Komplizierte Situation

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26.01.2014 23:40 (zuletzt bearbeitet: 26.01.2014 23:41)
#6
Ta
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Riecht jedenfalls alles so ähnlich wie Co - Abhängige für Alkoholiker.........ich denke,Herr Schwiegervater muss mal kräftig in den Dreck fallen.
Ihr anderen seid ja schon auf gutem Wege,Euch von ihm zu distanzieren. Ich weiss aber, dass das sehr weh tut,vor allem bei Frau Schwiegermutter wird es weh tun.
Sie muss sich entscheiden, wenn sie sich aber entschieden hat, dann uss sie sich auf helfende Hände verlassen können.
Im nächsten Schritt könnte sie ihn dazu bringen,ihr mal ganz genau zuzuhören so ungefähr : hör zu,ich kann nicht mehr und ich will nicht mehr.
Ich gehe zur Erholung oder sonstwie weg. Wenn Du alles ausgemistest hast komme ich wieder, wenn nicht,bleibt niur die Trennung.
Und ein datum dazu................ja das wird weh tun, aber was ist denn die Alternative ? Sie wird über kurz oder lang mit ihm untergehen.

War aber jetzt wirklich nur ein Vorschlag.............weisste,ich habe auf unschöne Weise eine Freundin verloren und ja,ich hab teils selber schuld und ja, es hat lange sehr weh getan,
aber am Ende zeigte sich,ich lebe trotzdem noch und finde selber neue Wege. Ist doch gut,oder ?
Und es ist nie zu spät für etwas neues. Wenn man im Alter in ein Heim muss,ist ja auch alles neu und es geht trotzdem.......und kann schön sein.
So,ich geh auch zu Bett. Grüssele Mausohr


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27.01.2014 10:10
avatar  ( gelöscht )
#7
Gast
( gelöscht )
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Nur so ein paar Gedanken - irgendwo müssen sie ja hin.

Diese Verschwörung hinter dem Rücken meines Schwiegervaters schmeckt mir nicht. Ich würde ihn lieber gern konfrontieren, auch wenn das möglicherweise bedeutet, dass er ausflippt. Nur hat er so vielleicht noch eine Wahl, eine allerletzte Chance. Diese Familie, in die ich da eingeheiratet habe, verfolgt eine eiserne Politik der Konfliktvermeidung, darin sind sie alle Meister. Natürlich ist es ein gewisser Vorteil, wenn man so gut wie nie miteinander streitet - erst recht nicht über Kleinigkeiten, was schon viele Beziehungen kaputt gemacht hat. Aber wenn es um sowas großes geht, haben die wirklich alle keine Übung, keine "Streitkultur". Nüchtern und sachlich gibt es bei denen nicht, es wird alles immer so lange totgeschwiegen, bis jemandem der Kragen platzt. Wie oft ich schon gesagt bekommen habe, ich soll mit dem und dem nicht über dies und das sprechen, weil der sonst stinkig werden könnte, oder wie oft man auch mir irgendwas verschwiegen hat, aus Angst, dass ich "ausrasten" würde... Was mich persönlich auf die Palme bringt, ist wenn ich herausfinde, dass ich belogen und hintergangen werde, und das womöglich schon über längere Zeit. Wenn ich dann tatsächlich wütend bin, wenn etwas zufällig herauskommt, kapieren die einfach nicht, dass ich wegen der Sache selbst gar nicht so sauer bin, sondern hauptsächlich, weil man mich hintergangen hat. Aber ich schweife ab. In dieser Familie hat sich noch nie jemand getraut, dem Schwiegervater mal direkt zu sagen: "Du bist ein Messie, und du bist ein Alkoholiker - ist dir das eigentlich bewusst?" Ja, schlimmer noch, ich würde so weit gehen und behaupten, dass die selbst verdrängen, dass er massive psychische Probleme hat. Sie zerpflücken nur, was er da und da getan oder gesagt hat, ohne sich je zu fragen WARUM er das tut. Das spielt auch keine Rolle mehr für sie, sie wollen ihn nur noch loswerden, am liebsten wärs ihnen, er fiele morgen tot um. Und ich kann beide Seiten verstehen, aber wahrscheinlich nicht beiden Seiten helfen...


