Danke für dein Kompliment, Wiggi.
Zitat von Wiggi im Beitrag #105
Doch an Dir sieht man , das man seine Gedanken umlenken kann.
Gedanken umlenken trainieren habe ich lange ausprobiert und frustrierenderweise hat es oftmals nicht funktioniert.
Zu dieser Beschreibung "Gedanken umlenken" gehört mehr:
Die Bewusstheit meiner Verhaltensweisen erkennen, mich nicht oder deutlich weniger für diese zu verurteilen und in den Kontexten, in denen es mir wichtig ist, neues zu probieren, indem ich MIR Grenzen auferlege, die stimmig sind, die ich zu trainieren vermag, zu denen ich stehen kann.
Bewusstheit und Beobachtungsgabe finden im Kortex statt, doch sie können getrennt vom NACHdenken und von anderen Gedanken sein. Die meisten davon finden im Kortex statt, aber nicht genau an derselben Stelle wie die Beobachtungsgabe.
Insofern würde ich "Gedanken umlenken" differenzierter Beschreiben, weil damit mehr verbunden ist als diese eine Aussage.
Inzwischen ist ein weiterer Aspekt hinzu gekommen, den ich früher nicht zu schätzen wusste, geschweige denn für möglich hielt, dass er seinen Beitrag zu meinem Verhalten hat:
Die körperlichen Bewegungen wahrnehmen lernen.
Wenn ich etwas haben will, danach greife, so langsam wie möglich wahrnehmen, was die Bewegung macht und wie ich sie (normalerweise unbewusst) ausführe.
Ich vermag derzeit leider nicht die Brücke zu schlagen und zu beschreiben, wie ich mich in der Situation fühle. Schnell etwas haben wollen und mit aller Langsamkeit die Bewegung beobachten und das haben wollen in ein haben können zu verwandeln und zu bemerken, ich kann wählen, ob ich es benötige oder ob mich ein alter emotionaler reflex mich zu der bewegung bringt.
Mir fehlen die Worte, um meine Gefühle zu beschreiben. Meine Empfindungen kann ich meistens formulieren, doch auch da gibt es manchmal Situationen, in denen ich nicht von warm oder kalt, weich und hart, sanft und fest, zu unterscheiden vermag.
Das zu beobachten, gefällt mir oft nicht. Bringt mich in den alten Frustmodus von "ich will anders können, aber es geht nicht". Und den FRUST spüren, gefällt mir noch weniger- also drücke ich ihn schneller als mir liebt ist weg und kann die nötige Brücke nicht bauen.
All die Muster reflektieren und erkennen können, dient mir, dass ich nach und nach meine Möglichkeiten entdecken kann, in denen ich ausprobieren kann, ob ich gedanklich etwas anders an etwas gehe, ob ich meine bewegung gezielt anders ausprobiere, ob ich mein "gefühl des unbedingt und zwanghaft haben wollens" verändern kann.
Ich kann bei den jeweiligen Mustern wählen, womit es mir potentiell am besten gehen wird, welche methode mir am besten gelingen wird und welche mich wahrscheinlich am wenigsten überwältigen wird. und in dem kann ich das neue tun und prüfen, ob die wahl stimmig war: wenn sie mich weniger überwältigt als erwartet, ist die chance hoch, dass das neue, die richtige wahl war.
Die portion mut und neugierde für sich selbst, gehört dazu sowie all der ärger und die beschämung über sich selbst, wenn es "mal wieder" nicht klappt wie gedacht.
meine kleinen mutproben behalte ich bei.
du bist messie, wenn du mut und neugierde verloren hast.....
und meines wissens sind messies kreativster und neugierigster und wissbegieriger als sehr viele andere.....viel zu....
und viele gehen mutig den weg des aufräumens zuerst an ohne den des "einräumens bzw. hineinbringens" im Blick zu bewahren.
du bist Messie, wenn du nur die eine SEITE der Medaille sehen kannst.....und die zweite Seite auf einer separaten Medaille zu finden glaubst oder sie nicht wahrnehmbar für dich bleibt.
(o.k. der Satz träfe vermutlich auch auf Menschen zu, die depressiv sind.)
