die Frage nach dem Warum und Schuldgefühle

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29.12.2017 10:50
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Wenn ich Handy oder Smartphone nicht finde, rufe ich das einfach an. Das Festnetz ist immer auf der Ladestation, die anderen klingeln dann. Das Smartphone habe ich leise geschaltet, muss ich dann das Licht ausmachen, damit es leuchtet. Ich habe die Dachkammer noch in Erinnerung, in der er gehaust hatte. Statt dem Vermieter Bescheid zu geben, dass es einregnet, hat er einfach den Papierkorb jedes Mal in die Mülltonne oder ins Klo geschüttet, wenn es regnete. Dann wars aber doof, wenn er bei Regen verreiste. Ich habe nicht gefragt, wie viele Jahre er das machte, die konnte er ja dann kaum verreisen. Statt also einfach Staub zu wischen und aufzuräumen, hat er immer den Papierkorb mit dem Regenwasser geleert. Ich habe ihn dann bei den Schwiegereltern verpetzt, denn die Bausubstanz könnte ja auch Schaden nehmen oder es könnte schimmeln. Die haben dann die Dachkammer ausgeräumt, mal wieder haben seine Geschwister die ganze Arbeit gemacht, die er hätte tun müssen.

Jetzt sieht es in unserer Wohnung ungefähr so aus wie in seiner Dachkammer. Unordentlich und staubig. Ich habe irgendwann vor 12 Jahren resigniert, was bei mir zum Messie-Syndrom führte. Der Arzt hatte die falsche Diagnose, der Knorpel sei so abgenutzt, dass ich nach wenigen Jahren nicht mehr gehen könnte. Das Vertrauen in die Ärzte war erschüttert und die Angst vor der Zukunft zuerst groß, weil ich ja zuerst glaubte, er hätte Recht. Nach einigen Jahren stellte ich fest: Der hat Müll gelabert. Darum das fehlende Vertrauen, so kann ich gar keine Psychotherapie machen. Ich denke ja, der erzählt bestimmt Blödsinn, aber dann kann ich es auch gleich lassen.

Viele Grüsse
Draculara

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Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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29.12.2017 14:54
#12
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Schuldgefühle habe ich gegenüber den Personen, die mir letztes Mal (vor ca. 6 Jahren) geholfen haben, alles auf Vordermann zu bringen, und auch mal eingeladen werden wollten. Dann ist immer was dazwischen gekommen und als ich sie hätte einladen können, war die Wohnung nicht mehr einladend genug. Wenn wieder aufgeräumt würde, da müsste auch jemand helfen, alleine würde ich das nie schaffen, auch zu zweit nicht, hätte ich anschließend auch wieder Angst, ich könnte das Gesamtbild zerstören, indem ich z. B. ein Buch aus dem Regal nehme und die umstehenden alle gegeneinander fallen, oder wenn sich nach und nach schwarze Stellen auf dem Laminat in der Küche bilden, die man nur mit viel Schrubberei wieder abkriegt, es dauert nicht lange, da spiegelt sich auf den Böden nichts mehr, ist das ganze Laminatpflegezeug usw. verpufft, kommt ein Fleck zum andern, der erste fällt einem noch auf und man wischt ihn weg.

Besonders fies fand ich von Anfang an diese schrecklich weißen Fliesen in Bad und WC. Im Bad kann man ja mal putzen, muss man nicht jeden Tag machen, aber im WC sieht man jede Fussel und welche Schuhgröße drin gewesen ist, man sieht das Profil von den Haussschuhen, es ist einfach eklig, und ich kann keinen Luminol oder Laminatboden verlegen, ich kanns einfach nicht, weiß nicht wie ich das Loch um das WC herum ausschneiden sollte, ich kanns nun mal einfach nicht. Dann müssen wir die Wohnung ja auch so hinterlassen, wie wir sie gekriegt haben, eben mit Fliesen in Bad und WC. Scheußlich! Einfach fies! Keiner putzt jeden Tag im WC rum! Ich auch nicht! Wenn der Boden dreckig ist, na und, hätten wir andere Fliesen, würde man es ja nicht sehen. Die Fliesenleger sind Schuld am Dreck, ganz einfach. In anderen Bädern sähe es genauso aus. Aber die haben ja keine weißen Fliesen! Darum sieht es nun mal sauberer aus.

Unsere alte Wohnung hatte auch keine rein-weißen Fliesen. Die waren grauweiß gemasert. Da hat man auch nicht jeden Dreckfleck gleich gesehen.

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30.12.2017 09:05
avatar  Anneli
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@Draculara
Hallo Lara,
ich bin nach wie vor der Meinung, dass du keine Schuldgefühle haben solltest. Schau mal, wenn jemand bei dir aufräumt, ist das zwar ganz nett, aber es ist erstens nicht deine Art von Ordnung und zweitens ist das keine Hilfestellung sondern eine Beleidigung. Du wirst damit wieder in die Abhängigkeit von der kleinen Lara zurück katapultiert, aus der du dich schon längst heraus gewurschtelt hast. Die kleine Lara, die nur tun darf, was andere von ihr verlangen. Nee, das hast du hinter dir!

Da, wo du dich (ihr euch) in deinem Chaos wohl fühlst, ist es nun mal eben so und das geht keinen was an. Ich bin mir sicher, dass du für dich Lösungen finden wirst an den Stellen, an denen es für dich nicht okay ist.

Für dein Handy- und Tablet-Finde-Problem hätte ich vielleicht eine Idee: Könntest du nicht an die Türklinken von den Räumen, in denen du diese, für dich wichtigen, Sachen benutzt, kleine Beutel hängen (gehäkelt, gestrickt oder genäht), die als Aufbewahrungsort dienen können? Alternativ ein langes Utensilo, das man oben in die Tür hängen kann? (Es gibt doch da für wenig Geld diese Türgarderoben oder -haken, die man als Hängegrundlage benutzen könnte.)

Vielleicht fällt es dir ja leicht, die Teile dort zu deponieren, wenn du den Raum verlässt und das Handy oder Tablet nicht mehr benutzt. Dann hast du später nur noch diese Stellen, an denen du suchen musst und ersparst dir viel Stress.

Eine andere Möglichkeit wäre... Nein, das schreibe ich jetzt mal nicht, denn es wird nur deine Wohnung werden, wenn du selbst deine eigenen Lösungen findest. Sei mutig und trau dich, nach ihnen zu suchen. Es geht keinen was an, wenn du ungewöhnliche Lösungen findest, das ist dein eigener Stil.

GLG und uns allen einen wunderschönen Tag,
Anneli


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30.12.2017 14:16
#14
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@Anneli

So was mit Haken und mehreren Fächern zum an den Türrahmen hängen habe ich im WC, weil der Raum wirklich sehr klein ist und kaum alles Platz hat, trotz Unterschrank und Holzregal. Im Bad habe ich einen Haken zum Aufhängen von Kleidern, Mänteln oder langen Oberteilen. Auch in den anderen Räumen sind solche Haken, in der Küche hängt ein Handtuch falls ich mir nach dem Kochen die Hände dort wasche, auch an der Tür.

Ich habe aber eine andere Lösung gefunden. Das Regal neben dem Schreibtisch war zwar proppenvoll, man kann aber CDs auch woanders lagern und der CD-Player ist eh kaputt und kann auf den Wertstoffhof, schon wird wieder eine Fläche frei. Tablet und Smartphone haben dort jetzt einen Platz, das andere wird noch, wenn ich den Schrott entsorgt hab im nächsten Jahr, Samstag hat der Wertstoffhof ja zu.

Viele Grüsse
Draculara

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