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Erfahrungsbericht: wie ich meiner Messie-Freundin beim Räumen helfe
Danke, @Sybille, ich denke, ich werde das nächstes Jahr machen mit dem aufblasbaren SUP, und einen Fahrradanhänger könnte ich mir auch mal zulegen! Weil das sind m.E. coole Dinge, die man benutzen *sollte*, wenn man kein Auto hat, sondern ein Fahrrad, und es liebt, am und im Wasser zu sein und in einer Stadt wohnt, die angeblich mehr Brücken hat als Venedig. 🤩
Hm, also ich stelle mir einen "Minimalismus" vor, bei dem hat, was man benutzt und gern benutzt und kein Zeugs, das nur rumliegt. Nennt sich, glaube ich, Essentialismus, aber ich muss noch darüber lesen, um zu wissen, ob hinter dem Wort das steckt, was ich mir vorstelle. Der vorläufige Arbeitsbegriff wäre dann wohl: Es ist erlaubt, ein kleines Boot zu haben, aber keine staubigen Bücherberge!
#27
Hallo Cyrrox,
dein Bericht hat mir Mut gemacht, hier mich anzumelden und dass man es schaffen kann.
Auch wenn es bei mir nicht der Partner ist und es sich um ein Vermüllungssyndrom handelt und noch andere Schwerpunkte Thema sind, ist eure Geschichte Ansporn für mich, dranzubleiben, Geduld zu haben und aushalten zu können.
Vielen Dank und alles Gute weiterhin für euch zwei.
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
Ich bin von einem Holzboot ausgegangen, wenn es unglaublich klingen soll. Denn Gummiboote habe ich selber ca. 5 Stück im Keller. Und dabei habe ich schon 4 weggeworfen, die einige Jahre auf dem Balkon lagen.
Einzig ein "richtiges" Schlauchboot mit Holz-Rollboden, stabilen Ruderdollen und Mastaufnahme habe ich mal verkaufen können, sowas kostet neu einen halben Tausender oder heute gleich einen ganzen.
Als Student bin ich gerne mit Kumpels oder weiblicher Bekanntschaft mit dem Boot zum Badesee. Selbst von Aldi hat das Boot mit Pumpe eine halbe Monatsmiete vom (allerdings sehr günstigen) Studentenwohnheim gekostet. Dann habe ich im Lauf der Zeit zwei gute Boote auf dem Sperrmüll gefunden, einen zusätzlichen Satz Ruder auch.
Und dann bin ich tatsächlich einmal richtig abenteuerlich Boot gefahren, nämlich auf der Donau beim "Nabada", einem Wasserumzug in Ulm. Da dort riesen Gedränge herrscht und viele mit scharfkantigen Holzkonstruktionen unterwegs sind, hatte ich das schlechteste der Boote ausgewählt, falls es nicht überlebt. Und einen echten Rettungsring mitgenommen, sowas habe ich natürlich auch gehabt. Mit Seefahrtzulassung für alle Weltmeere und 25 Meter Schwimmleine. Natürlich auch vom Sperrmüll. :)
Am Ende der Fahrtstrecke steigen alle aus dem Wasser und auf eine große Wiese. Dort liegen dann Dutzende von Booten, bzw. Bootsleichen, die verlassen werden. Die Stadt läßt sie eine Woche liegen, weil viele der Besitzer sind Studenten, Thema Prokrastination, und brauchen eine Weile, bis sie sich mal aufraffen, den Kram mit einem geliehenen Auto oder Lastenrad heimzufahren.
Aber vieles ist erkennbar aufgegeben oder gleich zum Müll aufgeschichtet. Oft haben die Boote drei, vier gute Kammern und gerade mal eine ist luftlos, weil kleines Loch. Das kann man mit einem Flickset aus dem Euroladen absolut problemlos reparieren, und hat dann im besten Fall ein neuwertiges 100-200 Euro-Boot. Ja, so kam ich zu den vier Booten auf dem Balkon. :)
Tja, und nun ist mein Studium ein paar Jahrzehnte her, die Kumpels in alle Winde verstreut und Damenkontakte gibt es auch keine mehr. Auf keinen Fall welche, die sich in ein wackliges Boot trauen würden. :)
So habe ich das enorm hochwertige 4-Personen-Boot mit 240kg Tragkraft und einem kleinen Loch unrepariert weggeworfen, sowie einige weitere Boote. Zumal nun auch noch zwei Badeseen Verbote haben, wo ich immer war.
Aber irgendwie bin ich nicht bereit, den Lebensabschnitt "lustig auf einem See Boot fahren" für immer zu begraben und die Restboote zu entsorgen. Denn natürlich würde ich mir dann nie wieder ein Boot für einen dreistelligen Betrag kaufen, nur weil ich mal Lust dazu hätte, ein bißchen rumzuschippern.
Quintessenz: Ein Teil des Gerümpels sind auch frühere Gewohnheiten. Und sich die Möglichkeit zu nehmen, sie jemals wieder auszuüben, fühlt sich extrem doof an.
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