Und wieder grüßt das Murmeltier..

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27.05.2022 19:08
#11
Ch
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@sybille

Hallo,

Oh gott, das kenne ich alles zu gut. Es gibt Kleinigkeiten über die ich mich total aufrege, zb wenn jemand auf der Arbeit an meinem Arbeitsplatz gesessen hat und es alles nicht so steht wie ich es immer hinstelle. Das ist eine Kleinigkeit und überhaupt nicht schlimm, aber in meiner Wohnung ist mir Chaos bis zu einem bestimmten Punkt egal. Ich denke mir immer: "Ach, das kannst du auch morgen machen, das läuft ja nicht weg.". Und das sagt man sich mehrere Tage am Stück und es kommt immer noch mehr dazu. Irgendwann wächst es einem über den Kopf und dann gibt man auf. Ich will so ja nicht "leben", obwohl es auhh eher ein vegetieren ist. Aber wo fängt man an? Mehrfach habe ich versucht mit Hilfe zu holen, entweder wusste dann keiner wie mir zu helfen ist, mit dem Satz: "dann müssen Sie eine Therapie machen." komme ich auch nicht weit. Vor einigen Jahren hatte ich mich mal an eine Stelle gewandt, ich weiß leider nicht mehr welche, dort sollte ich entmündigt werden, vorher könne man nix machen. Der Umschlag mit den Papiern war so dick, alleine das Lesen hätte ewig gedauert. Mein direkter Nachbar hatte mit dem gleichen Problem zu kämpfen und hatte einen Betreuer der 1-2 mal wöchentlich kam, da war aber nix mit Entmündigung. Als ich bei der gleichen Stelle nachgefragt habe, sagte man dass man mir nicht helfen könne. Wenn man sich dazu durchringt und nach Hilfe sucht, aber immer abgewiesen wird, dann gibt man irgendwann auf.


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27.05.2022 21:47
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#12
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Hallo @ChaosUtopie,

Zitat von ChaosUtopie im Beitrag #11
Vor einigen Jahren hatte ich mich mal an eine Stelle gewandt, ich weiß leider nicht mehr welche, dort sollte ich entmündigt werden, vorher könne man nix machen.


Das stimmt auf keinen Fall, zumal es heutzutage den alten Entmündigungsparagraphen gar nicht mehr gibt. Such dir mal eine vernünftige *Beratungs*stelle. Vernünftig heißt: Da sitzen unabhängige Sozialarbeiter*innen, die weder die Interessen eines Amtes noch einer Firma vertreten. Und die können dir erzählen, welche Möglichkeiten es bei dir am Ort gibt. Und auch ein bisschen eigene Recherche über die allgemeine Regelung kann nicht schaden. Damit du beurteilen kannst, ob die Leute Ahnung haben.


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27.05.2022 23:26
#13
Ch
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Deswegen habe ich es dann auch unterlassen mich dort weiter "beraten" zu lassen. Die hatten selbst keine Ahnung und ich fühlte mich auch persönlich angegriffen und , verzeiht mir diesen Ausdruck, verarscht. Es ist ja schon keine einfache Angelegenheit, und ich empfand es zu dieser Zeit als Niederlage mir Hife zu suchen, also brauchte ich schon viel Mut überhaupt auf diese Leute zuzugehen.
Ich wohne ja jetzt in einer noch größeren Stadt als zuvor, aber ich empfinde es immer noch als recht schwierig Ansprechpartner zu finden. Eine Selbsthilfegruppe gibt es zurzeit nicht, ob dies noch an der Pandemie liegt oder einfach zu wenig Nachfrage besteht, weiß ich leider nicht. Einige Stellen wegen der Depressionen/Ängste habe ich schon gefunden, vllt ich ich erst mal da schauen ob das überhaupt etwas für mich ist. Anfang der Woche hatte ich bereits mit einer Hotline telefoniert die wohl in Bayern ansässig ist, aber ich habe bis heute keine Antwort bekommen.


