Ich muß zwar nicht gleich *alles* entsorgen, aber entsorgen muß ich. ;)
Komprimieren geht nicht mehr.

Ein kleiner Lichtblick war, als ich den Keller tauschen konnte, weil jemand umgezogen war, und der neue einen halben Meter mehr Deckenhöhe und keine störenden Rohre drinhat. Paar schöne (natürlich gefundene) Schwerlastregale rein und es gab sogar fast wieder direkte Zugriffsmöglichkeiten. Vorher hatte ich links und rechts so 30 cm tiefe Regale, jetzt habe ich auf einer Seite 60 tief. Ist praktisch, weil tiefe Sachen ganz reinpassen, und unpraktisch, weil kleinere Dinge nun hintereinanderstehen. Und das Rangieren ist in dem verbliebenen schmalen Durchgang nicht so einfach mit der Wand im Rücken.

Aber der neugewonnene Raum ist nun auch praktisch ausgeschöpft, so daß nichts von der Wohnung runterkann. Und eigentlich auch nicht sinnlos soll.

Ich werde wohl doch zwei meiner Zelte entsorgen. Habe nun 2 Sommerurlaube mit Zelt gemacht (wild und kostenlos) und dabei ein gefundenes Wurfzelt und mein eigenes zu Studentenzeiten selbst gekauftes "normales" Zelt verwendet. Nun muß ich einen Berg Campingsachen wirklich mit Recht aufbewahren. 3 Klappliegen, eine habe ich entsorgt weil unpraktische Bauart. Die beiden anderen sind baugleich. Falls man mal zu zweit zeltet. :) Sind aber auch schon morsch, ich bin mir sicher, wenn ich eine wegwerfe, wird die andere sofort kaputtgehen, wenn das Müllauto um die Ecke gebogen ist (Quantenverschränkung nennt das glaub der Physiker.) Die zwei Zelte waren dazugefunden, Idee war, gerade beim Wildcampen kann man so eins auch mal aufgebaut unbewacht stehenlassen, wenns geklaut oder kaputtgemacht wird, ist nichts verloren. Oder ich gehe doch noch auf ein woodstockmäßiges Rockfestival, wo man knöcheltief im Schlamm watet und am Ende sein ganzes versifftes Zelt vor die Planierraupe wirft.

Also ein Grundsatzproblem meines Hamstersystems ist, daß ich immer ein Gerät habe, dann ein zweites Ersatzgerät und dann noch oft ein drittes oder viertes, das auch defekt sein kann als Teileträger. Weil ich will nichts kaufen müssen, wenn ich es doch schon habe. Z.B. habe ich 2 oder 3 CD-Spieler im Keller. Wenn der an der Stereoanlage mal kaputtgeht, hole ich Nr. 2 hoch. Macht irgendwie keinen Sinn, die Vorratsspieler wegzuwerfen und dann muß ich mir für Geld einen gebrauchten oder für richtig teures Geld einen neuen kaufen. Zumal die alten Geräte oft eine Qualität haben, die schon lange nicht mehr produziert wird, und man dann mit quietschenden Tasten oder so leben muß.

Aber mit diesem Geldsparsystem verbrauche ich halt Raum. Ich bins einfach nicht gewöhnt, Konsumgüter zu kaufen, da ich einerseits fast nichs "brauche" und andererseits in den letzten 10, 20 Jahren genug Quellen aufgetan habe, um alles in gebraucht zu finden. Nur halt nicht sofort und auf Kommando. Ist ein bißchen wie bei Tiroler Bergbauern, die im Herbst überlegen müssen, wieviel von ihrem doppeltgebackenen Brot sie machen müssen, damit es bis zum Frühjahr reicht, wenn sie nach der Schneeschmelze das erste mal wieder ins Tal können (oder so ähnlich, Details der Doku habe ich vergessen.)