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27.01.2014 12:12
#8
Mi
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Liebe, liebe Numi!

schön das ich dir ein paar Ansatzpunkte / Ideen liefern könnte. Die Idee dass deine Schwi-Mu sich Hilfe holen sollte zur Abgrenzung, war gar nicht auf meinem Mist gewachsen. Aber sie ist sehr gut!
Ich dachte bei den ganzen Beratungsstellen eher daran, wie man deinen Schwiegervater anpacken sollte, damit es Wirkung zeigt und ihn nicht noch mehr in seine subjektive Defensive drängt. Generell denke ich, es muss ein bisschen in die Richtung des Gleichnis "verlorenener Sohn" laufen. Ich bin nicht religös, aber mit den Jahren habe ich erst wahrgenommen, wie viel Wahrheit und Größe darinsteckt. Und wie schwer es manchmal fällt, nicht der brave Sohn zu sein, den es schmerz und der sich übergangen fühlt. Er ist definitiv am Boden, auch wenn er es noch nicht sieht und selbst wenn hat er keine Idee, wie er da rauskommen soll. Selbst mit der Erkenntnis, ist es nicht einfach, sonst gäbe es das Forum "Messies unter sich" nicht, das hier das aktivste ist.

Deine Frage "Was würde eurer Meinung nach passieren, wenn sich die Familie über die Rechtslage hinwegsetzt, und ihm ruckartig die Bude ausräumt?" beantworte ich mit: Damit ändert sich nichts, es wird höchstens noch schlimmer! So lange er die Miete zahlt und die Bausubstanz keinen Schaden nimmt, durch Schimmel oder Ungeziefer, hat dein Schwiegervater das Recht und die Freiheit als Mieter in seiner Wohnung zu Grunde zu gehen!
Aber er hat kein Recht deiner Familie, das Leben zu Hölle zu machen!

Ich denke, er wird weiter in diese Muster hineinrutschen, wenn er das Gefühl hat seine persönlichen Grenzen werden überschritten (das geht bei ihm wohl viel zu flott) und wenn tatsächlich Grenzen überschritten werden, indem ihr euch über die Rechtslage hinwegsetzt. Das ist gut gemeint, aber wie du weißt, ist "gut gemeint" das Gegenteil von "gut". "Gut gemeint" funktioniert [u]nur[/u], wenn jemand sowohl in der Lage ist das "gut" zu erkennen, als auch das als "gemein(t)" empfundene Resultat zu verknusen. Ich glaube nicht, dass dein Schwi-Va überhaupt zu einem von Beiden in der Lage ist.

Ich denke (Achtung! Ferndiagnose einer Laiin ;-): Das Verhalten deines Schwiegervaters ist, so wie du es beschreibst, passiv-aggressiv. Die große Zentriertheit seines Denkens (blöde Formulierung, aber selbst mit Nachdenken fällt mir nichts besseres ein) zeigt narzisstische Züge. Passiv-aggressiv und Narzissmus greifen gerne mal Hand in Hand. Beides kann Ausmaße einer Persönlichkeitsstörung annehmen. Das ist leider gar nicht so selten, bei Wikipedia steht drin 1% der Bevölkerung (rechne das mal auf deinen Wohnort um und überlege, wie viele damit rumzuknappsen haben. Dann beziehe die Leute ein, die direkt oder indirekt zu leiden haben ....o_O)
Lies dich mal unter den beiden Stichworten ein. Du wirst die Wesenzüge deines Schwiegervaters erkennen. Wenn die Infos sich gesetzt haben, könnt ihr schauen, welche Konfrontationsstrategie sinnvoll und wirkungsvoll sein kann.

Es wäre ja bestimmt ganz nett, wenn ihr ihm einmal die kompletten negative Gefühle, die er verursacht, mit einer großen fetten Predigt und mit Schwung vor den Latz knallen könntet und ihm das zu Bewusstsein bringen würde...aber ich denke, das habt ihr schon durch.
Vorwürfe, Anspielungen, Schimpfen, Meckern, Nörgeln....all das bringt nichts. Wahrscheinlich würde er reflexartig unter der Last eurer Gefühle und seiner zu seiner eigenen (!) zu seiner einzigen Überlebensstrategie greifen: Vermeidung und Flucht. Wie eine Schnecke, oder eine Muschel.
Wenn er wirklich noch eine Chance von euch bekommen kann, müsst ihr geschlossen zusammenstehen. 1. Damit er mit der Ausrede, das das nur eure Schwi-Mu stört, nicht davonkommen kann. 2. Um euch gegenseitig zu schützen und überschießenden und kontraproduktive Gefühlsausbrüche vermeiden zu können.

