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Wie überwindet ihr Antriebslosigkeit und Depression?
#21
Das kenne ich auch. Es ist mittlerweile selten, aber mir passiert es dann und wann auch, dass ich mal
einen halben tag schlapp im Bett rumlümmle und allenfalls Radio höre mit Kopfhörer.
Wie Du selber sagst, es kommen dann auch wieder andere bessere Zeiten.
Wenn Du genau hinsiehst, so gibt es im Leben vieles , was in Wellenbewegungen abläuft,
die Tage,Wochen,Monate, Jahre , aber auch in einem selbst sieht es nicht jeden Tag und jede Stunde gleich gut aus.
Und der eine kann es besser verbergen und mit sich ausmachen und der andere Mensch eben nicht.
Grüssele Mausohr
#22
Danke für diese Worte.
In der Depression ist es schon beachtlich, überhaupt irgendwas zu tun. Und der Weg geht nicht vorbei an medizinischer Begleitung, allerdings und das ist das Dilemma, man muss - mir half dabei mein unglaublich großer Selbsterhaltungstrieb, den ich bereits im Mutterleib entwickelt haben muss, denn diese Frau war der erste Mensch, der mich dafür hasste, dass ich es wagte, das Licht der Welt erblicken zu wollen - sich wirklich um einen vertrauenswürdigen ! ich muss ihm/ihr vertrauen können, das sagt mir mein Bauch! - Therapeuten suchen.
Sowie ich mich manipuliert fühlte, und das war oft der Fall, hab ich mich aus dieser "Therapie" befreit mit dem Vorwurf, "undankbar" zu sein. Man braucht Menschen, die begleiten, nicht mein Leben in ihre Hand nehmen! begleiten auf dem Weg aus der Depression. Ein Therapeut, der heute noch beleidigt ist, schickte mir, wohl meinend, wie er schon mal war, einen Menschen, der bei mir "ehrenamtlich" aufräumen sollte. ER kam in meine damals zugemüllte Wohnung, zog sich Handschuhe an, und begann, Dinge vom Boden aufzuklauben um sie weg zu schmeißen. Ich, undankbarer Klient!, brüllte los, dass ich es sei, die bestimmt, was für mich wichtig ist oder nicht. Das alles fand noch dazu in einer Situation statt, wo ich voll gestopft war mit Psychopharmaka. 2* Effektin 150 und abends 50 mg Sinequan. Ich sagte Herrn Psychiater 'ich habe Angst, einzuschlafen, ich hab schreckliche Albträume' darauf meinte er, 'dann nehmen "wir" am Abend 75 mg Sinequan'.
Da begann ich dann den Kampf gegen dieses Nieder-gemacht-werden. Mit Hilfen meiner homöopathisch gebildeten (sie hat mich, obwohl Kassenpatient, homöopathisch beraten)
Hausärztin ging ich den Weg aus den Medikamententerror mit schweren Entzugserscheinungen, ich hab seit Juni 2003 obsiegt. Ein Teil dieser "Hilfe" bedeutete mir auch das Buch von Holger Stenzel "Arschtritt", in dem er seinen Weg aus der Depression beschreibt.
Ich möchte bitte nicht meinen Weg und meine Erfahrung anderen Menschen überstülpen aber vielleicht hilft es jemand.
In der Phase des "Krankseins" war ich zwar fähig, meine Situation zu artikulieren, jedoch sehr empfindlich bei Kritik. So schrieb mal in einem Forum eine Posterin, unter anderem, sie sei ein Putzfimmel - ich antwortete ihr damals, sie solle sich erst mal ein ordentliches Deutsch aneignen, worauf ein anderer Poster - natürlich hatte er recht - mich zurecht wies, ich solle nicht so aggressiv sein.
Viel hat mir auch die Geschichte, den Film kann ich bis dato (noch) nicht anschauen, des Herrn Hämmerle "7Mulden und eine Leiche", in dem er als Angehöriger seine Sicht der Dinge beschreibt, diese öffentliche Diskussion half mir zu der Überlegung, ich möchte meinen Kindern nicht antun, dass sie meine Leiche und eine total zugemüllte Wohnung ausräumen müssen.
