Nächster Tag

Nachts aufgewacht und konnte erst nicht wieder einschlafen. Daraufhin aufgestanden und die Gedanken liefen weiter. Ich kam schließlich zu der Frage: Welche Dinge liegen überhaupt in meiner Entscheidungsmacht und welche nicht?

Wenn ich mich zum Beispiel dafür entscheiden würde, nach sagen wir Berlin umzuziehen, könnte ich das einfach so machen? Erste Voraussetzung wäre, ich müsste dort eine bezahlbare Bleibe finden, am besten mit Platz genug für meine ganzen Sachen. Das könnte teuer werden, ist schließlich eine Großstadt. Also bräuchte ich als dessen Voraussetzung einen ausreichend gut bezahlten Job dort. Ich könnte mich sicher auf einen Job dort bewerben. Aber ob ich einen solchen bekomme, liegt ja wieder nicht in meiner Macht.

Wenn ich mich dafür entscheiden würde, ein paar Kartons mit Büchern wegzugeben oder wegzuwerfen, könnte ich das einfach so machen? Ja. Es könnte aber sein, dass ich in zwei Jahren mir einen neuen Job suchen muss, weil mir gekündigt wird. Nun wird mir eine neue Stelle (vielleicht sogar in Berlin) angeboten, und eine Voraussetzung ist, sich in Themengebiet x auszukennen. Nun erinnere ich mich an ein Buch über das Themengebiet x, was ich mir mal angeschafft hatte. Aber inzwischen ist es weg. Ja, es gibt das Internet, und ja, man könnte es vielleicht schnell nachbestellen, aber es geht mir um etwas anderes. Wie hätte ich das wissen können? Und was muss ich/man überhaupt alles wissen die Zukunft betreffend?

Vielleicht interessiert mich Themengebiet x gar nicht so besonders, sonst hätte ich das Buch sicher behalten. Vielleicht hatte ich aber auch nur bisher nicht die Zeit, mich mit Themengebiet x zu beschäftigen, vielleicht fände ich es dann ganz interessant. Aber wieviel Zeit habe ich, mich mit allem zu beschäftigen? Was ist, wenn ich einen zukünftigen Chef bekomme, der behauptet, jeder müsse alles wissen. Könnte ich einen komischen Chef ablehnen, den Job deshalb ablehnen?

Wenn ich mitten in der Nacht aufwache, weil ich einen quälenden Traum hatte, dann könnte ich aufstehen, aber dann bin ich auch schnell ganz wach und dafür den Tag über müde. Wenn ich mich dazu entscheide, liegen zu bleiben, gerate ich immer wieder in den quälenden Traum, was ich nur eine gewisse Weile aushalte. Dann stehe ich doch auf. Wo ist hier meine Entscheidungsoption? Mehr Sport machen, dafür bleibt etwas anderes liegen? Mittelchen nehmen?

Oder liegt es auch daran, dass ich das, was ich mache, zu 100% machen will? Warum reicht es mir nicht, das ein oder andere nur zu 50% zu machen? Oder reicht es mir persönlich schon, nur weiß ich, manche Leute könnten mich dafür angreifen? Brauche ich diese Leute? Ist mir die Meinung dieser Leute wichtig? Haben sie überhaupt die Meinung über mich, die sie mir gegenüber kundtun?

Warum fallen mir deren Piesacke und Behauptungen immer als Erstes ein, wenn ich über mich nachdenke?

Und was ist mit all den anderen? Haben sie so hoch gesteckte Erwartungen an mich, wie ich annehme?

Hallo @Wolfram

Achso. Liest Du dann viele Bücher? Geht auch als ebook aufs Handy.

Viele Grüße
Gitta