Amor vacui?

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15.02.2024 12:12
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#91
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Danke, dass du uns an deinem bereits hinter dir liegenden Aufräumprozess teilhaben lässt.

Gedanklich kommst du mir sehr klar und strukturiert rüber. Hattest du die Kompetenz vor Beginn des Aufräumens oder ist vieles während des Aufräumens in eine Klarheit gewechselt?


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15.02.2024 13:04
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Zitat von Kynika im Beitrag #85
Das Projekt wird, so schätze ich, rund einen Monat dauern. Nicht, weil mein Keller so riesig wäre (es sind ca. 6m²), sondern, weil ich weiterhin keine Hauruck-Aktionen mit Kahlumschlag, sondern ein kleinteiliges Vorgehen plane.


Hättest du Lust, "kleinteilig" versus "Hauruck-Aktionen mit Kahlumschlag" an einem Beispiel zu erklären? Ich erinnere mich, dass du in meinem Vorstellungsthread sinngemäß geschrieben hast: "Manchmal ist es für Messies besser, beim Durchsehen Dinge nicht so nahe an sich ranzulassen".

Also zum Beispiel "Weiß noch nicht"-T-Shirts eher gleich wegzugeben, statt sie noch einmal anzuprobieren.

Deshalb wüßte ich gerne, wie kleinteilig "kleinteiliges Vorgehen" sinnvollerweise in etwa aussehen könnte.


Zitat von Kynika im Beitrag #89
Aber dafür funktioniert verschenken auf der Straße außerordentlich gut!


Oh, ja. Ich habe die Methode vor Jahrzehnten von meiner Mutter übernommen. Damals war es völlig unüblich, Dinge zum Verschenken vor das Grundstück zu stellen. Meine Mutter tat es trotzdem und es funktionierte damals so gut wie heute.

Hier in meinem Mehrfamilienhaus habe ich seit vielen Jahren alle damit angesteckt: Wer gute Sachen umstandslos anderen zugute kommen lassen will, stellt sie auf das Mäuerchen neben dem Haus. Was nach einigen Tagen nicht weg ist, kommt in die Mülltonne.

Wenn neu Zugezogene das System missbrauchen, indem sie Schrott rausstellen, werden sie freundlich eingenordet: "Da stellen wir nur attraktive Dinge hin", erklärt ihnen jemand der Alteingesessenen.^^


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15.02.2024 23:28
#93
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@Kynika
Das klingt super mit dem Besuch. Du bist mein großes Vorbild. :-) Wenn ich Besuch bekomme, kann ich kaum das Gerümpel irgendwo verstecken, weil es überall voll ist. :-( Keine Ahnung, wieso, aber als ich vor anderthalb Jahren hier eine Party hatte, konnte ich noch das Gerümpel aus dem Wohnzimmer in den Keller tragen, doch dort ist kein Platz mehr dafür.
Dabei kaufe ich kaum etwas Neues, trage täglich Zeugs nach draußen. Ich versteh das auch nicht. :-(


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16.02.2024 10:58
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Zitat von IBI im Beitrag #91
Danke, dass du uns an deinem bereits hinter dir liegenden Aufräumprozess teilhaben lässt.

Gedanklich kommst du mir sehr klar und strukturiert rüber. Hattest du die Kompetenz vor Beginn des Aufräumens oder ist vieles während des Aufräumens in eine Klarheit gewechselt?

Danke, das sind wohltuende Worte! Meines Erachtens ist das eine Eigenschaft, die ich schon sehr früh in meinem Leben gezeigt habe, die ich jedoch nicht immer positiv für mich nutzen konnte. Durch das Aufräumen ist eher die Selbstfürsorge intensiver geworden.


Zitat von Rica im Beitrag #92
Hättest du Lust, "kleinteilig" versus "Hauruck-Aktionen mit Kahlumschlag" an einem Beispiel zu erklären?

Ja, gern! Hast du zufällig das Buch "Atomic Habits"/ "Die 1% Methode" von James Clear gelesen? Dort wird sehr schön beschrieben, wie man mit kleinen Gewohnheiten eine große Veränderung erzielen kann. Die "Hauruck-Aktion" wäre für mich zum Beispiel: stundenlang einen Raum aufräumen und putzen, sodass ich an einem Tag das ganze Zimmer in den gewünschten Zustand bringe. Das hätte zwar eine rasante positive Veränderung zum Vorteil, würde bei mir jedoch einen Aufräummuskelkater verursachen. Es ist körperlich und psychisch anstrengend für mich, so schnell alles zu verändern. Zudem lässt sich eine solche Aktion aufgrund des Zeitaufwands nur schwer in den Berufsalltag integrieren.
Mein kleinteiliger Ansatz ist also: Jeden Tag eine kleine Aufgabe, dabei nutze ich dann die vier Gesetze für gute Gewohnheiten aus dem Buch.

Gesetz Nr.1 (Auslöser): Mach es offensichtlich. (zum Beispiel: Der Karton für die aussortierten Dinge oder die Putzutensilien stehen sichtbar bereit)

Gesetz Nr.2 (Verlangen): Mach es attraktiv. (etwa durch eine kleine Belohnung: nach dem Aussortieren mache ich mir einen schönen Kaffee und höre 20 Minuten ganz entspannt Musik)

Gesetz Nr. 3 (Reaktion): Mach es einfach. (ich konzentriere mich auf eine Kategorie, einen Bereich oder eine andere definierte Teilaufgabe, sodass ich während der Durchführung nicht mit anstrengenden Entscheidungen konfrontiert bin. Außerdem integriere ich die Aufräumaktionen in meinen Alltag, sodass es oft nur 15 Minuten sind, die so eine Teilaufgabe beansprucht.)

