Messietum und Autismus

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12.04.2023 19:44 (zuletzt bearbeitet: 12.04.2023 19:48)
#6
Pe
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Danke auch Dir für die Rückmeldung. Auf diagnostischer Ebene spricht man mittlerweile von einer Autismusspektrums"störung" und differenziert nicht mehr. Und ganz genau. Mein Partner hatte tatsächlich bestimmte Sammelleidenschaften, spezielle Interessen und konnte sich ganze Telefonbücher merken. Ist etwas übertrieben, aber so ungefähr. Und ja, seine Wohnung glich eher einem Kunstwerk, alles war "sortiert" und er war überaus reinlich. Was viele nicht wissen, ist, dass viele Asperger/Autisten häufig auch Depressionen haben und sich häufig deshalb s***. Bei einem anderen Bekannten, den ich früher kannte und ebenfalls als autistisch einstufen würde, gab es das Wohnungsproblem auch. Irgendeinen Zusammenhang scheint es da wohl zu geben.


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12.04.2023 20:04
avatar  Fundus
#7
Fu
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Zitat von Wolfram im Beitrag #2
@Penelino

Autisten haben ein tiefes Denken., Messies im fortgeschrittenen Stadium ebenfalls, das wird bei Messies Perfektionismus genannt. Ich mag Messies und mag auch Autisten. Aber deswegen würd ich nicht sagen, dass ich Autist wäre. Einen direkten Zusammenhang würde ich deswegen trotzdem nicht sehen. Ist vielleicht so ähnlich wie Messie und ADHS.


Und ich dachte immer, 90% der Leute haben ein unglaublich oberflächliches Denken. :)
Statistisch ist es wohl zwingend, wenn man sich aus welchen Gründen auch immer weniger mit Menschen beschäftigt, daß dadurch Dinge in den Vordergrund rücken.

Ich bin gespannt, ob das in jüngster Zeit vermehrt auftretende "Cargodenken" (in Anlehnung an Cargokult) mal wissenschaftlich untersucht wird. Also der ganze Quatsch von verschiedenen Strömungen, der aussieht, als wären es Argumentationen, letztlich aber nur Gefasel ist. Wer nicht glauben will, daß es eine Mondlandung gab, und bei Dutzenden anderen Themen ähnlich wirklichkeitsferne Positionen vertritt, hat ja ernsthafte neurologische Probleme und nicht bloß verschrobene Ansichten.

Das ist so ähnlich, wie wenn man sich systematisch nicht mehr erinnern kann, wo man das Auto wirklich geparkt hat und wo es die letzten paar Male stand.


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12.04.2023 20:08
#8
Pe
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Mauz* Fundus, ich kann Dir gerade nicht ganz folgen. Vielleicht erklärst Du mal, was Du genau meinst.


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15.04.2023 20:48
#9
An
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Bei meiner Schwester grüble ich manchmal auch, ob sie nicht eine Autismusstörung hat. Weil manches eben gut passt: Sie will nicht, dass sich im Elternhaus etwas ändert. Sie tut sich mit Entscheidungen schwer, weil für sie alles gleich wichtig ist. Sie tut sich schwer, sich in mich hinein zu versetzen.


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16.04.2023 00:31 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2023 00:35)
#10
Pe
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@Anna1111 Es gibt sehr viele "unentdeckte" "Autisten", weshalb ich eben auch hier darauf aufmerksam mache. Dies ist vor allem im Umgang mit den Menschen besonders wichtig, denn da gibt es wirklich spezielle Herangehensweisen, besonders, wenn es um die "Gestaltung"/Umgestaltung des Wohnraums geht. Ja, und es könnte eine Autismusspektrumsstörung sein, die Du da vermutest, aber ich kann das von hier aus natürlich nicht beurteilen.

Ich war heute bei dem besagten Bekannten und er hatte unglaubliche Angst, ließ mich erst allein in die Wohnung und brachte währenddessen den Müll runter. Seit zehn Jahren hatte er keinen Besuch mehr, was mich besonders traurig gemacht hat, aber am Ende saßen wir am gesäuberten Tisch und haben gemeinsam in der gereinigten Küche essen können und viel gelacht. Allerdings vertraute er mir natürlich auch, weil ich ihm meine Geschichte dazu erzählt hatte.

Da ich die Wohnung meines verstorbenen Partners kenne, bin ich echt hart im Nehmen und die heutige Wohnung war zwar "chaotisch" und ja, für Menschen, die das nicht kennen, sehr ungewöhnlich, aber relativ harmlos, was mir gezeigt hat, dass einige vielleicht ihre Situation "dramatisieren" und es oftmals gar nicht so schlimm ist, wie man selbst meint. Der Arbeitsaufwand dort beträgt, mit allem Sortieren, vielleicht fünf volle Tage. Was ich damit sagen möchte: Sucht und fragt nach Hilfe! Es ist eine unfassbare Stärke dies tun zu können.

Leider fehlt besonders bei Autisten immer wieder der Stauraum, wie mir scheint. Viele wollen wenig Veränderung. Da dürfen bspw. auch neue Schränke nicht einziehen, aber da finden wir auch noch eine Lösung. Vielleicht hat jemand auch noch Tipps.

Naja. Zumindest haben wir heute schon Teile der Küche geschafft. Zudem konnte ich ihm hoffentlich schnell die Angst nehmen und wir sortierten dann gemeinsam. Für ihn stehen "Dinge" oft an "falschen" Plätzen, weshalb unsere heutige Aufgabe darin bestand, den "Dingen" ein neues zu Hause zu suchen, in das sie auch wieder zurück wollen. Natürlich gab es auch hier die obligatorische "Müllkontrolle", aber auch da haben wir schnell ein System gefunden und ich muss echt lernen besser den Müll zu trennen. Notiz an mich.

Was unfassbar wichtig ist: Transparenz und Ehrlichkeit.

Soviel für heute
Eure Penelino


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