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28.05.2022 09:13
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#14
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Früher bei Aspies e.V. sind wir mal rumgezogen in Berlin, um "autistenfreundliche" Beratungsstellen zu finden. Mein Fazit aus diesen Besuchen bei Beratungsstellen war, dass man froh sein kann, wenn man eine findet, wo die Ansprechpartner*innen nett, offen, kompetent und irgendwie im Kontakt mit dem wirklichen Leben und und ohne Angst vor Klient*innen wirken. Eine solche Anlaufstelle hier in Berlin könnte ich empfehlen. Das ist ein Treff für Wohnungslose, und sie machen auch Beratung und gern auch zwecks Vermeidung von Wohnungslosigkeit. Und selbstverständlich für alle Menschen!

In einer anderen Einrichtung haben wir tatsächlich zur Antwort bekommen, für Autismus seien sie nicht zuständig, das sei ein ganz anderer Paragraph! 🤣
Womit übrigens klar war, dass bei denen die Beratung nur zum Ziel hatte, so eine Art Aufnahmegespräch für ihr Betreutes Wohnen zu sein. Für Beratungen gibt es nämlich einen derartigen Paragraphen so wenig wie für Zahnärzte - aber für Betreutes Wohnen gibt es unterschiedliche rechtliche Grundlagen...


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28.05.2022 10:24
#15
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Hallo @Miranda

Ich habe ähnliches erlebt. Das war bei dieser Stelle mit der "Entmündigung" auch so. Die waren mir von Anfang an sehr unsympathisch, und sie hatten auch keine direkte Ahnung bzw Erfahrung mit der Materie, was ja auch grundsätzlich nicht das Problem ist. Aber wenn man dort dann lediglich knapp 10 Minuten einer unfreundlichen Person gegenüber sitzt, die sofort und ohne Umschweife von einer Entmündigung erzählt, dann fühlt man sich und sein Problem natürlich nicht ernst genommen. Ich erinnere mich an eine Nacht damals in der es mir sehr schlecht ging weil sich der Hausmeister für für nächsten Morgen angekündigt hatte. Nach einiger Überwindung habe ich bei der Telefonseelsorge angerufen. Die nette Mitarbeiterin sagte mir zwar dass sie davon nicht so Ahnung hätte, sie hat mir aber zugehört und mir etwas die Angst genommen. Auch wenn sie mir nicht direkt helfen konnte, hat es sich aber nach mehr angefühlt da sie wenigstens zugehört hat. Beim Gesundheitsamt bzw. beim Sozialpsychistrischen Dienst hatte ich auch mehr Hoffnungen, diese wurden aber auch enttäuscht. Die Beraterim hat mir anfangs zwar nett zugehört, aber sobald sie das Wort "Depressionen " gehört hätte, war für sie die Sache klar. Mir wurde eine dicke Liste mit Psychologen/Psychiatern in die Hand gedrückt die ich abtelefonieren sollte, und dann wurde mir die Tür gezeigt. Beratungen beim Wohnamt, AWO usw. endeten ähnlich. Obwohl das öffentliche Bild von Messies meiner Meinung nach eher dem "im Müll leben" entspricht, sehen viele darin kein großes Problem wenn sie nicht direkt damit konfrontiert sind. Die Sprüche wie : " dann räumen sie doch einfach den Flur etwas leer, dann können sie wenigstens die Tür aufmachen. " oder : "so schlimm kann es ja nicht sein." musste ich mir öfter anhören.

Ich persönlich habe keine positiven Erfahrungen gemacht, und das macht mich traurig. Ich habe deutlich mehr Stellen gefunden an die sich Vermieter wenden können um einen Messie "loszuwerden", als Hilfsangebote für Betroffene. Aber vielleicht habe ich auch falsche Ansichten was "Hilfe" in diesem Zusammenhang heißt...


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