Wer sich regelmäßig einen neuen Fernseher kauft, braucht keinen zweiten gebrauchten im Keller (außer zur Fußball-WM oder sowas "lebenswichtiges"), weil er morgen in den Laden geht und einen neuen kauft. Ich müßte mir dagegen etwas für die völlig überzogenen Mondpreise in unseren Läden kaufen (Beispiel vor 10 Jahren: Ein MP3-Funkspieler für den Zigarettenanzünder im Auto, in Asien für 2 Euro gekauft, bei uns kosteten die Dinger 25-40 Euro.) Bei Ebay sieht man sehr gut, was der "reale" Wert von solchen Dingen ist: meistens weniger als ein Zehntel vom Ladenpreis, selbst wenns nur ein paar Monate oder Jahre alt ist.

So, heute war ich zu faul zum Räumen, zwei Kleidungsstücke und ein bißchen Kleinkram fanden dennoch ihren Weg in den Müll. Und ich habe mehrere Dateien auf meiner Platte gelöscht, um Platz zu schaffen. Dabei liegen etwa 40 Festplatten in meinem Lager, löschen wäre also gar nicht nötig.

So, zwei Paar alte Schuhe sind auch noch im Müll gelandet. Ein vor 2 Tagen erbeuteter Farblaser wurd sogleich geprüft und liegt nun als Müll deklariert auf dem Balkon, weil doch ganz kaputt. Supertolle seltene Kaffeemaschine aus den 50er Jahren ebenfalls entsorgt, weil zwar irgendwie museal wertvoll (man findet sie auf der Webseite des Kaffeemaschinenmuseums), aber nicht in Geld umsetzbar. Und wenns Nofretete wäre, würde ich sie wegwerfen, weil ist nicht meine Aufgabe, die Kulturgüter der Welt zu retten. 10% davon reichen auch. ;) Glaub das Ding stand seit 5 Jahren unbewegt auf der Mikrowelle (die Kaffeemaschine, nicht Nofretete). Spannend, wie hoch sich Küchenstaub stapeln kann, anders als trockener Wohnungsstaub. ;)

Von verschiedenen zu den Altbatterien gelegten Akkus mußte ich einen wieder zurückholen, das war nämlich der Zweitakku für mein aktuelles Handy. Das ist mir neulich shconmal mit einem Kameraakku passiert. Aber ich habe dann die nicht mehr benutzbare Kamera ebenfalls weggeworfen.

Meine Autobatterie steht auch noch im Flur, weil nach Überprüfung und Aufladen immer noch nicht wieder mit einer hilfsweise eingebauten Fundbatterie zurückgetauscht. Irgendwann halt mal, wenns draußen nicht so kalt ist. ;)

Also meine "erste Reihe" Geräte funktioniert, die Schattenarmee von Zweit- und Drittgeräten hat da unterschiedliche Zustände. Aber nachdem ich mal für ein herrenhandtaschengroßes zerbrochenes, angeschmortes Braun Transistorradio mit defekter Elektronik 100 Euro bekommen habe, gibt es bei mir nicht mehr nur einfach "funktioniert" und "Müll", sondern ein weites Feld dazwischen. Zumal ich mit meinen Kenntnissen vieles, was heute dank Obsoleszenz für Konsummenschen ein Totalschaden ist, mit geringem Aufwand reparieren kann. So habe ich einen Staubsauger der 200-Euro-Klasse mit nur 4 Jahren auf dem Buckel gefunden. Lief nicht mehr und blinkte nur noch (aber in blau! Was für ein toller Designaufwand!) Ergebnis war: Ein fehlkonstruiertes Bauteil für 10 Cent ausgetauscht, das ich aber sowieso hatte, und funktioniert wieder perfekt. Beutel brauche ich auch keine zu kaufen, weil diverse Fundbeutel passen, wenn man den dreikantigen Sondereinrastplastikrotz jeweils vom alten Beutel abreißt und an einen ungefähr gleichgroßen Fremdbeutel anklebt. Da gehört einfach eine staatliche Zwangsregulierung her, 5 Staubsaugerbeutelgrößen reichen für ganz Deutschland, fertig.