Richtig aufräumen!

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24.11.2020 20:30
avatar  Wolfram
#6
Wo
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Wenn ich Papiere in einen Ordner packe und dann ist der voll. Wo packe ich das nächste Blatt Papier hin? In den nächsten Ordner? 1 Blatt Papier in einen Ordner? Der nimmt dann mehr Platz weg, darum liegt dieses Blatt auf dem Fußboden und wartet auf Vermehrung.
Wo kommen die Ordner hin? Vielleicht in ein Regal. Wie groß muß das sein? Wenn das Regal dann voll ist, wo kommt der nächste Ordner hin? Nächstes Regal? Wo wird das aufgebaut, wenn der Fußboden voll ist? Und wenn die Wände schon voll belegt sind, was dann?

viele Grüße
Wolfram

@Messie
warum gibt es 2 Aufräumthemen, hintereinander und beide von Dir eröffnet? Nur 1 Beispiel von vielen.


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25.11.2020 12:38 (zuletzt bearbeitet: 25.11.2020 12:40)
avatar  Emin
#7
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@Wolfram

Zitat von Wolfram im Beitrag #7
warum gibt es 2 Aufräumthemen, hintereinander und beide von Dir eröffnet? Nur 1 Beispiel von vielen.

Stimmt, ich habe diese verschoben aus anderen Threads im Forum und so impulsiv wie ich immer wieder bin hab ich mir erlaubt 2 Themen
zu eröffnen, wenn du zwischen den Zeilen liest sind diese jedoch sehr kontrovers was ich ja vielleicht auch auslösen möchte, eine sachliche
Diskussion worin der Sinn liegt des dauerhaften aufräumens von A nach B die Sachen die wir nicht mehr brauchen und dennoch aufbewahren
wegen unseren nostaligischen Gefühlen heraus oder auch aus unserem Sicherheitsbedürfniss heraus oder was auch immer wir für Gründe
haben im Laufe der Jahre, unserer Lebensepochen darüber hinaus immer mehr anzuhäufen....du weisst was ich meine, sag Bitte was dazu
Wolfram und ja @Jennifer @Hatifa @Rainbow-Cloud @Cinderella @gumdomin @Wiggi @Draculara @Eva891 @Babsy Bruchhäuser
@Feenstaub @Sternschnuppe @Miss Hazel @Elodia @Eva S. Roth


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25.11.2020 23:09
#8
St
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Hallo Messie,

du fragst, wer über die Ursachen vom Messietum etwas sagen kann. Ich habe noch nicht viel darüber recherchiert, da es bei Messie- Themen meistens um Tipps zur Behebung geht.

Eine Sache fand ich doch: THEMA E n t s c h e i d u n g s s c h w ä c h e
im Sinne: entscheiden, was ich wichtig finde es zu behalten und was nicht > daraus wird dann: ich lege es erst einmal in die Schublade...

Zu Gründen, dass ein Erwachsener sich schwer entscheiden kann - egal um was es geht, las ich also folgendes:

Wenn ein kleines Kind anfängt sich ein Bild von anderen Dingen außerhalb von sich selbst zu machen, spricht es dieses oft der Mutter gegenüber aus und braucht dann eine Rückmeldung.
Eine unterstützende Mutter geht auf das Kind ein und versucht erst einmal zu verstehen, was das Kind ausdrücken möchte - dann bestätigt sie das Kind oder sie erklärt auf kindgerechte Weise, dass man das auch anders sehen kann.

Das passiert immer wieder und auf diese Weise erlebt das Kind eine Bestärkung eigener Wahrnehmungen, selbst wenn die Schlussfolgerung durch die Mutter ein wenig korrigiert wird.

Wird ein Kind ständig überhört und/oder von der Mutter in der Art korrigiert, dass sie das Kind mit ihren Vorstellungen dominiert und / oder verhält sie sich immer wieder unauthentisch, lernt das Kind: So wie ich die Welt wahrnehme, stimmt es nicht. Das führt zu ständiger Verwirrung beim Kind.
Das Kind / später der Erwachsene bleibt ein in sich selbst unsicher Mensch.
Es kann nur sehr schwer Entscheidungen aus sich selbst heraus treffen, fragt oft bei anderen nach, hat Angst eine falsche Entscheidung zu treffen...

