Die Möchtegern-Minimalistin

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Gestern 14:32
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Extremes Minimalismus-Experiment Tag 5

Tradwife



Das Outfit

Es hat einen 50er Jahre Vibe, meine Unterwäsche jeden Abend im Waschbecken zu waschen. Das war damals üblich. Die Durchschnittsfrau hatte nur zwei, drei BH und wenige Paar Nylons.

Wenn ich mit den Händen meine Wäsche durch die Lauge schwenke, fühle ich mich verbunden mit den Generationen von Frauen, die das vor mir taten. Und plötzlich verstehe ich den derzeitigen Hype um Tradwives, bei dem junge Frauen auf TicToc das Hausfrauenleben aus den 50ern imitieren.


Das Putzen

Die Größe der Wohnung verdoppelt sich, wenn frau sie auf den Knien mit einem Stück Küchenrollenpapier ausfegt...

Ich lebe derzeit ohne Möbel und ohne Teppiche direkt auf dem Parkett. Deshalb sehe ich jeden Krümel sofort. Ich sehne mich nach Handfeger und Kehrblech.

Mir war vor meinem Experiment nicht klar, wie wichtig mir Putzutensilien sind. Dass ich eifrig putze, wusste ich natürlich. Nur habe ich die materielle Seite übersehen.

Ich muss zum Beispiel dringend die Essigesszenz freischalten. Badewanne und Waschbecken bleiben nur belagfrei, wenn ich sie täglich mit Handspülmittel und einmal in der Woche zusätzlich mit Essigessenz säubere.

Als ich auf den Knien mit meinem Küchenrollen-Putztuch den Staub auf dem Fußboden zusammenschob, kam ich auf eine Idee für die Schmutzfangmatte im Flur:

Traditionell wird so eine Matte längs ausgelegt. Von der Wohnungstüre in Richtung Wohnräume führend. Ich brauche aber diese Länge gar nicht. Weil ich entweder vor der Wohnungstüre, oder sobald ich im Flur auf der Matte stehe, die Schuhe ausziehe.

So legte ich heute die Matte quer. Also parallel zum Türblatt der Wohnungstüre. Plötzlich wirkte der winzige Flur doppelt so groß, weil der Läufer die Breite des Raums betonte. Und ich konnte meine nassen Schuhe auf der Matte abstellen, die jetzt zur Wohnungswand zeigte, statt in Laufrichtung zum Wohnzimmer.

Ich liebe es, durch im Wortsinn andere Perspektiven (hier: auf dem Boden kniend putzen) meine Betriebsblindheit für die Wohung zu überwinden.



Das Gefühl

Beim Einkaufen entdeckte ich in einer Tasche des Trenchcoats die Falttasche wieder. Ich hatte mir die Tasche für mein Freitagsgefühl gekauft. Freitags habe ich frei und will mich frei fühlen. Deshalb gehe ich freitags ohne Einkaufstasche in die Stadt. Zum (zweck)freien Flanieren.

Kaufe ich mehr als frische Blumen, kommt die Falttasche aus der Trenchcoattasche zum Einsatz.

Heute ging mir durch den Kopf: Ich kann jeden Tag dieses unbeschwerte Freitagsgefühl erleben, indem ich ohne Einkaufstasche zum Einkaufen gehe. Beim Einkaufen ziehe ich die federleichte Falttasche aus der Manteltasche und fühle mich auch auf dem Rückweg wie im Urlaub.

Deshalb:

21. Falttasche


Und was gab es zu essen?

Proteinsmoothie mit frischen Brombeeren. Beeren sind eine gute Wahl. Weil ich mein Messer zum Obstschneiden noch nicht freigeschaltet habe.

Gemüsesmoothie mit Romanasalat, handgequetschter Tomate und mit Radieschen, die ich mixbechergerecht zerkleinerte, indem ich Stücke davon abbiss.

Messer, Schneidebrett, Löffel und Jumbotasse können warten. Zu meiner Überraschung schmecken mir meine Smoothies sehr viel besser, wenn ich sie aus dem Mixbecher trinke, statt sie wie vor dem Experiment in eine Jumbotasse umzugießen und zu löffeln.