Wähfrend des Schreibens ist in mir ein Plan A herangereift. Vielleicht wäre das was für euch:

Wahrscheinlich wäre ein liebevoller Brief am besten. Er kann ihn lesen und sich genügend Zeit nehmen, die hochkochenden Gefühle zu sortieren und verarbeiten/abklingen zu lassen und muss nicht gleich reagieren.

Ich denke, er kann nur dann aus seinem Schneckenhaus raus und aufnahmefähig sein, wenn ihr seine Lebensleistung positiv und dankbar betrachtet (Er hat immerhin eine ganze Familie ernährt und das obwohl es ihm anscheinend seit Jahren dreckig geht!). Vielleicht könnt ihr auch positive Erinnerungen an ihn und Photos sammeln, quasi als Salatblatt (ich erinnere mich zum Beispiel wahnsinnig gerne an die Lachanfälle meines Vaters. Nicht übermäßig viele, aber tolle! ). Dann daraufhinweisen, welchen großen Einfluss er auf die Familie hat (bitte, bitte bitte, neutral halten) und schließlich benennen, das ihr seht, das es ihm schlecht geht, auch wenn es ihm nicht bewusst sein mag (Denke an einen Vergleich mit irgendeinem von ihm geliebten Tier/Tierart. Wenn Tiere sich und ihr Nest nicht pflegen, dann geht es ihnen nicht gut. Dann vielleicht Photos seiner Wohnung beilegen (Photos haben schon so manchem Messie die Augen geöffnet, mir auch (im Zentrum des Bildes war übrigens ein Ortnungsbuch:)) vielleicht - vielleicht aber auch besser nicht - seine Körperhygiene und/ oder Alkohol erwähnen.
Dann sagen, das ihr ihn wirklich liebt (bauchpinseln, wegen der Aufnahmefähigkeit) und ihr euch wünscht, dass es ihm besser geht. Aber auch das ihr nicht mehr könnt - alle zusammen!

Dass sich sein Verhalten (nicht er selbst! das könnte er wieder als Bedrohung erleben und ihn in sein Häuschen treiben) verändern muss, damit ihr es wieder aushaltet.
Und das ihr bereit seit ihn zu unterstützen bei allem was ihm hilft, damit es ihm besser geht und was eure Kräfte nicht überschreitet, damit ihr wieder besser auskommt. Das ihr bereit seit mit ihm Unterstützung zu suchen, wenn er mehr Unterstützung braucht, als ihr noch leisten könnt. Aber das die Hauptlast leider bei ihm liegt, weil er nun mal Verhaltensweisen an den Tag legt, denen ihr nicht mehr gewachsen seit. (Bin mit diesem Abschnitt noch nicht ganz zufrieden, weil ihr ja zu Hilfe bereit seit, aber er ja auch sehr zum abwälzen neigt - ich denke mal auch aus Überforderung. Und ungeliebte Verhaltensweisen und Süchte (Alkohol) an sich zu akzeptieren und dann noch zu ändern - zumal in seinem Alter und seiner Persönlichkeitsstruktur - ist wahnsinnig, wahnsinnig schwer!!!)

Der Brief muss vor Anerkennung, Liebe und Mitgefühl nur so triefen, damit es ihn erreicht und ihm helfen kann, die Wahrheit zu aktzeptieren! Keine Spitzen, keine Vorwürfe, keine Anschuldigungen, keine missverständlichen Formulierungen und keinen Wunsch nach Ausgleich für die Vergangenheit! (Denkt an den verlorenen Sohn!) Nur Sorge um ihn und eine klare (neutrale) Kante, dass ich nicht mehr könnt!
Eure Zuneigung, Anerkennung und Liebe ist das Salatblatt!
Wenn die Schnecke rauskommt, behutsam damit lenken - wenn die Kraft reicht.

Wenn nicht tritt Plan B in Kraft: Abgrenzen zum Eigenschutz. Und deiner Schwiegermutter beim Auszug helfen. Die Rolle deines Schwagers, dem das Haus gehört, habe ich leider nicht ganz begriffen...aber ich befürchte als Vermieter hat er die A...karte gezogen. Es sei denn er verkauft das Haus. Vielleicht gibt es ja auch sowas wie eine Kündigung bei verloren gegangenem Vertrauen - wie bei einem Arbeitsverhältnis.

