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Projekt "Umzug", Phase I
Ohje, das muss schlimm für deine Eltern gewesen sein. Aber ich kann auch verstehen, dass bei Menschen, für die Unterernährung mit so viel Leid und Kriegserinnerungen verbunden ist, der Drang, irgendetwas dagegen zu tun groß ist. Ich erinnere noch, dass mein Großvater, als er schon sehr dement war, immer wieder beklagt hat, wie dünn ich sei und ob meine Mutter mir nicht genug zu Essen gebe. Dabei war ich da schon um die 16, zugegebenermaßen mit deutlich unter 50 kg auf 1,80m zu dünn, aber das ist eben eine meiner Baustellen und selber essen konnte ich da ja schon einige Jahre 🤣 nur während derlei Kommentare bei anderen Menschen tendenziell eher vorwurfsvoll klangen, war es bei ihm Angst und Sorge.
Ich finde deine Einstellung sehr gut, kann mir das aber für mich selbst nicht so wirklich vorstellen, bestimmte Konsistenzen lösen in mir geradezu körperliche Schmerzen aus, ähnlich wie bestimmte Geräusche... Da weiß ich mich nicht anders zu schützen als durch Vermeidung.
Gestern verabschiedeten sich echt *alle* mit "Schönes Wochenende!" , und das wird es ganz bestimmt... Es sind vielleicht die letzten Sommertage, und der See lockt... Allerdings habe ich auch heute Nachmittag, morgen Vormittag und morgen Nachmittag Veranstaltungen und so einiges zu erledigen... Mal schauen, wo ich dann welche Abstriche mache, um bei dem anderen keine machen zu müssen.
Gestern habe ich vor der Arbeit ein ordentliches Spätstück verputzt (Bauernfrühstück mit Radieschenblättern und mitgebratenen Radieschen). Tja, weil ich hab Radieschenschwemme...
Zeit, mal ein richtig unschönes Thema zu reflektieren (wann, wenn nicht jetzt?): Meine Neigung, mehr Lebensmittel ins Haus zu schleppen, als ich verputzen kann.
Vorgestern hatte ich mir vorgenommen, mal den Rest des Septembers eine "Low-Buy-Challenge" zu machen, indem ich regelmäßig einen Einkaufszettel schreibe und dann nur kaufe, was da drauf steht. Schon bei dem Beschluss hatte ich Zweifel, ob das eine gute Idee ist, weil ich recht günstig einkaufe dadurch, dass ich nach Sonderangeboten und runtergesetzten Waren Ausschau halte. Und ich habe keine Lust, mir extra eine App dafür aufzulegen und eine große Planung dafür zu machen, sondern kaufe einfach nach den Sachen ein, die ich brauche und von denen ich weiß, wo ich sie kaufen will. Anderes, z.B. Gemüse, ist dann immer allgemein gehalten und wird je nach Angebot gekauft. Mit dieser Methode bin ich *an sich* zufrieden, es landen nur zu viele "Schnäppchen" in meinem Einkaufswagen.
Ich also losgetigert mit meinem Einkaufszettel. Und die Folge war, dass ich meine guten Vorsätze beim ersten Sonderangebot über den Haufen geschmissen und mehr denn je gekauft habe. Nun muss ich das alles irgendwie verwerten... Beim Wegpacken entdeckt, dass die Möhren vom letzten Einkauf schon am Weggammeln waren, sogar in dem irdenen Gefäß! Ich krieg die Krise. Die Biester trocknen in Blitzgeschwindigkeit ein, wenn man sie ohne Verpackung aufbewahrt, und mit Verpackung vergammeln sie genau so schnell. Nu mache ich wegen Beta-Carotin (Provitamin A) in jedes Essen eine Möhre. Ich will also nicht drauf verzichten. Die einzige Lösung ist also wohl, sie in kleinen Mengen unverpackt zu kaufen. Vielleicht wollen mich die Möhren ja was lehren...
So ganz streichen will ich die Low-Buy-Challenge trotzdem nicht. Ich denke, eine Liste von Dingen, die ich *nicht* kaufen will (z.B., weil ich genug davon im Haus habe) wäre vielleicht ein besserer Ansatz, das Thema anzugehen.
