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Große Sorge um Ex-Freundin inklusive 6-jährigem Sohn
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hey sissi,
ich bin nicht einverstanden, denn schimmel ist schimmel (ob im kleinen oder grossen ausmass). lieber den kleinen schimmel angehen als dann wenn es zuuuu spät ist. ich finde, du spielst diesen fakt zu weit runter.
dass vielleicht bauliche Themen dran hängen, habe ich nicht bedacht, das ist ein guter hinweis.
viele grüsse
sonja
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Ich möchte da noch mal differenzieren. Auch wenn es nicht Sorgenmachers Frage, sondern mein Vorschlag war, dass man in einer Gefährdungssituation die Option hat, das Jugendamt einzuschalten: Das Jugendamt macht was in "krassen" Fällen. Und deren Definition von krass ist eine andere, als für viele andere Menschen. Das hat nichts mit übertriebenem Ordnungsempfinden und Ähnlichem zu tun, sondern damit, dass das Jugendamt abwägen muss: Wo geht es dem Kind unterm Strich besser: Daheim, auch wenns da schmutzig und chaotisch ist, aber dafür bei der eigenen Mama - oder in einer Pflegefamilie, wo es zwar "allgemein als positiv eingeschätzte Werte" lernt, aber von den Eltern getrennt wird und zu Fremden muss.
Das Jugendamt kann nicht jedem "Liederling" die Kinder wegnehmen, sonst wären die Kinderheime voll. Es kann auch nicht ein wie auch immer gearteter Standard erwartet werden. Wer will den festlegen, wo sind die Grenzen zu ziehen? Was wäre, wenn es einen solchen Standard gäbe, und eine allein erziehende Mutter, die ihr Leben allein kaum auf die Reihe bekommt, macht sich damit psychisch fertig, diesen Standard zu erfüllen, damit man ihr das Kind nicht wegnimmt? Was wäre, wenn sie vor lauter Panik und Gereiztheit anfinge, Aggressionen gegen das Kind zu entwickeln, weil es beim Erreichen dieses Standards immer wieder stört? Nein, das ist alles nicht praktikabel.
Also wird geschaut: Liegen für das Kind Gefährdungen vor, die nicht mehr tolerierbar sind. Beispiel: Das Klo ist nicht mehr benutzbar und bis unter den Deckel vollgesch*****, die Heizung ist abgestellt, die Matratze vom Kinderbett durch Kälte und Feuchtigkeit verschimmelt, dann hilft nur: Raus da. Ist das Kind geistig und/oder körperlich unterentwickelt, hat offene Wunden, ist mit getrockneten Fäkalien verschmiert, apathisch, irgendwo angebunden...usw usw, wir kennen solche Horrormeldungen...dann kann wiederum die Bude keimfrei und wie aus dem Prospekt aussehen, das Kind kommt trotzdem sofort dort raus.
Liegt irgendwo eine Stromzufuhr offen, kann und wird der Jugendamtmitarbeiter auch erst mal sagen: Sie, das da ist gefährlich. Bitte beseitigen Sie diesen Mangel bis Mittwoch, da komm ich wieder. Ist der Mangel beseitigt, hat sich das Thema erledigt. Da wird dann nicht drüber geurteilt, dass die Eltern das hätten wissen und selbst sehen müssen, und daraus dann abgeleitet, dass sie nicht ausreichend für das Wohlergehen ihrer Kinder sorgen können. Mit Schimmel das gleiche. Er entsteht, er wird auch mal übersehen, es wird auch mal aus bestimmten Gründen gewartet, bis man was dagegen unternimmt bzw unternehmen kann. Wichtig ist, dass er nicht ignoriert wird.
Das mit den Medikamenten ist nachlässig, aber nicht grob fahrlässig. Lägen da Schlaftabletten oder Muskelrelaxantien, Betablocker, Antidepressiva...da würd ich Sorgenmacher sehr deutlich hinweisen, dass das dringend geändert werden muss. Wär das Kind zwei Jahre alt, würde ich es auch kritischer sehen. Aber Nasenspray und Betaisadonna...und das Kind ist sechs...das ist nicht wirklich bedrohlich, sondern höchstens für mich ein Warnsignal, dass anderswo möglicherweise konkretere Gefahren lauern, weil es der Mutter eben anscheinend nicht wichtig ist, solche Dinge außer Reichweite zu lagern.
Es ist aber einfach nicht anzunehmen, dass, wenn das JA diese Wohnung betreten würde, die sofort sagen: Oh Gott, so kann kein Mensch - und vor allem kein Kind - leben, wir nehmen's direkt mit.