Ups, schon Mittag!
Ich muss weiter machen und hoffe neue Anstöße gegeben zu haben!

LG Miss Sissi

Schrittchen für Schrittchen - Hauptsache die Richtung stimmt!

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27.01.2014 12:15
#9
Mi
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mamma mia, watt iss dat widder fürn Roman geworden *fffft*

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27.01.2014 12:38
avatar  IBI
#10
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hi numi,

lange habe ich überlegt, was für dich bzw. euch hilfreich ist.

mein erster gedanke - trödeltrupp samt fernsehen bestellen
na gut, den verwerfe ich, denn einem echten messie ungefragt zu räumen, ist meist mit ungutem Ergebnis verbunden und so wie du deinen schwiegerpapi beschreibst, bleiben die vom trödeltrupp eh nicht.

meine nächste frage:
was macht die Situation denn sooo kompliziert?

sie ist kompliziert, weil alle Familienmitglieder in den unterschiedlichsten Formen darin verwickelt sind und emotional anders agieren als wenn es fremde wären.
insofern ist mein tipp - abstand suchen und neutrale menschen finden, die in diesem familiären Konstrukt und dem Durcheinander vermitteln können.
Vielleicht kann sich dein schwiegervati, wenn fremde da sind, zivilisiert verhalten.

so lange dein schwiegervati nicht einsichtig ist, dass er sehr weit weg von einem zustand, der als normal bezeichnet wird, entfernt hat, so lange wird kein zureden und aufräumen sinnvoll sein.
und sein sohn, der vermieter - über seine Ansicht kann ich kaum etwas lesen und insofern ist mir es kaum erklärlich, warum er finanziell dieses Konstrukt eingegangen ist.
jedenfalls stimme ich sissi zu: solange die Wohnung und das haus nicht in ihrer Substanz gefährdet sind und er nur sein eigenes leben gefährdet, ist da nichts zu machen. dass er das leben der anderen zur hölle macht, ist definitiv ein Bereich, in dem man sich abgrenzen muss, was gar nicht einfach ist, bei menschen, die grenzen respektieren nicht kennen gelernt haben.

ich möchte behaupten ein weiterer umzug wär recht schlau- allerdings nur, wenn alle drei in einzelne Gebäude ziehen, auch wenn nicht klar ist, wie die dazugehörige Finanzierung aussehen könnte.

was deine schwiegermami angeht: vielleicht ist es eine Idee, dass sie so häufig wie möglich unterwegs ist und sich mit menschen zusammen tut. eben SHG ist genauso ein Thema wie ein kaffeekränzen oder Mittagessen und so, dass sie nicht für schwiegerpapi mit kocht, sondern ausprobiert sich um sich zu kümmern und die Rücksichtslosigkeit in gewisser hinsicht ihm gegenüber zeigt, in dem sie keine zeit mehr für ihn find et. selbst das ist bereits eine harte Lernschule für sie, vor allen mit dem wissen, dass ihr mann sie vermutlich fertig machen wird, sobald sie das haus betritt (er sitzt bestimmt auf der lauer, weil diese art der ignoranz kennt er nicht von ihr).
wie sie sich vor dieser Situation schützen kann, ist mir gerade schleiherhaft. da kann ich keinen tipp anbieten, auch wenn es diesen braucht.

was ich nicht verstehe: warum hat dein mann seinen vater zum wertstoffhof gefahren, wenn ihr eh nicht damit einverstanden seid, dass er von dort alles mögliche heimbringt? gemotzt hat er ja so oder so, ob ihr ihm nun 20 Minuten zeit nehmt oder den ganzen tag. also ich hätte das nicht unterstützt, wenn er seinen Führerschein selber auf spiel gesetzt hat. soll er auch die Konsequenzen seines handeln in kauf nehmen.
na gut, das sind meine Gedanken, die mir zu diesen Situationen einfallen. wenn dein mann anders entscheidet, dann ist das vermutlich aus der bekannten "konflikvermeidungsstrategie" heraus, obwohl sie doch nicht erfolgreich war.

nun will ich mich von deiner emotional sehr geladenen Situation für eine weile trennen.

viele grüsse
sonja


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