Messiemaus sagt Hallo ...

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30.03.2014 23:01
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#76
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Hey Messiemaus,

heute habe ich endlich etwas Zeit, um auf deinen Beitrag zu antworten, dass du keine Rentenversorgung hast. Das ist natürlich ganz übel. Aber ist es auch schon zu spät?
Eigentlich ist es so, dass eine Ehefrau, die (meist ja der Familie zuliebe) auf die Ausübung eines Berufs verzichtet, mindestens durch Riestern abgesichert werden sollte. Das kostet nämlich nur einen jährlichen Minimalbetrag. Und wenn der Ehemann verdient, und für sich selbst anders (privat/Zusatz-) vorsorgt, sollte für die Ehefrau die gleiche Vorsorge abgeschlossen werden. Sonst gehts einem nämlich genau so, wie du es gerade beschreibst. Ich empfehle euch, euch da noch mal beraten zu lassen.

Aber gehen wir mal vom schlimmsten Fall aus: Hartz IV. Für einen allein, der jetzt nicht unbedingt erpicht darauf ist, dreimal im Jahr in die Karibik zu fliegen und immer den neusten Flachbildschirm-TV oder das neuste Handy zu besitzen: Man kann davon leben. Man muss nicht verhungern. Man darf sich auch ein bisschen was dazu verdienen. Wer arbeitet, darf schon mal glaub 100 Euro mehr haben, auch für Ehrenämter. Flohmarkt muss man glaub ich nicht versteuern (macht jedenfalls kein Schwein), es gibt die Tafeln...also niemand muss verhungern, und niemand muss auf der Straße landen. Vielleicht hilft es dir ein wenig bei deinen Zukunftssorgen (die aber durchaus ihre Berechtigung haben) wenn du dir das einfach mal vor Augen hältst.


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31.03.2014 11:04
#77
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Hi Numi,
du kannst doch immer was schreiben, ist doch egal, ob das Thema ein paar Tage alt ist. Eure Meinungen und Ansichten zählen.

Zum Thema Vorsorge: Wir sind aus dem Alter raus, indem man noch vorsorgen könnte. Wir haben uns beraten lassen, alles was man einzahlen könnte, bekäme man nie wieder raus, außer man würde über 100 Jahre alt. Warum soll ich 400 EUR/Monat einzahlen, wenn ich nur 40 EUR/Monat herausbekomme? Wie gesagt, wenn man ganz alt würde, ließe sich das vielleicht nachrechnen. Außerdem sind natürlich keine 400 EUR übrig.
Wir haben vorher beide gearbeitet, jetzt nur noch mein Mann. Da fehlt ein komplettes Gehalt. Ich finde es schon schlimm, mich durchfüttern zu lassen, nur weil bei mir plötzlich die Kräfte schwinden. Mein Vater sagte es mal treffend: "Wieso arbeitest du denn nicht mehr, man sieht doch gar nicht, dass du krank bist?"
Für die Sicherheit haben wir gegenseitige Risikoversicherungen, d. h. wenn einer geht, dann kann der andere sich zumindest neu orientieren und natürlich Betriebsrenten. Das alles reicht natürlich lange nicht aus, um einen "gewissen Standard" zu halten. Andererseits braucht man "im Alter" (haha, wie das klingt) ja doch immer weniger, weil man vieles angeschafft hat und die Wünsche einfach kleiner und weniger werden.
Wir sind beide zum zweiten Mal verheiratet - damals brauchte man nicht vorsorgen, da gab es ja die ach so sichere Rente. Pustekuchen. Ein nettes Häuschen war mal da, und auf einmal schwubbs ist alles weg und plötzlich fängt man mit über 40 Jahren wieder ganz neu an. Da ist es wohl natürlich, dass man Existenzängste entwickelt.

Ich habe zwischendurch immer Zeiten gehabt, wo ich mit (manchmal auch nichts) auskommen musste. Ein halbes Jahr kein Geld von der Firma ist nicht lustig, aber damals hatte ich noch einen Teilzeitjob, von dem wir dann eben gelebt haben. Was war das peinlich, als wir unseren Vermieter um Aufschub bitten mussten, weil einfach nichts mehr auf dem Konto war. Zum Glück wurde der Verdienst dann nach einem halben Jahr endlich gezahlt. Also, ich weiß, wie man mit wenig auskommt, trotzdem ist es natürlich angenehmer, wenn man sich auch mal die "Exklusiv-Sachen" kaufen kann, die von dem Discounter, wo es "all die" schönen Leckereien gibt.
Dass ich immer weniger Kleidung brauche, je älter ich werde, das hab ich schon länger festgestellt. Und wenn man nicht mehr ins Büro muss, braucht man auch keine "Kleidchen und Röckchen und Blüschen" mehr. Trotzdem hänge ich an dem Kram, den ich noch hab ... und darum bin ich ja auch hier im Forum. *lach*

