Projekt "Umzug", Phase I

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22.11.2024 14:17
avatar  Sybille
#951
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Volle Zustimmung @Robin

Ich füge hinzu, dass solche Bücher als *ersten* Punkt vorschlagen, dass man sich so einen Plan macht, dass es *so* aussehen soll.

Wie im Möbelgeschäft.

Und ich denke die ganze Zeit, dass das nicht funktionieren *kann*
Wieso soll ich einen Plan fassen, von dem ich erwarte, dass er scheitern muss?
Ich finde scheitern deprimierend, weswegen ich es hasse Ziele zu haben, die unmöglich sind.

Ich habe lange Zeit geglaubt "solche" Leute seien tatsächlich so perfekt und bloß ich sei ein hoffnungsloser Fall, der das nicht hinbekommt. Aber je mehr ich darüber brüte, desto mehr Menschen treffe ich, die es auch nicht können. Die "nur" an anderer Stelle schummeln/ Abstriche machen, als ich. Und deshalb fällt es nicht so auf ...

*Ich* bin aktuell. Mal wieder. Bei diesen Pareto-80%.
Die letzten 20% sind vielleicht einfach nicht zu bekommen.
Und die Frage ist "nur noch" wo die Abstriche hin sollen.
(Ich würde zB. sagen, dass es mir wurscht ist, wenn der Flur nicht repräsentativ aussieht. Muss der Pizza - Bote halt durch, dass da der Staubsauger und der Wäscheständer stehen.
Anderen ist das vielleicht wichtig. Denen ist es vielleicht egal, wie es im Schlafzimmer aussieht usw. )
Meine Freundin hat Mal beim Schreiben einer Seminararbeit zu der Gliederung gesagt, man brauche *immer* auch die Kategorie "sonstiges". Ohne gehe es *nie*.
Glaube so ist das auch beim Aufräumen (und auch sonst bei vielem im Leben). Man kann nie alles Kategoriesieren, es sei denn man erklärt "sonstiges" zu einer eigenen Kategorie.
Wenn ich in keinem meiner Zimmer "sonstiges" stehen haben will, brauch ich ne Abstellkammer. Will ich dafür mein Arbeitszimmer nicht hergeben, muss ich damit leben, dass ich "sonstiges" irgendwo unterbringen muss. Glaube so ist das Leben.


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22.11.2024 14:21
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Aaah, IBI,

diese "ungesunde" Art, hässlichen Papierkram so zu verstauen, dass ihn möglichst niemand zu sehen kriegt, habe ich mir extra ausgedacht, um mich ein wenig über die Ratgeberliteratur lustig zu machen! Ich könnte es noch steigern mit dem Bild, wie ich auf den Papierstapel steige, um zu duschen!

Und was mache ich mit dem Wäscheständer? Der ist ja nun so gar nicht präsentabel, vor allem, wenn nasse Wäsche drauf hängt!


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26.11.2024 10:59
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@Sybille

Ja, das mit dem Plan am Anfang kriege ich auch nicht hin. Im Moment fände ich es aber ganz schön, jetzt schon zu wissen, wie es hier mal aussehen soll. Das Problem ist aber: Entweder ich mache einen Plan, in dem alle meine Möbel vorkommen. Der gefällt mir dann nicht. Wegen total vollgestopft.

Oder ich mache einen Designer-Plan. Den lege ich dann als Kunstwerk in die Ecke und versuche erst gar nicht, ihn umzusetzen.

Nachdem ich ein paar Tage damit zugebracht hab, mir leidzutun und mich vor der Welt zu verstecken, gehe ich heute einiges an... Hatte mir sehr viel vorgenommen, da ich für heute Nachmittag ein Vehikel geliehen hab, aber nachdem ich versucht habe, eine Bestandsaufnahme meines Sperrmülls zu machen und fand, dass er überwiegend schwer zugänglich ist, habe ich beschlossen, es entspannt zu sehen. Jedes Teil, was raus kommt, schafft auch wieder Platz für weiteres Ausmisten. Ist halt eine *echte* Messiebude und nix, wo sich Leute zum Messie erklären, weil sie zwölf Paar Socken besitzen statt drei, oder so ähnlich.


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26.11.2024 23:21
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Genau @Robin Es WÄRE SCHÖN zu wissen, wie es werden soll.
Geht mir auch so.
Weiß ich aber nicht.
Und kein Ratgeber kann diese Frage beantworten, denn sie ist persönlicher Natur.

Ich glaube die Frage ist, in welcher Reihenfolge und welchem Zusammenhang bei der Wohnung Aussehen, Praktikabilität und Stauraum stehen sollen.

Muss man ganz offensichtlich unterschiedlich angehen, je nachdem was einem wichtiger ist.

Wenn ich es zB ausschließlich möglichst praktisch haben will, ist Minimalismus die beste Lösung. Wenn ich aber in erster Linie meine 50.000 Teile Steinsammlung unterbringen möchte, oder einen Deko-Preis gewinnen... Eben.

Aber natürlich will man meist nicht nur eins davon. Sondern eine den privaten Bedürfnissen angepasste Kombi aus verschiedenen Punkten. Und wie die aussehen soll. Das ist mMn eine Frage, bei der guter Rat nicht nur teuer - sondern nicht zu haben ist.
Und deshalb habe ich den Eindruck, dass die ganzen Ratgeber, die mit "als erstes visualisieren wir das Ziel" beginnen, allesamt nichts für mich sind. Weil sie voraussetzen, dass man das in meinen Augen größte Problem bereits vorab gelöst hat. Und dann beim leichten Teil der Umsetzung Hilfe braucht. Und ich denke die ganze Zeit "Ja, wenn ich da erstmal *wäre* bräuchte ich keinen Rat mehr, DAS kann ich selbst..."