Was die Putzmittel betrifft: In nahezu allen Haushalten werden sie unter der Spüle oder in der Spüle benachbarten Schränken gelagert. Es wäre wünschenswert, bei Krabbelkindern eine Türsicherung anzubringen. Aber dieses Kind ist sechs, und weiß, dass man keine Putzmittel trinken kann, auch wenn darauf eine Zitrone abgebildet sein sollte. Bei uns ist die Küche im EG, beide Kinder waren hauptsächlich im OG, wir hatten ein Treppenschutzgitter. Wenn sie in der Küche waren, dann nur in unserer Begleitung. Da war keine Türsicherung für die Spüle nötig. Sicherheitshalber habe ich aber trotzdem die gefährlichsten Putzmittel (z.B. Rohrfrei und Salzsäure) unerreichbar gelagert. Man kann also auch ohne diese sichtbar angebrachte Türsicherung verantwortungsbewusst sein, und es kann auch trotz angebrachter Sicherung was passieren. Totale Sicherheit gibt es nicht, und der Versuch, sie herzustellen, schadet genauso, wie der Versuch, totale Sauberkeit/Sterilität herzustellen. Allerdings ist ein schluderiger Haushalt, der permanent ausschaut, als wäre eine Bombe explodiert, für mich nicht mit "Naja man kanns auch übertreiben mit der Hygiene, das schadet dem Immunsystem" zu beschönigen. Es gibt schon noch nen deutlichen Unterschied zwischen "halbwegs Ordnung und Hygiene" und "pedantisch und steril".
#18
Ja, sonja, Schimmel ist Schimmel und das sie da was tun muss, bestreite ich gar nicht.
Aber der Schimmel beruht - wenn ich das richtig beurteile - gar nicht auf ihrer Haushaltführung. Ist somit also gar nicht durch eine Änderung des Haushaltführung zu beheben!
(Ausnahmen bestätigen die Regeln: Meine Eltern hatten mal Mieter, die seeehr reinlich waren, aber ihre Wäsche in der Wohnung getrocknet haben, ohne ihr Lüftungsverhalten anzupassen. Bei einem 5 Personenhaushalt kommt da einiges an Wäsche und Luftfeuchtigkeit an. Trockner gekauft und eine gute Weile immer wieder Stoßgelüftet - vorbei war das Problem)
Häufig beruht aber der Schimmel auf baulichen Mängeln, weil irgendwo eine Kältebrücke besteht, dann kannst du putzen und lüften wie du willst, du wirst dem Schimmel nicht Herr! Das hatte ich mal in einem renovierten Altbau in Leipzig. Da gab es eine kleine Abstellkammer mit Fensterchen und mit Außenwand. Da schlug bei uns der Schimmel ein. Erst hieß es wir lüften nicht genug (Fenster stand aber auf Kipp), dann wurde es nur oberflächlich behandelt (mit Essigwasser) und als der Schimmel natürlich wieder kam, war es angeblich auf unserem Mist gewachsen. Und dann stellte sich im Gespräch mit dem Nachbarn heraus, dass das Problem bei allen Wohnungen das gleiche war, nur waren dort die Abstellkammern nach vielem hin und her irgendwann nachbearbeitet worden. Nur bei uns nicht! Aber überall hat der Vermieter versucht, die Ursache auf den Mieter zu schieben, dabei lag ein baulicher Mangel vor!
Und darum geht es ja eigentlich auch nicht. Es geht nur darum, das, wenn der Schimmel auf einen baulichen Mangel beruhen, das nicht als Beweis für mangelhafte Haushaltführung taugt. Und die Tropfen, die ich meine zu sehen, scheinen mir eben auf bauliche Mängel zu deuten.
Und selbst wenn sie es wie die Mieter meiner Eltern in der Wohnung die Wäsche trocknet ohne entsprechend zu lüften, muss das auch nicht heißen, das sie ein schwerwiegendes Problem hat. Dann muss sie nur ein Teil ihres Verhaltens ändern. Wie es z.B. beim Befall von Lebensmittelmotten der Fall ist, die ja jeden Treffen können. Dann muss eben mal die kleinste Ritze saubergemacht werden, alles weggeschmissen und ein paar luftdichte Behälter angeschafft werden. Selbst dann ist man noch nicht Gesundheits- und/oder kindeswohlgefährdend.
Meine Befürchtung geht schon fast in die andere Richtung. Wenn Sorgenmacher ihr nur lange genug eingebleut hat, dass sie eine miese Hausfrau ist und sie das irgendwie geschluckt hat, dann fehlt ihr wahrscheinlich das Stehvermögen, um gegen den Schimmel und gegebenenfalls gegen den Vermieter vorzugehen, weil sie sich schämt Das würde keinem helfen.
Wenn er seinem (sozialen) Sohn helfen will, dann müsst er - ohne Vorwürfe - erst mal klären, woher der Schimmel kommt und ihr dann den Rücken stärken, statt sie runterzuputzen.
Hallo Sorgenmacher,
erst mal ein herzliches Willkommen hier im Forum! Ich finde es sehr schön, und lobenswert, wenn sich Angehörige sich über das Messiesyndrom schlau machen und sich an Orten wie hier sozusagen professionellen Rat einholen. Das zeigt auch wie sehr du um das Wohlergehen deines Ziehsohnes und deiner Ex-Freundin bemüht bist und sensibel genug nicht mit der Axt durchzurennen.