Radieschen jedenfalls waren grade runtergesetzt auf 49 Cent, und sie machen sich auch als Gemüse (inklusive der Blätter, die sogar gesünder sind als die Radieschen selbst) ganz gut. Schön saftig!
Dann hab ich vor der Arbeit Bücher aussortiert und weggebracht, weil für Bücher fiel mir noch eine Abgabestelle ein, die mit geringen Umwegen auf dem Weg zur Arbeit eingebaut werden kann und die alles annimmt. Zur Arbeit bin ich dann natürlich zu spät gekommen, aber das spielt sich mit der Übung oder besserer Planung ein und es war nicht so viel, dass es ein Drama gewesen wäre.
Abends gegen 21 Uhr zurück, duschen und platt.
@Kynika
Zitat von Kynika im Beitrag #146
Ich finde deine Einstellung sehr gut, kann mir das aber für mich selbst nicht so wirklich vorstellen, bestimmte Konsistenzen lösen in mir geradezu körperliche Schmerzen aus, ähnlich wie bestimmte Geräusche...
Diese Art von Hypersensibiltäten ist wirklich unter Menschen mit Asperger-Syndrom (einer Form von hochfunktionalem Autismus) sehr verbreitet. Hypersensibiltät kommt aber nach allgemeiner Lehrmeinung auch pur vor. Sie soll dann sogar zu "autismus-ähnlichem Verhalten" führen können. (Ob das, was wie eine Ente quakt usw. auch eine Ente ist, brauchen wir nicht zu diskutieren, weil da kommt man aufgrund der Fragestellung zu keinem beweisbaren Ergebnis).
Auf jeden Fall ist es doch völlig okay, wenn du Dinge meidest, die dir unangenehm sind. Ich vermute stark, dass das Ergebnis nicht ist, dass du ausschließlich Süßigkeiten isst - ansonsten müsste man da aus gesundheitlichen Gründen doch nach Alternativen suchen.
Zitat von Miranda im Beitrag #147
Low-Buy-Challenge
Hast du ein konkretes Ziel bei deiner Low-Buy-Challenge? Ich lese bei dir heraus, dass du a) weniger wegwerfen, b) weniger Geld ausgeben und c) überflüssige Vorräte loswerden möchtest, ist das so zutreffend?
Hast du einen Überblick über deine aktuellen/ durchschnittlichen Ausgaben für Lebensmittel?
Nützlich kann in allen Punkten auch eine "Speisekammerinventur" sein, vielleicht gibt es noch ein paar Lebensmittel, die schon lange darauf warten, kreativ zu verwendet werden :)
Die Einkaufsliste ist auf jeden Fall ein guter Helfer, was ich auch mag ist das Prinzip "Kettenkochen", also mit einer Grundzutat, die man in größerer Menge zubereitet, an aufeinanderfolgenden Tagen verschiedene Gerichte zubereiten. Kreativ und experimentierfreudig beim Kochen bist du ja.
Wie häufig gehst du denn üblicherweise einkaufen? Bei mir sind es immer Mittwoch und Samstag, wobei dann eben noch das Lebensmittelretten dazukommt, aber das sind unterschiedliche Tage und die Häufigkeit variiert stark.
Zitat von Miranda im Beitrag #147
Die Biester trocknen in Blitzgeschwindigkeit ein, wenn man sie ohne Verpackung aufbewahrt, und mit Verpackung vergammeln sie genau so schnell.
Ich entferne bei Möhren das grün, wickle sie in ein leicht feuchtes Baumwolltuch und lege sie so ins Gemüsefach, bei mir halten sie so ca. 2 Wochen. Ohne Kühlschrank ist das natürlich nicht möglich, aber man kann Wurzelgemüse auch im Sand lagern!
Zitat von Miranda im Beitrag #147
Auf jeden Fall ist es doch völlig okay, wenn du Dinge meidest, die dir unangenehm sind. Ich vermute stark, dass das Ergebnis nicht ist, dass du ausschließlich Süßigkeiten isst - ansonsten müsste man da aus gesundheitlichen Gründen doch nach Alternativen suchen.
