich. Geht nicht gibts nicht. Ich walze alles nieder, was meinem und deren Wohlbefinden im Weg steht.
Daraus ergibt sich alles andere für mich:
meine Gesundheit pflegen,
mir ein schönes Zuhause schaffen,
mich um Verwandte und Freund*innen kümmern,
Zukunftsvorsorge (finanziell, verwaltungstechnisch wie in "Betreuungsverfügung und infrage kommende Betreuungspersonen, Generalvollmacht, Patientenverfügung", Wohnung barrierefrei und altersgerecht machen),
in meinem musikalischen Hobby ein hohes Niveau erreichen und es mit meiner Lieblingsferienart (Camping) verbinden (Festivals und Workshops auf der ganzen Welt besuchen),
den Alltag aufs Glück ausrichten
usw.
Was gerade dran ist, mit höchster Priorität beackert zu werden, ist in aller Regel offensichtlich.
In der Vergangenheit war es zum Beispiel, einen qualvollen Job durch erfreulicheren Broterwerb zu ersetzen. In den vergangenen zehn Jahren ging es darum, meinen betagten Eltern beizustehen.
Jetzt bin ich wieder dran. Für mein Alltagsglück und für meine Zukunftspläne brauche ich unbedingt eine Wohnung, mit der ich klarkomme. Da bin ich gerade dabei.
Ich weiß genau, was ich anschließend in trockene Tücher bringe. Und was ich danach und wiederum danach tue. Außer es ergeben sich zwischendurch andere akute Probleme, die Vorrang haben.
Es macht mir ziemlich viel Spaß...
Hallo @Rica,
ich fange ja grade erst damit an, mich damit zu befassen, aber was mich an dem Teil vom Inhaltsverzeichnis, den du zitiert hast, spontan verblüfft: Der geht da so locker rein und raus beim Monk Mode. Ich glaube, er meint doch was anderes als ich, aber obwohl das anscheinend zwei verschiedene Dinge sind, ist es für mich miteinander verbunden. Ich *könnte* gar nicht von früh bis spät bei einer Sache bleiben, wenn sie mich nicht fasziniert. Und wenn ich intensiv genug an einer Sache bleibe, interessiert mich alles andere irgendwann nicht mehr.
Aber das ist für mich eher Teil des Problems gewesen bisher als Teil der Lösung. Weil z.B., was ich tue, wenn mich was fasziniert: Ich schleppe Bücher darüber ins Haus. Tendenziell ziemlich zwanghaft alles, was ich darüber finde. Und dann z.B. interessiert es mich überhaupt nicht, wie es um mich rum aussieht. Mir geht's dann prächtig, und ich habe vermutlich einen ordentlichen Dopaminrausch. 😁 Alles, was stört, wird ausgeblendet.
Und wenn ich bei Bohrmann am Anfang lese, dass man auch seine Sozialkontakte einschränken soll, dann denke ich an all die Freundschaften, die einfach aus meinem Leben verschwunden sind, weil ich sie nicht gepflegt habe... Immer, wenn mich früher was gründlich genug fasziniert hat (am schlimmsten: wenn ich mich verliebt hab!) hat mich das mein komplettes soziales Umfeld gekostet und ich habe es nicht mal *gemerkt*! Deshalb steht z.B. die Pflege der Sozialkontakte in meinem Tody als etwas, was *täglich* zu tun ist, und wenn ich nur meinem Ex eine SMS schicke oder so. Ich möchte *wirklich* nicht, dass mir sowas nochmal passiert... Immer das Leben wieder bei Null anfangen... 🤬
Überhaupt benutze ich Tody zum guten Teil dazu, so eine Verengung der Interessen *zu vermeiden*! Z.B. eine meiner ungeliebten und oft vernachlässigten Aufgaben ist für mich, wenigstens *eine* tagesaktuelle Nachricht zur Kenntnis zu nehmen. Auch wenn ich es ziemlich sinnlos finde, sich mit Dingen zu befassen, die sich ständig ändern... Es macht einfach einen blöden Eindruck, wenn man über längerfristige Perspektiven diskutieren will und nicht mal das heutige Datum kennt.
Aber natürlich finde ich die Idee jetzt sehr reizvoll, dass man den Hyperfokus auch dafür nutzen kann, gezielt Aufgaben, die anstehen, in kürzerer Zeit zu schaffen.
Für mich erfüllt übrigens das Forum schon die Funktion, den Aufmerksamkeit immer ein Stück weit bei den Alltagsdingen anzuheften. Die Erfahrung zeigt, dass ich ohne diesen schriftlichen Austausch leicht an spannenderen Themen kleben bleibe.
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