Also ich habe mir gerade die Bilder angeschaut und ich muss sagen, ich finde die Chaosecken halb so schlimm. Klar ist ordentlich nochmal was anderes, aber es ist in keinster Weise irgendwie gefährlich für den Kleinen. (Den Schimmel jetzt mal ausgenommen - der muss umgehend beseititgt werden!!!!)
Aber ich finde schon, dass das zunehmende Chaos, ein Indikator für irgend eine Störung ist. Ob es "nur" Überforderung, eine Depression oder ein ausbrechendes Messie-syndrom ist, kann ich nicht beurteilen.
Ich möchte dir aber mir auf den Weg geben, dass ich es sehr wichtig finden, wenn du die "Sache" sehr behutsam angehst. Ich glaube Numi hat geschrieben, dass du dir mehr Zugang und Einfluss auf die Wohnung durch den "Klenen" erschließen könntest. Das würde ich an deiner Stelle so machen. Sei einfach da, frag sie ob es gerade etwas gibt wobei du ihr helfen kannst? Vielleicht sprichst du das Thema mal vorsichtig an, ohne sie als schlechte Hausfrau dastehen zu lassen. Wie wär es mit der Schimmelbeseitigung zu starten und sag nicht "Da musst du jetzt aber dringend mal was machen", sondern eher "Soll ich mir das mal anschauen? Wie wär es wenn ich da mal die Tapete runter mach?" so was in der Art.
Bei allem was du tust würde ich dir zu sehr viel Einfühlungsvermögen, Hilfsbereitschaft und wenig Druck raten. Vielleicht kann sie sich besser öffnen, evtl auch eingestehen, dass ihr der Haushalt gerade über den Kopf wächst, wenn sie merkt ihr wird mit Verständnis und nicht mit Abwertung begegnet.
Besteht das Problem in der Intensität vielleicht seit eurer Trennung? Ich frage, weil ich glaube es gib manchmal auch Auslöser, wie unverarbeitete Trennungen oder andere Schicksalsschläge... vielleicht hast sich irgend ein emotionales Chaos nun in der Wohnung niedergeschlagen.
Liebe Grüße
Sonea
#20
Hallo alle zusammen,
wow - was für eine Resonanz auf meine Anfrage - vielen Dank an alle.
Vielen Dank auch für die vielen Ratschläge und Einschätzungen, die ich einzuordnen weiß. Allerdings bin ich etwas irritiert über die Verselbstständigung der Diskussion in Richtung "Gefährlichkeit", wobei sicherlich das Foto mit dem Schimmel am Fensterrahmen sein übriges dazu beigetragen hat. Die Diskussion in diese Richtung zu lenken, war nicht meine Absicht.
Um es vielleicht zu konkretisieren: Meine Ex-Freundin ist eine liebevolle Mutter - sie liebt und beschützt den Kleinen genauso wie ich, den ich übrigens liebe wie ein eigenes Kind. Er ist ein aufgeweckter Junge und es fehlt ihm an nichts. Falsch: Ich fehle ihm. Das lässt er mich bei jedem Besuch spüren, was mich unendlich traurig macht. Auch jetzt schießen mir gerade wieder Tränen in die Augen.... Auch Sie würde mich liebend gerne wieder an ihrer Seite sehen, was ich aber aufgrund diverser Probleme in der Vergangenheit ausschließe.
Wahrscheinlich ist es wirklich nur eine Überforderung aufgrund der vielen Verpflichtungen. Trotzdem bin ich mit einigen Forenmitgliedern nicht konform, die den Zustand im Haus als nicht so schlimm einstufen. Jeder hat halt andere Vorstellungen von Ordnung und Sauberkeit. Beim nächsten Besuch werde ich mal versuchen, einige Detailaufnahmen zu machen.
Im Übrigen hatte meine Ex-Freundin damals überhaupt nichts dagegen, wenn ich ihr Eigenheim geputzt habe, d. h. sie mochte Sauberkeit an sich schon. Notwendige Entsorgungen fielen und fallen ihr aber sehr schwer, was glaube ich ein großes Problem darstellt.
Ich habe das Thema letztens übrigens schon mal ganz behutsam angesprochen, ob ihr nicht jemand im Haushalt helfen könne. Sie hat da nur gesagt, dass sie das finanziell nicht schaffen könne, da Eigenheim, Auto, Hund u. dgl. sämtliches Einkommen aufbrauchen würden. Bin schon gewillt, ihr eine Putzhilfe zu bezahlen, die ich aber in diesem Zustand nicht ins Haus schicken möchte.
Ich muss mal schauen, wie sich die Sache so entwickelt und werde euch auf dem Laufenden halten.
Danke nochmal an alle.
Lieben Gruß,
sorgenmacher
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