Ich ergänze aus eigener Erfahrung: zusätzlich zu der Vernachlässigung und / oder Dominanz und / oder mangelnder Authentizität kommt häufig noch Bestrafung durch Liebesentzug: Wenn du nicht tust, was ich dir sage, kann ich dich nicht lieb haben. Ein Nährboden sich im späteren Leben vor allem anzupassen, da alles andere dazu führt ausgegrenzt zu werden.

Ich denke die Schwierigkeiten, die Messies haben, unter den vielen Dingen auszusortieren, hat auch mit dieser Entscheidungsschwäche zu tun ( bei mir ist es so).

Auch der soziale Rückzug ( Sozialphobie?), der häufig bei Messies vorkommt, hat evtl. mit dieser Persönlichkeits-Unsicherheit zu tun. Ich habe mich zurückgezogen, weil ich es (von mir selber )satt hatte mich immer zwanghaft anzupassen, statt ich selbst zu sein.
Ich fand Kontakte anstrengend, obwohl ich extrovertiert bin und oberflächlich sehr schnell Kontakte knüpfen kann.

Da ist Rückzug doch viel einfacher. Schön für sich alleine shoppen- Dinge kaufen, die man gut gebrauchen könnte. Super wenn man wieder einen tollen Fund gemacht und sich angeeignet hat.

Irgendwann nervt das Zuviel der Dinge, aber da man keine innere Instanz hat, die einem hilft , was bleiben soll und was nicht, häufen sich die Dinge weiter und weiter an.

Letztlich ist die Beschäftigung mit dem Hin- und Herräumen / Aufräumen / Versuch des Weggebens / und die Unzufriedenheit zwar unangenehm, aber auch eine Entschuldigung dafür, dass man soziale Kontakte nicht mehr im üblichen Rahmen pflegen muss. Man hat keine Zeit oder die Wohnung ist zu unordentlich, als dass man jemanden hereinkommen lassen möchte/ kann (es ist zu beschämend).
Es ist also u.a. eine Mischung aus mangelnder Fähigkeit Entscheidungen zu treffen und Sozialphobie.

Und ich habe es im Zusammenhang mit Verstrickungen der Familie als S e l b s t b o y k o t t beschrieben.
Die Beschäftigung mit Dingen nimmt den Raum ein, den ein lebenslustiger Mensch mit Freundestreffen oder interessanten Aktivitäten draußen - außerhalb der vier Wände nutzt.

Wer sich innerlich leer fühlt, der spürt die Lust am Leben nicht (mehr) - es ist eine Art Depression.

Ein Kind, dass immer wieder übersehen wird in seiner Entdeckerfreude der Welt oder immer wieder dominiert wird und somit seine eigene innere Welt verleugnen muss, um geliebt zu werden, das wird auch als Erwachsener nur schwer Lebensfreude am echten Leben haben. Wie ein eingesperrter Vogel, dem die Tür geöffnet wird und trotzdem fliegt er nicht in die Freiheit. Eine Mischung aus Angst, Unsicherheit und wohl oft unbewusster Wut. Natürlich weiß man, dass man sich dem echten Leben verweigert, aber man weiß eben auch, dass dieses eine Folge der Unterdrückung als Kind ist.

Da bleiben zwei Optionen: ich bleibe im Käfig, den ich mir inzwischen so schön und bequem wie möglich gestaltet habe oder ich fliege in die Freiheit und lasse das Leben im Käfig hinter mir.

Wie mache ich das? Ich verlasse den Status "vernachlässigtes Kind" / "dominiertes Kind" und entdecke, dass ich durchaus nicht leer bin. Ich brauche all die vielen Dinge nicht, um glücklich zu leben.