Tatsächlich gab es schon einige solcher Phasen (gut, nicht nur Süßigkeiten, aber ausschließlich: Gurken, Reiswaffeln, Lakritz, ein bestimmter Smoothie). Lakritz ist immer noch mein liebstes "Essen", aber das ist natürlich nicht gesund. Andererseits: immerhin ein paar Extrakalorien.
Guten Morgen @Kynika und alle,
Zitat von Kynika im Beitrag #148
Hast du ein konkretes Ziel bei deiner Low-Buy-Challenge? Ich lese bei dir heraus, dass du a) weniger wegwerfen, b) weniger Geld ausgeben und c) überflüssige Vorräte loswerden möchtest, ist das so zutreffend?
Um das Geld mache ich mir weniger Sorgen. Mein Lohn passt schon. Weniger Geld ausgeben wäre nur Nebeneffekt. Und da man am Ende nach meiner Überzeugung das Geld, das man kriegt, eh ausgibt (oder vererbt, so dass es andere ausgeben), sehe ich auch gar keine sinnvolle Möglichkeit "weniger zu konsumieren", als die Überschüsse für gute Zwecke zu spenden, und das tue ich schon.
Natürlich gibt es auch Leute, die das ganze Jahr "Konsumverweigerung" betreiben, damit sie genug Geld für ihre Fernreisen haben... Aber das is nich so mein Ding. 😉 Obwohl... Ich würde mir schon die Kultur, aus der meine Lieblingsessen kommen, gern auch mal anschauen.
Also a) und c) sind die wesentlichen Punkte. Mir sträuben sich regelrecht die Nackenhaare, wenn ich von Lebensmittel-retten höre und so... Nicht *ich* muss Lebensmittel retten - *sie* müssen vor mir gerettet werden!
Ganz schlimm sind dabei natürlich die Phasen, die damit anfangen, dass ich mal keine Lust habe, den Abwasch zu machen, und damit enden, dass meine Küche nicht mehr benutzbar ist, ich aber weiterhin was zum Kochen einkaufe, weil ich mir einbilde, ich würde das alles ganz schnell in Ordnung bringen (insbesondere, wenn was da ist, was ich kochen will). Mittlerweile habe ich hoffentlich aus vielen Erfahrungen gelernt, dass das nur andersrum funktioniert: Erst die Küche benutzbar machen, dann einkaufen.
Zitat von Kynika im Beitrag #148
Nützlich kann in allen Punkten auch eine "Speisekammerinventur" sein, vielleicht gibt es noch ein paar Lebensmittel, die schon lange darauf warten, kreativ zu verwendet werden :)
Ja. Aber vorher ist der Küchentisch dran. Damit ich einen Ort habe, wo ich sortieren und gegebenfalls neu verpacken kann. Mittlerweile finde ich sogar Gläschen, wo ich mir das Beschriften gespart habe und nicht mehr weiß, was drin ist und wie alt das jetzt ist! Sowas Beklopptes!
Auch die Bücherstapel auf den Küchenstühlen und dem Fußboden finde ich so nervig, dass sie vor einer "großen Speisekammer-Inventur" weichen müssen. Die "kleine Speisekammer-Inventur", bei der nur Obst und Gemüse durchgecheckt werden, läuft zur Zeit als regelmäßige Aufgabe einmal die Woche. Tatsächlich mache ich das, glaube ich, sogar ein bisschen häufiger in der Form, dass ich kurz durchkucke, wenn ich was rausnehme oder reinlege, was als nächstes weg muss und ob da was entsorgt werden muss.
Ich glaube, ich bräuchte irgendwas, was die Fruchtfliegen abhält, aber Luft durchlässt. Komisch, dass es das nicht schon in passender Größe gibt. Muss ich mir wohl selbst basteln mit so Fliegen-Gardine für's Fenster oder so. Ach ja, die Leute haben Kühlschränke... Da kommen auch die Fruchtfliegen nicht rein.
Kettenkochen: Ohne Kühlschrank wird hier nix vorgekocht, jedenfalls nicht bei diesen Temperaturen.
