Gestern bin ich gut vorwärts gekommen mit der Regalreihe. Heute muss ich noch ein paar Sachen, die jetzt noch auf dem Boden liegen, anders „integrieren“ (unterbringen 😉), was aber hoffentlich möglich sein wird.

Wenn ich so überlege während des Aufräumens, kommen mir immer wieder die Leute mit dem großen Haus in den Sinn, die ich mal kannte. Die haben auch nicht gleich und sofort etwas weggeschmissen oder -gegeben, wenn sie es mal eine Zeit lang nicht gebraucht hatten. Die Sachen kamen in den großen Keller oder auf den großen Dachboden. Nur, in den Wohnräumen sah es bei ihnen eher minimiert und übersichtlich aus. Sie hatten trotzdem viele Sachen, nur eben breit verteilt. So kam es mir jedenfalls vor, und das hat meine Fantasie angeregt. Könnte es bei mir nicht auch so aussehen, wenn … ich ein genügend großes Haus hätte? Das beschäftigt mich noch immer. Aber wahrscheinlich stimmt es nicht ganz. Trotzdem sie nicht die Sofort-Wegwerfer waren, haben sie sich doch wohl von deutlich mehr Sachen trennen können als ich.

Bei mir liegen Sachen rum, von denen man vernünftigerweise nicht annehmen kann, dass ich sie im Leben nochmal anschaue oder benutze. Also Betonung auf viele Sachen. Wenn es nur ein paar wären, dann wäre es realistisch, dass ich mich nochmal daran versuche. Aber so viele…? Wie lang muss ich dafür leben?

Es scheint, dass meine Vorstellung an dieser Stelle irgendwie ins Uferlose ausartet, was die Möglichkeiten meiner restlichen Lebenszeit angeht.

Gut, es sind auch Sachen dabei, die noch etwas versteckt untergebracht sind. Die müsste ich mir mal durchschauen und würde dann wahrscheinlich auch einen größeren Teil davon ohne Probleme entsorgen können. Aber dafür braucht es eben auch diese Zeit, zum Durchschauen und Abschied nehmen.

Wenn es hier nur ein paar Baustellen wären, wäre es wohl wie bei anderen „normal viele Sachen Besitzer“ auch. Aber ich staune immer wieder, was da aus der Versenkung auftaucht. Ich muss wohl bei vielen Sachen damals die Variante „Erstmal möglichst umfänglich aufheben“ und sich später damit befassen und dann minimieren, was noch gebraucht wird, angewendet haben.

Erst seit kürzerem frage ich mich bei nicht mehr so schnell in Zukunft gebrauchten Sachen, ob diese denn gleich wegkönnen.

Früher war wohl auch ein großer Sicherheits-Anlass dabei. Ich malte mir Situationen aus, wo ich dann dieses und nur dieses (Erinnerungs-) Stück am allerbesten nochmal tragen/lesen/einsetzen könnte. Für diese Drehbücher schienen meiner Fantasie kein Grenzen gesetzt zu sein. Ebenso malte ich mir Schreckens-Szenarien aus, wie Tante Trude kommt zu Besuch und entdeckt, dass ich ihr Geschenk von vor 10 Jahren nicht aufgestellt habe. Und es gar nicht mehr auffindbar ist ().

Heute frage ich mich, wie ich oft auf solche „Extrem“-Möglichkeiten komme? Und warum? Sind nicht alle anderen Möglichkeiten und Verläufe viel wahrscheinlicher?

Perfektionismus?

So, der Kram ist erstmal so weit untergebracht. Haken an diese Aufgabe. 😊

So langsam wird mir klarer, warum ich Dinge sammle. Sie beinhalten, was ich nicht werden und entfalten konnte, weil ich das Pech hatte, solche Eltern zu haben.
Sie beinhalten weiterhin, was ich nach Wunsch/Manipulation meiner Eltern hätte werden sollen, aber (selbstverständlich) nicht (ausreichend) erfüllen konnte.
Sie beinhalten auch diesen Inhalt, der in mir sein sollte, gewachsen, entfaltet, gelebt und erfahren sein sollte, aber nicht wurde.

Also ein Teil ist Zuviel/überzählig/nicht passend, und ein anderer Teil hätte sein sollen. Den muss ich heraussuchen. Und vielleicht nochmal damit von vorne anfangen.
(Danke @Draculara , @Emin )

Und wieviel muss ich überhaupt sein?
(Die Frage ist ja nicht, ob oder ob nicht, sondern wieviel!)

Heute möchte ich einmal welche von den Blocker Gegenständen angehen. Anschauen und mich trennen. Und dann weiter sehen.