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die Frage nach dem Warum und Schuldgefühle
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Ich kann heute nicht einschlafen und ich habe nachgedacht, über das Chaos und stellte mir eine Situation vor, wie jemand mit mir hier steht und wir zusammen aufräumen. Ich hätte gefragt: "Was soll ich davon entsorgen? Ich kann doch alles noch gebrauchen!" "Auf das Regal? Da komme ich doch gar nicht ran, ohne aufs Bett zu klettern" auf dem auch eine Menge rum liegt, aber diese Menge wird ja jetzt weg geräumt. "Wie lange würde denn die Ordnung halten? ein oder 2 Wochen?" Dann hält man mich für undankbar, wenn es nach 3 Wochen wieder so aussieht wie vorher oder fast so schlimm. Dann kriege ich Schuldgefühle: "Dafür haben wir hier extra 2 Wochen lang jeden Tag geschuftet", würde es heißen, "für dieses Chaos, jetzt müssten wir wieder 3 Tage hier schuften." Dann käme die Frage, warum ich es denn nie lerne, Ordnung zu halten.
Und ich würde sagen: Das letzte Mal bin ich durch die Wohnung gelaufen und kam mir vor wie ein Besucher, die sauberen Regale und Fußböden schrien mir zu: "So will ich bleiben! Du störst!" Und ich fühlte mich von diesem stummen Vorwurf irgendwie rausgeschmissen, wie eine Fremde im eigenen Zuhause. Dann suche ich etwas und wenn ich dann im Raum bin, finde ich es nicht, sehe stattdessen diese geschlossenen Schranktüren und die Sachen, die jeder gerne sieht, im Regal, nach Größe sortiert sogar die Bücher, und vergesse manchmal, was ich gesucht habe und sehe nur diesen stummen Vorwurf: "Das wirst du alleine in 3 Wochen alles wieder zerstören." Dann fühle ich mich schuldig und hilflos, und denke sogar: "Jetzt kannst du nicht einfach mal auf den Balkon gehen, du musst die Schuhe da hin stellen und dann durch die Tür sofort in die Hausschuhe und die Schuhe wieder in den Schuhschrank stellen..." wegen der glänzenden Fußböden, oder "Da steht ja eine Tasse auf der Spüle, die musst du abwaschen damit das ordentliche Gesamtbild nicht gestört wird".
Ich weiß nicht, ob es jemandem ähnlich geht, aber in einer ordentlichen Wohnung fühle ich mich unwohl und nur geduldet, nicht richtig willkommen. Räumt dann jemand mit mir zusammen auf, denn alleine habe ich gar nicht die nötige Motivation, etwas zu tun, dann ist das meiste, was ich sehe, von der zweiten Person geschafft, und nur ein Bruchteil von mir selber, ich weiß dann oft nicht, wo die Sachen sind, denn mein Schneckentempo würde mich in 3 Jahren nicht zum Ziel führen, und jedes Mal fühle ich mich so minderwertig und hilflos, und wenn ich merke, das Chaos bricht wieder herein, fühle ich mich schuldig. "Dann war alles umsonst" so ist dann meiner Meinung nach die Reaktion der zweiten Person darauf, und meine Meinung ist es irgendwie auch, denn ich räume ja nicht auf, damit ich nach dem Besuch von Handwerkern oder der Familie wieder anfange zu schluren, sondern damit ich hier durchkomme und nicht vor jedem angekündigten Besuch die Panik ausbricht.
Aber es ist schon so: Ich tue es eigentlich nicht für mich. Ich leide nicht unter dem Chaos, sondern unter den Reaktionen der Umwelt und der Gesellschaft. Für mich ist Chaos eine alternative Archivierung von Sachen. Man kann das in Ordnung oder in Chaos tun, Archivierung funktioniert in beiden Fällen. Leide ich nun unter dem Messie-Syndrom? Nein, ich glaube es ist anders: Die Umwelt leidet unter unserem Messie-Syndrom. Selbst wenn ich das Tablet momentan nicht finden kann und extra den Computer eingeschaltet habe, ein Leidensdruck besteht bei Handwerkern und anderen Besuchern, aber nicht beim Messie selbst. Der leidet darunter, dass er abfällige Blicke und Kommentare kriegt.
Draculara
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Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen
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Und darunter, dass er teure Neuanschaffungen machen muss, wenn er bestimmte Dinge (z. B. ein Tablet oder Smartphone) nicht wieder findet. Also ist das Leiden beim Messie selbst im finanziellen Bereich wegen dem Chaos, in dem er nichts findet, oft auch nach halbherzigen Versuchen das Suchen aufgibt, weil die Berge einfach zu hoch sind und man nach einer Stunde Bücken und Heben Rückenschmerzen kriegt, so geht es mir jedenfalls. Da kann es zeitsparend sein und auch Sicherheit bietend, ein zweites Gerät zu kaufen, auch wenn es teuer ist, um dann beim Wiederauffinden (nach Jahren meistens!) wieder einen Ersatz zu haben.
