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Die Möchtegern-Minimalistin
Video über einen wenig bekannten japanischen Minimalisten, der anspricht, was mir auch oft durch den Kopf geht: Er nutzt den öffentlichen Raum als ob "draußen" genauso zu seinem Wohnraum gehört wie seine Wohnung.
Eins seiner Hobbys ist es, ständig umzuziehen, weil es als Extremminimalist einfach ist und ihm Spaß macht...
http s://m.youtube.com/watch?v=c8CQcyOCk90
Eine Luftmatratze, ein Kissen auf dem Fußboden, ein Putzeimer als Laptoptisch. Eine Bananenkiste, auf der eine Reisetasche steht, und ein riesiger Scheinwerfer. Ein Garderobenständer, der nur noch da steht, weil ihn bisher niemand haben wollte. Und ein kleines Waschtischunterschränkchen vom Sperrmüll. Das ist die Möblierung von Nicol Fronings Ein-Zimmer-Souterrainwohnung am Düsseldorfer Rheinufer.
Quelle: faz.net
Von dem Thema Minimalismus höre ich hier zum ersten Mal und ich habe auch nie aktiv versucht, mein Monatsbudget so klein wie möglich zu halten. Aber wenn ich so überlege, könnte ich den Eindruck gewinnen, dass mein Lebensstil, so wie er sich von allein aus mir heraus entwickelt hat, ggf. schon als minimalistisch einzuschätzen ist.
Habe z.B. mehr als 20 Jahre kein Auto mehr und komme mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad zur Arbeit. Nachdem ich mein letztes Velo noch gebraucht gekauft habe, hab ich mich dieses Mal aus Zeitgründen für ein einfaches Modell mit 3-Gang-Schaltung für unter 300 € entschieden. Habe von einer kleinen Ausnahme abgesehen (1 Jahr und 3 Monate) auch nie mehr als eine 2-Zimmer-Wohnung bewohnt. Verfüge grundsätzlich nur über 2 „aktuelle“ Anzüge, die ich abwechselnd trage (wenn einer zu verschlissen ist, lass ich mir einen neuen machen und hebe den alten noch eine Weile für Notfälle auf). Privat trage ich fast nur einfache Klamotten (z.B. Jeans, Turnschuhe, Kapuzenpulli). In Urlaub fahre ich grundsätzlich nie. Wenn ich privat verreise, dann nur, um ein konkretes Ziel zu erreichen (z.B. einen Kurs zu besuchen oder eine Prüfung abzulegen). In Restaurants gehe ich prinzipiell nicht, wenn ich nicht dazu gezwungen werde. Nicht um zu sparen, sondern weil ich mich da einfach nicht wohl fühle. Wenn ich essen gehe, dann in Sachen mit Selbstbedienung wie z.B. Mensen oder Behördenkantinen. Dort gefällt es mir und ehrlich gesagt schmeckt mir das Essen auch besser.
Naja, vielleicht hört sich das nicht für jeden minimalistisch an. Eine wichtige Rolle spielt eben auch der Vergleich, wie Leute in ähnlichem Alter und mit ähnlichem Lebensweg leben.
http s://forum.finanzrudel.ch/t/unbewusster-minimalist/746
Habe gerade die Tagesaufgabenpläne für nächste Woche geschrieben. Am Entkrempeldienstag mache ich weiter mit den Kategorien:
• Schuhe
• Accessoires (ohne Schmuck)
• Taschen
• Festkleidung
Das müsste zu schaffen sein. Weil ich glaube, in jeder dieser Sparten nicht übertrieben viele Teile angesammelt zu haben. Aber wer weiß. Nach den (ich glaube) hundereinundzwanzig T-Shirt, übermäßig vielen Pullovern und (meiner Erinnerung nach) einundfünfzig Hosen und Röcken, traue ich mir keine realistische Vorabschätzung mehr zu.
Es spielt keine Rolle, wie viel noch zu tun ist. Ich mache weiter, bis ich alles aus dem Haus getragen habe, das ich in diesem Stadium weg haben will. Egal, wie lange das dauert.
Mein Hauptziel ist ein funktionierender Haushalt. Alle Räume benutzen zu können. Jederzeit Menschen, die ich hereinlassen will, ohne Beschämung hereinlassen zu können.
Dann erst ist echtes Minimalisieren dran: Nur behalten, was ich benutze und/oder was einen besonderen emotionalen Wert für mich hat.
Am Freitag habe ich mir bei Ikea die "Beispielzimmer" angeschaut und genau darauf geachtet, was mir gefiel, und warum es mir gefiel.
Ich entdeckte eine Vorliebe für "Herrenzimmer": dunkel eingerichtete, komfortable Allzweckräume. Ich war überrascht, obwohl sich dieser Stil bei mir zu Hause zeigt: Wann immer ich die Wahl zwischen dunklem Holz und hellem Holz hatte, habe ich dunkles Holz gewählt.
Okay, mein Eichenparkett ist mittelhell und die Wände sind weiß. Beim Parkett hatte ich bereits vor Jahrzehnten weise ans Putzen gedacht und bereue meine Wahl nicht: Auf dunklen Böden sieht man jeden Staub sofort. Beim hellen, lebhaft gemaserten Eichenparkett bin ich mit einmal wöchentlichem Staubsaugen oder nebelfeuchtem Wischen sauber-optisch gerade noch im grünen Bereich.
Die Türen und Türrahmen sind aus dunklem Holz.
Meine Wände sollen hell bleiben, wenn auch nicht Weiß. Meine Erdgeschosswohnung mit nur drei Fenstern, die alle in der Westwand sind, ist etwas dunkel. Dunkle Möbel vor beruhigenden "heilanstaltsgrünen" Wänden sind das Ziel. Wenige, leicht gebaute Möbel mit Wanddurchblick. Alle bereits vorhanden, glaube ich:
An den Wänden lehnende Leiterregale, die nur aus den Seitenholmen und den Regalböden als Leitersprossen bestehen.
"Die Zentrale": ein antiker, schwerer, runder Tisch, zu dem die beiden modernen, luftigen Gartenstühle überraschend gut passen.
Ein großes Würfelregal aus dunklem Holz auf Rollen, passgenau in der Wohnzimmernische.
Eine antike Garderobe im Flur.
Die Russlandfeldkiste meines Großvaters.
Ein Bett werde ich mir vorerst nicht wieder zulegen. Ich hatte ein gutes, minimalistisches Einfraubett auf Rollen, das ich wegen Überrümpelung entsorgt habe. Um durch ein tagsüber wegräumbares Bodenschlaflager zwei Quadratmeter freien Raum für meine Morgengymnastik zu gewinnen.
Mich überläuft es eiskalt, wenn ich daran denke, wie ich bis vor Kurzem leben musste. Keine Mühe ist zu viel, mich immer weiter vom Messietum zu entfernen. So will und so werde ich nie wieder leben.
Manchmal ist mir mein Schlaflager aus doppelt gelegtem Schafwollunterbett auf dem Orientteppich zu hart. Wenn ich seelisch oder gesundheitlich angeschlagen bin, hole ich aus meinem Fundus weiteres, im Alltag unpraktisches Polstermaterial für mein Schlafnest.
Doch meistens schlafe ich gut auf meinem spartanischen Lager. Die Bettenfrage lasse ich daher noch offen.
Ich bin so dankbar für meine Lebensumstände und meine Art zu leben. Derzeit ist alles wie beim alten Coué: Es geht mir jeden Tag in jeder Hinsicht besser und besser.
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