Gesetz Nr. 4 (Belohnung): Mache es befriedigend. (dazu nutze ich einen Habit Tracker: Es ist einfach ein gutes Gefühl, am Ende des Tages wortwörtlich abhaken zu können, was ich geschafft habe.

Zitat von Anna1111 im Beitrag #93
@Kynika
Das klingt super mit dem Besuch. Du bist mein großes Vorbild. :-) Wenn ich Besuch bekomme, kann ich kaum das Gerümpel irgendwo verstecken, weil es überall voll ist. :-( Keine Ahnung, wieso, aber als ich vor anderthalb Jahren hier eine Party hatte, konnte ich noch das Gerümpel aus dem Wohnzimmer in den Keller tragen, doch dort ist kein Platz mehr dafür.
Dabei kaufe ich kaum etwas Neues, trage täglich Zeugs nach draußen. Ich versteh das auch nicht. :-(



Liebe Anna, jetzt gerade mag alles voll sein, aber stell dir vor, du kannst wirklich jeden Tag mehr raus- als reinbringen (es scheint, als würde dir da gerade ein wenig der Überblick fehlen), dann ist es absolut sicher, dass du dich einer partytauglichen Umgebung näherst :)
Hast du dir mal aufgeschrieben, wann du etwas kaufst und was du im Gegenzug aussortierst? Mir haben solche Listen anfangs sehr geholfen. Mittlerweile bin ich bei dem Prinzip "One in - one out" angekommen, sortiere also einen Gegenstand aus, wenn ein neuer einzieht. Anfangs war ich bei "One in - ten out"! Da war es für mich noch notwendig, viel mehr loszulassen, weil einfach so viel da war.


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17.02.2024 12:37 (zuletzt bearbeitet: 17.02.2024 12:40)
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Zitat von Kynika im Beitrag #94
Ja, gern! Hast du zufällig das Buch "Atomic Habits"/ "Die 1% Methode" von James Clear gelesen? Dort wird sehr schön beschrieben, wie man mit kleinen Gewohnheiten eine große Veränderung erzielen kann. Die "Hauruck-Aktion" wäre für mich zum Beispiel: stundenlang einen Raum aufräumen und putzen, sodass ich an einem Tag das ganze Zimmer in den gewünschten Zustand bringe. Das hätte zwar eine rasante positive Veränderung zum Vorteil, würde bei mir jedoch einen Aufräummuskelkater verursachen. Es ist körperlich und psychisch anstrengend für mich, so schnell alles zu verändern. Zudem lässt sich eine solche Aktion aufgrund des Zeitaufwands nur schwer in den Berufsalltag integrieren.
Mein kleinteiliger Ansatz ist also: Jeden Tag eine kleine Aufgabe, dabei nutze ich dann die vier Gesetze für gute Gewohnheiten aus dem Buch.

Gesetz Nr.1 (Auslöser): Mach es offensichtlich. (zum Beispiel: Der Karton für die aussortierten Dinge oder die Putzutensilien stehen sichtbar bereit)

Gesetz Nr.2 (Verlangen): Mach es attraktiv. (etwa durch eine kleine Belohnung: nach dem Aussortieren mache ich mir einen schönen Kaffee und höre 20 Minuten ganz entspannt Musik)

Gesetz Nr. 3 (Reaktion): Mach es einfach. (ich konzentriere mich auf eine Kategorie, einen Bereich oder eine andere definierte Teilaufgabe, sodass ich während der Durchführung nicht mit anstrengenden Entscheidungen konfrontiert bin. Außerdem integriere ich die Aufräumaktionen in meinen Alltag, sodass es oft nur 15 Minuten sind, die so eine Teilaufgabe beansprucht.)

Gesetz Nr. 4 (Belohnung): Mache es befriedigend. (dazu nutze ich einen Habit Tracker: Es ist einfach ein gutes Gefühl, am Ende des Tages wortwörtlich abhaken zu können, was ich geschafft habe.


Um die 1%-Methode bin ich bei Amazon in den vergangenen ein, zwei Jahren mehrfach herumgeschlichen. Habe letztlich befunden, dass ich die Thematik schon drauf habe. Und dass ich mein Büchermessieproblem nicht durch den Kauf eines weiteren Buchs vergrößern will...

Ich hatte vor ungefähr zehn Jahren irgendein Buch über Micro-Habits gelesen. Hängengeblieben ist davon bei mir nur, was ich selbst "Schaff dir Wenn-dann-Algorithmen" nenne. Das entspricht deinem Gesetz Nr. 1, dem Auslöser. Das scheint bei meiner Persönlichkeitsstruktur auszureichen, um gute Gewohnheiten fest zu installieren.


Ich weiß nicht, warum meine Bude so aussieht, wie sie aussieht. Meine Aufräumcoachin konnte es mir auch nicht erklären.

Sie sagte, ich würde mich leicht von überflüssigen Dingen trennen und ich sei ordentlicher, putzwütiger und organisierter als sie selbst. Mit Sicherheit sei ich kein Messie. (Da täuscht sie sich allerdings. Meine Definition von Messie ist: Bei wem die Zimmer so vollgestellt sind, dass er/sie die Wohnung nur eingeschränkt nutzen kann, ist ein Messie.)

Trotz der Kleinheit deiner Einzelaktionen habe ich den Eindruck, dass du beim Aussortieren bzw. beim Weggeben zu kühnen Kahlschlägen fähig warst. Sonst hättest du deine Wohnung nicht in dieser kurzen Zeit entrümpeln können, oder?


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