Zitat von Kynika im Beitrag #148
Wie häufig gehst du denn üblicherweise einkaufen?
So 2-5mal die Woche. Wie es sich ergibt. Mir fällt ein, dass irgendwas fehlt, und dann kaufe ich gleich auch noch anderes ein. Deshalb war die Idee der Low-Buy-Challenge, eben nichts anderes einzukaufen. Ich denke, das könnte schon sinnvoll sein, wenn ich die Einkaufslisten flexibel gestalte. Also z.B. "Gemüse für 3 Tage", damit ich vor Ort entscheiden kann, was ich nehme, aber nicht mit einem Großeinkauf nach Hause komme. Auch eine Mengenangabe wäre im Prinzip möglich, z.B. "3 Pfund Gemüse". Wobei ich gar nicht so genau weiß, wie viel ich eigentlich pro Mahlzeit esse und wie viele Mahlzeiten zu Hause. Weil das halt schwankt.
Zitat von Kynika im Beitrag #148
Ohne Kühlschrank ist das natürlich nicht möglich, aber man kann Wurzelgemüse auch im Sand lagern!
Das hab ich auch schon gelesen. Allerdings würde ich dafür echt keinen Sand von draußen nehmen... Muss man wohl im Baumarkt besorgen. Und wie lange bleibt dieser Sand hygienisch? Wenn da die Möhren drin gammeln... Aber es gibt wohl keine Alternative dazu, es einfach mal auszuprobieren.
Zitat von Kynika im Beitrag #148
Tatsächlich gab es schon einige solcher Phasen (gut, nicht nur Süßigkeiten, aber ausschließlich: Gurken, Reiswaffeln, Lakritz, ein bestimmter Smoothie).
Ooops! Die Sammlung hat mich schon ein bisschen geschockt. Vor allem, weil ich diese Lebensmittel als so vollkommen unterschiedlich und nicht übermäßig lecker empfinde. Außer möglicherweise den Smoothie. Und Gurken sind okay... Wenn man wissen will, wie sie schmecken, muss man sie wirklich pur essen.
Lakritz: "In der Not frisst der Teufel Fliegen", sagt man. Lakritz kommt bei mir vor Fliegen. Möglicherweise, um die Fliegen zu schonen. 😉
Also, ich mag auch nicht alles, oder jedenfalls nicht gleich gern. Süßholz ist für mich selbst in Kräutertees etwas, das den Geschmack verdirbt. Nicht so sehr, dass ich's nicht trinken könnte.
Deine Einstellung zum Geld teile ich absolut! Ich sehe auch keinen Sinn darin, finanziellen Reichtum anzuhäufen.
Beim Lebensmittelretten ist es für mich so, dass ich den Großteil gar nicht erst in meine Wohnung bringe, sondern direkt an diverse andere Menschen verteile, aber das ist eben auch mein großes Thema, das ist natürlich etwas anderes, wenn man da keine Berührungspunkte hat. Lebensmittelretten bei dir würde eben eher bedeuten, dass du nichts wegwerfen musst, was hätte gegessen werden können.
Bei der Möhrensandkiste habe ich leider keine Erfahrungswerte, aber da gibt es sicher viele Informationen unter entsprechenden Auch Begriffen online.
Ja, die Zusammenstellung ist etwas wild. Beim Lakritz übrigens nur eine Sorte, gefüllte, harte Lakritzbonbons, sehr stark und salzig.
Ich weiß auch nicht genau, wie das so gekommen ist, aber als Gemeinsamkeit der Liste würde ich nennen: liegt nicht schwer im Magen, ist nicht "matschig/schleimig" und in der Qualität nahezu immer gleich. Ich esse zum Beispiel auch gerne Äpfel, aber da hat man manchmal doch einen mehligen oder anders schmeckenden dabei und in diesen sehr schwierigen Phasen halte ich das nicht aus. Das liest sich wahrscheinlich sehr irrational und das ist es sicher aus, ich würde da auch wirklich gerne mehr Flexibilität haben, aber weiß nicht konkret, wie ich das erreichen kann.
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