Es könnte am Borosilikatglas des Mixbechers liegen. Diese Glassorte fasst sich sehr angenehm an. Man sagt, das Material des Trinkgefäßes beeinflusst den Geschmack.

Oder vielleicht vertragen Smoothies das Umfüllen aus dem Mixbecher in ein anderes Gefäß nicht. Möglicherweise geht dabei und beim Löffeln durch den Luftkontakt die besondere Frische der Smoothies verloren.


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Gestern 16:38
#532
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Zitat von Rica im Beitrag #529
Allerdings fehlt mir die Zweitnutzung des Kukident-Reinungsbads der Knirschschiene beim WC-Putzen: Mit dieser kleinen täglichen Chlorbleiche ausgebürstet, blieb die Toilettenschüssel innen Sauberweiß. Jetzt entwickelt sich dort trotz Putzen und Bürsten ein Grauschleier.



Vielen Dank für diesen Putztipp. Denn, ich habe hier bestimmt noch 200 Kukident-Tabs, die ich mir 2019, als ich eine Teilbacken-Zahnprothese bekam, vorher kaufte. Ich kannte das so, dass meine Großeltern, ihre Dritten immer in so einem Glas mit Kukident über Nacht legten.

Als ich das meinem Zahnarzt munter erzählte, kriegte der fast Zustände: "Um Gottes Willen nicht Kukident, da geht die Prothese kaputt, die wird dann rau - nur mit Wasser und Spülmittel". (Bei Knirschschienen ist das wahrscheinlich anders.) Auf jeden Fall, seitdem liegen die Dinger in der Schublade und ich wollte die, wenn der Schrank dran ist, sie dieses Mal entsorgen.

Aber nun kommen sie ins Klo, mal sehen, ob's funktioniert.


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Gestern 20:45
avatar  Hatifa
#533
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Moderator

@charlotta
Ich werfe auch immer zwei in die Toilettenschüssel, kaufe sie sogar extra dafür.


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Heute 09:54 (zuletzt bearbeitet: Heute 09:55)
avatar  Robin
#534
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@Rica

Ah. Im Badezimmer kann ich mir Extrem-Minimalismus am besten vorstellen... Da hab ich nämlich regelmäßig den Eindruck, dass bei mir die Körperpflege am besten funktioniert, je weniger Sch* ich benutze. Wobei leider vorher nicht immer so klar ist, was Sch* ist und sich dadurch allerlei kaum benutztes Zeug ansammelt. Und ich mir nur wünsche, das alles sei verschwunden und ich könne unbehelligt unter die Dusche hüpfen oder die Zähne putzen. Kann ich zum Glück eigentlich auch, weil ich weiß genau, wo die Sachen stehen, die ich täglich benutze! ☺️

Deinen Tipp zur Haarpflege werde ich trotzdem mal ausprobieren. Die Silberglanz-Spülung gehört zu den wenigen Dingen im Bad, die ich nicht täglich, aber regelmäßig benutze. Hoffe, sie geht als "Conditioner" durch! Meine Haare sind grade so weit gewellt, dass sie, wenn's mir gut geht, fröhlich in alle Richtungen stehen. Mal kucken, was passiert, wenn ich versuche, sie "definierter" zu gestalten. Man kann's ja auswaschen, falls: 🤯🧟


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Heute 11:07
avatar  Rica
#535
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Zitat von Rica im Beitrag 2030 - Das Ende des Chaos.
Du bist mit dem Thema Bücher weiter als ich. Danke für den informativen Überblick, was alles geht!

Ich hatte vor Jahren einige Monate lang die Zehenspitzen in die (Un)Tiefen der E-Book-Haltung getaucht. Hatte mir bei Amazon einige kurze Sachbücher gezogen, die ich via Amazonreader auf meinem Tablet lesen konnte.

Dann waren irgendwann auf einen Schlag diese Bücher aus meinem Amazonaccount verschwunden. Vermutlich hatte ich einen Bedienungsfehler gemacht. Ich fremdelte sehr mit der Technik und es war jedes Mal Glückssache, überhaupt an meine E-Books heranzukommen.

Inzwischen käme ich vermutlich besser damit klar, will mich aber im Moment nicht damit befassen.


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