Ich brauche das Gefühl der Echtheit - authentisch will ich sein- mich nicht mehr verbiegen im Kontakt zu anderen - es riskieren den Angehörigen und Bekannten meine eigene Meinung zuzumuten. Wer dann übrig bleibt, darf mein Leben weiter begleiten - wer sich von mir abwendet, wenn ich mich nicht mehr anpasse, der hat mir nie gut getan und darf gerne von mir weg gehen. Aus meiner Erfahrung fielen beim Üben mich selbst zu spüren - was ich brauche, was ich möchte, was ich nicht möchte, beim Grenzen setzen gegenüber anderen - mir plötzlich Entscheidungen immer leichter und ich bekam ein Gefühl dafür, was ich behalten möchte und was nicht.

Ich entwickelte das prickelnde Gefühl meine Wohnung wieder schön gestalten zu wollen - nicht zu müssen, damit niemand das" Zuviel" sieht. Aus meiner Sicht kann ich meine eigene Neigung zum Messietum nur "korrigieren" , indem ich mich innerlich besinne auf meine verloren gegangene (aber vollständig vorhandene) Persönlichkeit.

Auch kleine Kinder haben alles in sich angelegt, was sie später als Erwachsene ausmachen wird. Das kann verbogen oder verschüttet werden, aber es lässt sich in uns ausgraben wie ein wertvoller Schatz, der schon immer da war.

So - das sind schon wieder so viele Worte, aber sie kommen von Herzen und spiegeln mein Leben und meine Erfahrung wieder. Viele Grüße von Sternschnuppe


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26.11.2020 01:08
#9
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@Wolfram
Spann die Wäschespinne auf, häng die Zettel mit Wäscheklammern an.....hast du schon die Wände , alle, damit bestückt?

Du wirst dir doch ein homeoffice machen können, an deiner Behausung....bei mir stehen 24 Ordner aufm Schrank

1 Patientenordner
1 Diverses
1 Finanzamtordner
1 Fernkurs Immobilienmakler, hefte
1 Fernkurs Immobilienmakler Aufgaben
2 Karibik
1 Vorbereitung Cannesverkauf
1 Wohnung
1 Rente
1 Ende
1 Zeugnisse
12 bezahlte Vorgänge

und noch andere.

kommt schon was zusammen, manches kopiert.

Viel Spaß beim aufhängen....1 Blatt passt noch rein, mal das Papier runter drücken.

Robi Aufräumer

Gepr. Immobilienmakler Real Estate Agent SGD 1,3
Certified Real Estate Agent SGD 2+

Immobilien-Weltweit Real Estate I-W-R-E, $ 34 c


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26.11.2020 11:07
avatar  Goofy
#10
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Zitat von Messie im Beitrag #3

Brauche ich das wirklich?

Damit du nicht nach ein paar Monaten nicht wieder von vorne anfangen musst, schreibe dir einen Zettel: Brauche ich das wirklich?
Lege diesen Zettel in deinen Geldbeutel wo du deine Geldscheine aufbewahren tust, jedesmal wenn du was kaufen willst siehst du den
Zettel wo draufsteht: Brauche ich das wirklich?


Auf jeden Fall sinnvoll. Den Zettel brauche ich nicht. Aber seit mir bewusst ist, dass das mit dem Einkaufen bei Messies eben so ist, hilft mir das beim Einkaufen manchmal schon sehr.

Auch wenn ich, ausser Lebensmittel, nicht oft einkaufen gehe. Und auch vorher nicht so viel gekauft habe. Aber es gab schon diese Momente, in denen ich vor lauter Begeisterung über etwas viel zu viel gekauft habe. Klamotten zum Beispiel.
Kann mich da an einen Moment im Trigema-Laden erinnern ... In Deutschland produziert, nicht von Kindern in Bangladesch, dass fand ich so klasse, dass ich da auch Sachen gekauft habe, die ich nur so mittelmäßig fand. Oder Radfahrertrikots (ich fahre keine größeren Fahrradtouren) die man auch für anderes anziehen könnte (ich aber schon mehr als genug habe).


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