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Zitat von Anna1111 im Beitrag #5
Was Du Leere nennst, würde ich Weite nennen oder Platz.
Leere ist eine seeeeehr unangenehme Emotion.
Weite kann das angenehme Gegenteil dieser Emotion sein.
Diesen Wandel habe ich bis jetzt nicht vollzogen, denn auch WEITE hat selten Grenzen.
Wenn ein Messie mit freien Flächen Mühe hat, ist herauszufinden, was genau der Trigger dahinter ist.
Ich entnehme den Worten von hanabi8, dass ihr die leeren Flächen zu schaffen machen.
Ob mein Beispiel für sie stimmt, weiss ich nicht.
Erstmal danke für alle eure lieben Reaktionen!
@ IBI
Da ich hier komplett anonym bin, ist das okay. Ich habe mich hier registriert, gerade weil ich als Gast mitlesen kann und sehen kann, dass die Community wirklich hilfreich, bestärkend wirkt und es sich lohnt, die Unterstützung anzunehmen. Natürlich kommen hier keine privaten Daten oder sonstiges. Ich merke aber, dass es mir extrem gut tut, die Dinge endlich einmal beim Namen nennen zu können, die in meiner Wohnung und in meinem Kopf passieren (auch wenn ich manchmal über meinen Mann schreibe, bezieht sich das auf meine Wahrnehmung seines Verhaltens und welchen Einfluss das auf meine Entwicklung hat, denn dadurch kann ich manche Gedanken besser formulieren und auch mit ihm zusammen reflektieren, was uns immer gemeinsam weiter bringt).
Bevor ich Beiträge veröffentliche, bearbeite ich sie so, dass ich zufrieden bin. Das kann etwas dauern, meist kürze ich dann vieles ein um einfach auf den Punkt zu kommen. ^^
Das mit dem "spielerischen" ist in der Theorie auf jeden Fall genau der richtige Tipp. Ich weiß selber nur noch nicht, wie ich es umsetze. Bin halt der Typ, der für andere ganz tolle Konzepte und Ratschläge parat hat, sich aber selber nie dran halten kann. Bzw. fallen mir für mich selbst oft keine guten Lösungen ein.
Tatsächlich ist das Anstrengende neben der körperlichen Belastung (Rückenprobleme, extreme Verspannungen) auch die geistige Belastung. Mein Kopf ist normalerweise eine bunte Blumenwiese. Aber beim Arbeiten braucht es eine Datenautobahn. Diesen Zustand mental für den Moment zu erreichen und auch aufrecht zu erhalten, ist sehr auslaugend. Das merke ich dann meist erst am nächsten Tag, weil ich dann sehr müde, gereizt und besonders unkonzentriert bin.
Was mir aktuell hilft: Eine Balance finden zwischen der anstrengenden Aktivität und der zeitlich begrenzten Ruhepause als Belohnung. Das Konzept ist aber auch noch nicht ausgereift. Manchmal verliere ich mich dann in der angenehmen Pause (außer ich habe Angst vor negativen Konsequenzen, dann tu ich mich eher schwer, überhaupt Pausen zu machen).
Zu der Leere - ja. Mir fehlt irgendwie dieses körperlich einengende. Es ist tatsächlich leer dann, alles hallt und es wirkt kalt. Als wäre man grad erst in eine neue Wohnung eingezogen und müsste sich diese erst noch wohnlich machen - dabei stehen ja alle nötigen Möbel schon da und die Wohnung ist bereits behaglich. Einerseits fällt ganz viel Ballast ab. Andererseits ist es dieser Ballast, der einfach eine gewohnte Umgebung ist. Ich bin mit meinem Müll und mein Müll ist mit mir. So auf die Art. Dass das nicht gesund ist, ist uns denke ich allen bewusst. Trotzdem führt diese Wahrnehmung dazu, dass es mich stört, wenn aufgeräumt ist. Plötzlich muss ich nicht mehr auf jeden meiner Schritte achten. Ja, eine gewisse Beteiligung von Körperwahrnehmung ist mit Sicherheit dabei.
Aber auch das Gefühl von Scham und schlechtem Gewissen (ich bin eine Umweltsau und fühle mich schuldig).
Und das mit dem Auto als Beispiel... Ja, das ist mir letzten Herbst passiert. Ich weiß nicht mehr, wo ich unterwegs war, jedenfalls eine größere Tour. Auf dem Rückweg kam ich ungefähr bis auf 500m zu meiner Wohnung ran. Dann verabschiedete sich auch hier die Wasserpumpe. Und zwar genau vor dem Gebäude der hiesigen Polizei. Juhu!
Glücklicherweise neige ich dazu, in Notsituationen eher ruhig und fokussiert zu sein. Dafür bin ich ganz leicht durch diese Situationen langfristig aus dem Tritt zu bringen. Wenn die Situation vorbei ist, falle ich in mich zusammen und brauche sehr lange, um das zu verarbeiten.