Draculara
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Zuerst einmal: WIR müssen uns in unseren Wohnungen wohl fühlen und alles das, was andere Leute denken, kann und sollte uns erst mal egal sein.
Es gibt Leute, die streichen alles schwarz und fühlen sich in dieser Umgebung wohl und sind stolz auf ihre Wohnung. Gut so! Andere haben überall Nippes stehen und finden das ganz toll und wieder andere haben Wohnungen, in denen es gar keine Deko gibt. Alles ist gut so, wenn man sich darin wohl fühlt. Also lass mal deine Schuldgefühle stecken und denk an dich und deine Wohlfühlumgebung.
Gerade dieses Jahr habe ich für mich gelernt, dass ich meine Wohnung so einrichten muss, wie es mir gefällt. Dazu gehörte auch, dass ich allen Kram aus meinen Vitrinen verbannt habe, die man da so in der Regel drin hat und sie statt dessen mit Dingen gefüllt habe, die ICH greifbar haben möchte. Da findet man jetzt also auf einen Blick Pflaster und Desinfektionsspray für Wunden, Batterien, Hundeleckerlis und die Zeckenzange und alles ist schön geordnet und mit einem Griff zu erreichen. Seit es mir egal ist, was andere Leute davon halten, fühle ich mich mit meinen Vitrinen sehr viel wohler und konnte leichten Herzens das ganze Dekogedöns wegwerfen, weil ich es nur für andere Leute hatte. So war natürlich sehr viel mehr Platz für Sachen, die mir wirklich am Herzen liegen.
In diesem Sinne...
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@Draculara
Deine Wohnung sieht doch noch OK aus, soweit ich das als Besucher beurteilen kann. Überall konnte ich hinkommen, nichts stand mir im Wege. Nur das Schlafzimmer sieht auf den Bildern nicht so brauchbar aus. Da kommt aber immer alles rein, was Besucher nicht sehen sollen. Ist aber bei anderen auch so und ich denke, auch bei Nichtmessies wird das so sein. Also kein Grund für Schuldgefühle.
Warum-Fragen sind immer gut. Frage nach dem Leben Deiner Omas und Opas. Vielleicht gibt es da noch etwas zu erfahren.
Für mich gilt es jetzt, herauszufinden, warum meine Mutter schon vor der Heirat ein schlechtes Selbstbewusstsein hatte.
Wenn ich nach dem Suchen innerhalb einer begrenzten Zeit die Sache nicht finde, höre ich auf, zu suchen. Innerhalb von Aufräumaktionen finde ich dann vieles wieder. In der Zwischenzeit mache ich dann etwas anderes. Schlecht war es nur, als ich meine durchsichtige Brille gesucht habe und zu unserer Gruppensitzung mußte. Da hatte ich dann meine alte, kaputte Brille aufgesetzt. Also selbst kaputte Sachen nicht gleich wegwerfen, wenn sie als Ersatz noch verwendet werden können.
Smartphone suchen gehört noch zu den einfacheren Sachen. Tel.Nr. irgendwo notieren, am Besten im PC und dann vom Festnetz das Smartphone anrufen. Das meldet sich dann von der Stelle, wo es sich versteckt hat. Leider kann ich nur auf einem Ohr hören, so dass ich nicht die Richtung erkenne, sondern die Lautstärke.
viele Grüße
Wolfram
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@Anneli
Das einzige, was in mir Leidensdruck erweckt, ist die Tatsache, dass KLeinelektroniksachen so teuer sind und wirklich klein sind, so klein dass sie im Chaos der Wohnung schnell untergehen. Es ist einfach zu sagen: "Warum stellst du die nicht alle an einen festen Platz", ich setze mich ja aber auch nicht nur auf die Couch mit Ketten am Tisch gefesselt, damit ich mein Chaos nicht überall verteilen kann. Ich habe nicht immer alle Computer- und Handysachen im Arbeitszimmer, weil ich manchmal im Wohnzimmer appe oder ins Forum gucken will, was nicht mehr geht, da ja mein Tablet jetzt weg ist. Für 100 € habe ich mir ein neues bestellt, ich habe alle infrage kommenden Lokalitäten durchwühlt und bin nicht fündig geworden. Hier wird man selten fündig und meistens pfündig. Ich tue die Sachen auch nicht immer aus den Handtaschen an den Platz, zu dem sie gehören, weil ich nicht immer die Nerven oder die Zeit dazu habe. Deshalb gebe ich die Suche nun mal schon auf.
Draculara
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