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27.11.2024 06:58 (zuletzt bearbeitet: 27.11.2024 07:00)
avatar  Robin
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@Sybille

Ich mache es einfach so, dass ich das angehe, was mir grade als nächster Schritt machbar und vernünftig erscheint. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass ein Bildhauer, als man ihn gefragt hat, wie er das macht, geantwortet hat: Es sei ganz einfach, er nähme einfach nur weg, was nicht zur Figur gehört. Genau so mache ich es auch. Und ich weiß zwar nicht, wie es nachher im Ganzen aussehen wird und wo ich stoppen werde, aber mein Blick fällt jetzt jedenfalls noch auf genug Dinge, die geändert werden sollten. Für mich funktioniert diese Methode so ganz gut. Ich nehme das Ganze nur gelegentlich mal in den Blick, um die Details, an denen ich arbeite, in den Kontext zu stellen. Da muss ich dann aufpassen, dass ich mir keinen Frust dabei weghole, weil alles so viel ist...

Die Bücher versuche ich nun als Inspiration zu lesen. So ist es allerdings ein bisschen langweilig im Vergleich zu anderer Lektüre.

Aber gestern sind wir mal einen ganz schön großen Schritt nach vorn gekommen für einen einzelnen Tag! Ich hatte ja ein Vehikel leihen wollen... Ein Lastenrad. Blöderweise, als ich hinkam, um es abzuholen, hieß es: Geht nicht, ist kaputt!

Mein Ex hat gestern wirklich mal gezeigt, was in ihm steckt! Ich war so frustriert von den vielen Neins, die ich im Zusammenhang mit Transporten von sperrigen Teilen zu hören gekriegt hatte, dass ich meinen Sperrmüll mit der Sackkarre zum Wertstoffhof schleppen wollte und dann halt Schluss machen, wenn man k.o. ist. Mein Ex ist bei einem benachbarten Restaurant, die einen riesigen Handwagen für Getränke haben, durch die Hintertür in die Küche marschiert und hat gefragt, ob wir den mal eben ausleihen können! Und tatsächlich waren die supernett. Wir dürfen das Ding demnächst sogar nochmal leihen, wenn es darum geht, den Kleiderschrank zu transportieren.

Dann war er überhaupt den ganzen Nachmittag eine tolle Hilfe. Hat nicht rumgelabert oder versucht, mir Entscheidungen aus der Hand zu nehmen oder so zu tun, als könnte ich aufgrund meines biologischen Geschlechts meine Muskeln allenfalls im Fitness-Studio benutzen, sondern hat mit angepackt und wenn ich Zweifel kriegte, ein freundliches und bestimmtes "Ja, das ist richtig!" in den Raum gestellt. Wir haben abwechselnd Erholungspausen gemacht und hatten abends so etwa 30 Teile Sperrmüll abtransportiert, darunter ein schweres Bettgestell und Teile von einem Schrank, den ich mal auf der Straße gefunden hatte und der nicht mehr vollständig war. Ich hatte ihn viele Jahre in der Ecke stehen, weil ich fand, dass man die fehlenden Bestandteile aus Brettern machen könnte. Stimmt ja auch im Prinzip... Überhaupt jede Menge und Kram aus Vollholz und anderen guten Materialien. Das vertrackte ist: Wenn die Bude einigermaßen leer ist, bin ich vielleicht wirklich motiviert, alte Möbel zu reparieren oder aus Holz was zu bauen. Aber so lange man sich hier überhaupt nicht bewegen kann, werde ich ganz gewiss nicht anfangen zu tischlern! Und so lange das Zeug da stand, war garantiert, dass man auch nie den Platz dafür hat. Zwei Stühle sind auch mit rausgeflogen.

Interessant fand ich, dass ich weder Trauer noch Freude empfunden habe. Dafür habe ich mehrmals dem Drang nachgegeben, mich bei den Mitarbeitern der BSR dafür zu entschuldigen, dass ich die Sachen wegschmeiße, bis die anfingen, mich so seltsam anzukucken, dass ich lieber stille war.

Und dass ich plötzlich eine totale Blockade kriegte, als ich nach einem Stapel Bretter greifen wollte, den ich vorher übersehen hatte und deshalb nicht eingeplant hatte. Aber - es hat gereicht! Wir konnten kaum noch kriechen hinterher, und ich hab heute ordentlich Muskelkater. Er bestimmt auch. Hey, ein kräftiger Biker hatte gesagt, sooo fit sei er auch nicht, als ich vom Transport sperriger Teile ohne Auto sprach!!! Also war das ein Fall für ein schwaches Weib und einen Invaliden. Wir haben uns prächtig geschlagen. Ist halt auch eine Frage des Mindsets, ob man sich nur mit ordentlich vielen PS unterm Hintern stark fühlt (ich kenne das Gefühl von früher!) oder geistig in einer Welt lebt, in der Dinge von Hand bewegt werden und mit Mechanik.

Als er hinterher noch gar kein Problem damit hatte, kalt zu duschen, habe ich mich gefragt, warum ich mich eigentlich je von ihm getrennt hab... Jaaa, der Mann hat Potential!😍 Wenn er es doch bloß nicht für Krisenzeiten aufsparen würde! 😵‍💫


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