Nun gut.
Tag 2 im Projekt "Ausmisten" ist vergangen. Ehrlich gesagt sehr ernüchternd. Wir haben gestern wirklich enorm viel geschafft - den Erfolg aber auch mit Schlafmangel, extremer innerer Unruhe und Ermüdung bezahlt.
Es gab hier im Raum 3 "Baustellen", die ich mir planvoll vornehmen wollte. Die größte davon habe ich gestern bewältigt. Zu heute habe ich mit Baustelle 2 begonnen und zumindest so weit Ordnung geschaffen, dass dort nur noch Beutel stehen, die morgen weg kommen (Mann bringt die raus, der kümmert sich damit, glücklicherweise wird morgen auch Restmüll geholt, dann sind wieder Tonnen frei). Wenn die weg sind, kann ich da den Boden in Ordnung bringen. Und dann sind 2/3 von Baustelle 2 erledigt.
Baustelle 3 muss morgen auch noch kommen, die ist aber nicht annähernd so riesig. Der Plan sieht also vor Baustelle 2 und 3 morgen so weit zu beenden, dass ich alles grob reinigen kann und nichts mehr rumfliegt, was da nicht hingehört.
Und dann muss ich noch in der ganzen Wohnung die Böden kehren, wischen und das Bad ein bisschen putzen. Alles andere kann sich dann die nächsten Wochen verbessern, da plane ich noch mehr. Aber erstmal geht es darum, dass der hohe Besuch am Donnerstag hier reinkommt und es okay ist.
Also insgesamt war heute ein sehr angespannter / gestresster "Ruhetag", was mich in meinem Zeitplan sehr nach hinten wirft. Mal sehen wie viel ich morgen schaffe. Denn bevor die Herrschaften kommen, möchte ich nur noch "Feinschliff" machen, nichts allzu anstrengendes mehr. :)
Darum geh ich jetzt trotz mega Anspannung schlafen. Ich hoffe, ich komme zur Ruhe.
Um auch was positives zu sagen: Die riesigen Baustellen gingen trotz aller Anstrengung leichter und schneller als ich erwartet hatte. Und DAS hab ich jetzt gut 2 Jahre aufgeschoben, dabei hätte ich es wirklich ohne großes Drama und mit mehr "Bearbeitungszeit" lösen können. Nun ja, immerhin weiß ich es für die Zukunft.
Krisengipfel heute hat wenigstens ergeben, dass auch mein Partner unbedingt mitziehen will bei der Aktion "Raus aus dem Teufelskreis". Wie lange die Motivation dann hält, wird man sehen.
Gute Nacht allerseits!
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Zitat von hanabi8 im Beitrag #7
Tatsächlich ist das Anstrengende neben der körperlichen Belastung (Rückenprobleme, extreme Verspannungen) auch die geistige Belastung. Mein Kopf ist normalerweise eine bunte Blumenwiese. Aber beim Arbeiten braucht es eine Datenautobahn.
Das glaube ich dir gerne.
Vielleicht verabschiedest dich vom den Gedanken, dass die Datenautobahn nötig ist.
Eine Schnellstrasse oder eine befestigter Weg, der durch die Blumenwiese führt, könnte vielleicht etwas von der Anstrengung verlieren.
Wenn die Blumen dich zum Anhalten und Ablenken bewegen, was ich gut nachvollziehen kann, pflück EINE während der fahrt, geniesse ihren duft und tausche sie aus, wenn sie verwelkt ist.
Zitat von hanabi8 im Beitrag #7
Glücklicherweise neige ich dazu, in Notsituationen eher ruhig und fokussiert zu sein.
Das ist super.
Zitat von hanabi8 im Beitrag #7
Die riesigen Baustellen gingen trotz aller Anstrengung leichter und schneller als ich erwartet hatte.
Manchmal spielt uns unser Hirn den Streich und macht manches emotional grösser als es wirklich ist.
Diese Erkenntnis fand ich sehr interessant.
Hey @hanabi8,
ich habe mich mal ein bisschen hier durchgelesen und stelle erfreut fest, dass wir AD(H)S-Sisters sind - bei mir aber ohne H.
Was die Probleme beim Einhalten von Routinen und die "Ruhe inmitten des Sturms" usw. angeht haben wir auf jeden Fall Schnittmengen.
Ich las weiter oben die Absätze über "Leere" bzw. "Weite" und kann dazu sagen, dass mich Leere und Weite in Räumen sehr beruhigt und ich das in meiner Wohnung sehr vermisse. Weil wenn alles voll ist, bekommt ja auch mein ständig reizüberflutetes Hirn zu viel.
Wie ist das bei Dir?
Ich möchte Dir übrigens gern zu Deinen bsherigen Erfolgen gratulieren, Du bist doch auf einem super Weg - u go, girl!!
LG!
Poeky
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