Es waren langsame Schritte, ich bin 67, aber ich lernte vor einigen Jahren, mich selber zu mögen - sehr, sehr schwierig, weil ich mich fragte, was ich auf dieser Welt überhaupt zu suchen hätte. Mein Leben hat sich unglaublich gewandelt, ich erlebe Freude, Dankbarkeit und keiner versteht es, das ich mich in meiner zwar nach 27 Jahren abgewohnten, aber jetzt relativ aufgeräumten Wohnung, wohl fühle. Hilfe anzunehmen fällt mir immer noch schwer, Nähe vertrage ich immer noch nicht aber ansonsten bin ich ein glücklicher, zufriedener Mensch.
Moinsen liebes Cat,
erst einmal sehr herzlich noch willkommen hier, weißt du wie ich es mach? Einfach starten, Spannung was passieren wird, meine ob was schief läuft oder nicht, wenn schief, muss ich doppelt ran, Fehler ausbügeln.
Das ist das feine am tun, wenn du nix tust, bleibt es langweilig.
Vielleicht hilft diese Einstellung, habe ich auch noch nicht lange, erst dies jahr, irgendwie kam sie.
Sehr schöne Tag dir, und versuchs mal und berichte. Ordnung
#24
"Wie überwindet Ihr........".......jedenfalls normalerweise nicht mit aller Gewalt.
Wenn denn aber Termine anstehen, muss man doch mal etwas mehr Energie investieren und auch ein bisschen konzentrierter arbeiten.
Doch negative Verstärker, das weiss ich ja, kosten mehr Kraft als wenn ich sep by step vor mich hin wurschteln kann.
Ich hoffe halt, ich komme nun ein bisschen besser voran, weil ich dankbar erkannt habe, dass wir in 30Jahren Ehe nie allein waren.
Immer wurde uns geholfen. Klar haben wir Fehler gemacht, ich besonders........aber es kann ja nie soo schlimm gewesen sein,
wie ich dachte, sonst wären wir womöglich nicht mehr zusammen. Unsere Liebe gründet sich nicht auf unser "Verdienst" oder "Können" oder "Wollen" allein ,
sondern das Fundament baute ein anderer - Gottes Liebe. Im Übrigen wird es(fast) jeder Mensch kennen : Liebe kann man nicht wirklich erklären,
nur selbst immer wieder neu erfahren.
Das macht, dass ich mich freue und immer neue Schritte wagen kann und seien sie auch noch so klein.
Grüssele Mausohr
Mh, ich hadere ja auch ständig mit dem Thema (siehe Titel).
Das Schwierige ist, glaube ich, dass es kein Wundermittel gibt. Und die vielen Tipps, wie:
- regelmäßig Sport machen
- so oft wie möglich raus ans Tageslicht
- unter Menschen gehen
- ein Hobby finden, das Spaß macht
- eine Entspannungstechnik erlernen
- ein Freudentagebuch führen
etc., das wirkt glaube ich häufig erst, wenn man es regelmäßig macht - und bringt allenfalls eine milde Besserung...
Und das ist das Schwierige daran. Da hat man schon keinen Antrieb, und dann soll man dies und das und jenes tun, damit es einem besser geht. Und zwar nicht einmal, zweimal, dreimal, sondern viele Male, immer wieder, immer wieder. Und wenn man Pech hat, anfangs ohne dass man überhaupt irgendeinen positiven Effekt verspürt. D.h. eine Belohnung für die Anstrengung bleibt aus.
Überhaupt empfinde ich das als ein entscheidendes Problem: Die Belohnung bleibt aus oder ist schwach, egal was ich tue (das ist ja die Krux bei der Depression). Das gute Gefühl, wenn's erledigt ist, sowas wie Erleichterung oder Stolz. Oder auch Vorfreude auf ein bevorstehendes Ereignis. Was soll einen dann antreiben?
Aber es soll nicht nur beim Jammern bleiben.
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