Zitat von Wolfram im Beitrag #9

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Wenn mir gesagt wird, schmeiß alles weg, schlafe unter der Brücke und lass dir Essen und trinken von vorbeilaufenden Menschen geben, die das Leben unter der Brücke noch nicht geschafft haben, dann ist das nicht mehr mein Leben. So ein Verhalten will ich nicht..

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Es ist aber sinnvoll, darüber mal ernsthaft nachzudenken im Sinne von: Was geschieht, wenn Du wirklich auf die Straße gesetzt wirst und Deine Wohnung nicht halten kannst? Vor ein paar Jahren hatte ich Kontakt zu einer Theologin, die auch Messie war. Sie erzählte mir, wie sie aus ihrem Elternhaus rausgeworfen wurde, nachdem die Eltern starben, und all ihr Hab und Gut einfach fortgeworfen wurde, darunter ihre Zürcher Bibel, die sie für ihre Studien brauchte. Ich schenkte ihr dann eine neue Zürcher Bibel, denn das geht doch nicht, eine Theologin ohne Bibel. Wir verloren uns aus den Augen, weil wir beide so sehr eingespannt waren in unseren eigenen Problemen, nur war ich schon damals geschockt, wie entmündigend sie behandelt wurde. Dahin wollte ich nie kommen und schaute besorgt mein überfülltes Zimmer an. Ich musste etwas ändern! Mich beschlich eine große Angst, dass mir dasselbe passieren könnte, war doch meine Mutter auch schon fast 80. Aber ich verdrängte es wieder und prokrastinierte weiter, verschob meine Papierberge wieder auf einen späteren Aufräumtermin, der noch lange nicht kommen sollte. Später erfuhr ich, dass diese Theologin so sehr unter Druck gesetzt wurde von den Behörden, dass sie sich das Leben nahm.

Es ist einfach Fakt, dass wir in eine solche Situation geraten können und wir dürfen es nicht verdrängen. Die Behörden sind da nicht zimperlich, egal ob wir mit Arztbescheinigungen anrücken. Ich habe es selbst erlebt, als ich mich für einen kranken Angehörigen einsetzte, dem es ähnlich erging. Als meine Mutter im Sterben lag, stürzte mein Kartenhaus zusammen, ich musste innerhalb von 4 Monate meine Mutter im Krankenhaus und Altersheim platzieren und das Haus zwecks Verkauf räumen. Dazu kam, dass mein Bruder angesichts meiner vielen Boxen verlangte, dass es weniger sein müsse, weil mein gemietetes Lager so weit entfernt liege, er werde nur 1-mal fahren mit einem Kleintransporter. Außerdem durften meine Sachen nicht mehr als 5 qm einnehmen. Während ich also meine sterbende Mutter pflegte, musste ich noch das Haus räumen - und es ging, denn ich wollte die Sachen nicht allein ins Lager schleppen, alle andere Angelegenheiten ließ ich allerdings liegen. Bei mir war es auch so, dass ich danach eigentlich kein eigenes Zuhause mehr hatte und Unterschlupf bei meinem Neffen fand. Mir fehlte einfach das Geld.