Ich habe die letzte Zeit immer wieder mal Sachen anders geräumt oder aussortiert. Putzen kommt dann ein wenig zu kurz, aber mich persönlich stört es nicht so. Nur wenn Besuch kommt, setze ich die Brille des Putzteufels auf und male mir aus, was der Besuch denken könnte. Dabei stelle ich mir meine Besucher/innen dann so vor, als wäre ihr einziger Lebensinhalt das Putzen. 😉

Gestern habe ich Post gemacht und die Waschmaschine außen abgewischt. War nötig, ist mir bisher aber nicht aufgefallen. Und viel Wäsche gewaschen.

Vorgenommen habe ich mir, Deko Sachen und Ordner durchzuschauen.

Mein großes Hindernis beim Aussortieren ist die Ungewissheit, ob ich ein Buch, einen Ordner, den Inhalt eines Ordners, eine Zeitschrift oder sonst irgendein Schriftstück vielleicht später nochmal gut gebrauchen könnte. Dabei ist es ziemlich sicher, wenn man 1000 Unterlagen „zur Sicherheit“ aufbewahrt, es keine 1000 Gelegenheiten geben wird, diese Unterlagen zufällig noch einmal gut zu brauchen, sondern höchstens so um die 10 Gelegenheiten in meinem Restleben.

Ich könnte diese zwei Tatsachen gegeneinander aufwiegen. Also 1000 Unterlagen aufbewahren, oder sich 10-mal unsicherer fühlen, als man eigentlich ist.

Dabei hatte ich tatsächlich schon Albträume gehabt nach dem Entsorgen von Sachen, dass ich diese Sachen auf einmal dringend wieder gebraucht hätte.

Aber es geht mir nicht nur um eine Hauruck und Hau-Weg Maßnahme, sondern auch darum, die Dinge noch mal in der Hand gehabt zu haben und sich zu erinnern, was damals damit verbunden war. Also so ein Erlebnis, wie das Anschauen eines alten Fotoalbums.

@Wolfram

Ja, das stimmt. Die könnten ihr Haus gar nicht verlassen. 😉 Meine Formulierung war etwas übertrieben.

Ich dachte dabei an Menschen, die öfter putzen als ich und sich auch gerne übers Putzen und verschiedene Putz-Tipps unterhalten. Allein schon bei so einer Unterhaltung bin ich in der Gefahr, ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Aber das sollte ich nicht.

Ob ich will, da musste ich erstmal darüber nachdenken. Aber ich will sie tatsächlich nicht in meiner Wohnung haben. Nur, mein Wille schwächelt manchmal. Und dann gibt es so etwas, das wie allgemeine Vernunft klingt und mir einredet, dass ich schließlich mit ihnen verwandt bin. Und Verwandte wollen nun mal hin und wieder zu Besuch kommen. Schließlich habe ich keine anderen.
Aber diese Anwandlungen habe ich eher selten.