Klar weiß ich, dass man von Hartz IV notgedrungen überleben kann. Ich hätte auch kein Problem, zur Tafel zu gehen. Zurzeit kann ich dort aber noch anderen helfen, damit fühle ich mich doch etwas besser als wenn ich es selbst in Anspruch nehmen müsste.
Leider kenne ich auch Fälle von Hartz IV, die prima mit dem Geld auskommen. Die haben den neuesten Flachbildfernseher, natürlich ein iPhone und ein Auto steht auch in der Garage (gehört natürlich keinem!). Und wenn ich dann die alten Leutchen sehe, die Mehrzahl Frauen, die ihren Wintermantel noch in den 80ern gekauft haben und im Laden ein Brot in ihrer Tasche verschwinden lassen, dann schwillt mir der Kamm an. Und solange ich noch ein paar Euronen in der Tasche habe, schiebe ich diesen Menschen gerne etwas zu, damit sie an der Kasse bezahlen können. Vielleicht bin ich ja auch mal auf so jemanden angewiesen.
Viele Grüße
Messiemaus


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01.04.2014 16:23 (zuletzt bearbeitet: 01.04.2014 16:24)
#78
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Ich habe es gestern tatsächlich geschafft, eine ganz bestimmte Jeans wegzuwerfen, die jahre- oder sind es schon jahrzehntelang auf dem Dachboden auf das Wunder einer "Spontanabnahme von mindestens 40 kg" gewartet hat. Ich hatte oben erzählt, dass ich aus der Zeit ein Foto eines damaligen Schwarms gefunden hatte ... ich muss glatt wieder lachen über meine "Verirrung". Das Thema ist nun durch, die Hose kann weg. Dazu kam heute noch ein T-Shirt, das ich erst letztes Jahr gekauft hatte, dass mir aber irgendwie nicht mehr gefiel. Nein, ich habe es auch nicht "zum Malern" weggelegt oder "zum Haarefärben" (das wäre vielleicht noch eine letzte Option *lach*), es ist im Sack gelandet. Pro Tag ein Teil, ist nicht gerade das Tempo, das ich vorlegen müsste, um weiter zu kommen.

Ich habe angefangen, in der "Selbstwertschätzung" von Sonja die Geschichte von Bessie zu lesen. Maaaaaan, was finde ich mich da wieder. Die gleichen Gedanken, die gleichen Ausflüchte, nur Bessie hat's geschafft, ICH noch lange nicht. Ich hab sie ja so bewundert, dass sie Geschirr wegwerfen konnte. Boah, gar nicht dran zu denken.
Spaßeshalber (nee, eigentlich ist das kein Spaß) habe ich mal mein Geschirr durchgesehen. Ich liste mal auf: Das Geschirr nur im Küchenschrank: 12 Schälchen, 15 Tafel-Teller, 12 tiefe Teller, 9 Pizzateller, 15 Schalen, 8 Schüsseln, 16 Gläser, 10 Tassen. Hallo?! Das ist nur das Geschirr aus einem großen und einem kleinen Hängeschrank.
Das andere Geschirr steht im Wohnzimmer in einem riesigen Eichen-Trümmerteil mit Fenstern. Da darf ich gar nicht anfangen zu zählen, es geht los mit 38 Kaffee-Tellern, ich hab dann nicht weiter gezählt. Hier steht das Beispiel meiner Sammelleidenschaft. Das Geschirr heißt Piroschka von Gallo und aus den 70er Jahren. Vor einigen Jahren habe ich angefangen, es zu sammeln. Es ging los mit den ersten Teilen vom Flohmarkt, aus Porzellanbörsen, von eBay. Ich bin nach Köln gefahren, um dort ein komplettes Service aus einem Nachlass zu kaufen und bis in den Westerwald, weil es dort ganz besondere Teile gab. Inzwischen bin ich zigfach eingedeckt. Das Tollste ist, ich benutze dieses "edle" Geschirr nicht, weil es mir zu schade ist. Mein Mann packt immer alles in die Spülmaschine, und natürlich schadet das einer Keramik aus den 70ern. Lediglich angeschlagene Frühstücksteller kommen in den Gebrauch. Oh jepp, da kann man sich wirklich mal an den Kopf fassen! Man bedenke: Wir sind ein 2-Personen-Haushalt und haben lediglich mal 2 weitere Personen zu Besuch.
LG Messiemaus


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07.04.2014 15:05
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Zurzeit hänge ich mal wieder etwas in den Seilen, sprich ich bekomme den Haufen Kleidung aus dem Arbeitszimmer einfach nicht weg. Die Sachen sind teils fotografiert, aber noch nicht ausgemessen. Bei manchen weiß ich gar nicht mehr, ob ich die schon hab oder nicht. Wenn ich den Haufen sehe, wird mir kalt und heiß und schlecht ... alles schreit nach "Lass mich bloß da auf dem Boden liegen".
Nee, aber ich kann meinem Schweinehund doch nicht die Überhand gewähren. Mein Mann hat heute Spätschicht, d. h. ich habe bis heute Abend Ruhe, es kommt mir (eigentlich) nichts dazwischen, wenn ich jetzt anfange(n würde). Alles sträubt sich in mir. Wieso eigentlich. Ich WILL die Sachen doch endlich loswerden. Also werde ich nun mal anfangen. Ich nehme mir vor, 10 Teile irgendwie weg zu bekommen. Sei es in den "Sozialkaufhaus-Sack" oder fertig bearbeitet für eBay. 10 Teile für den Sack wären nach "normalem" Ermessen natürlich wesentlich schneller abgearbeitet, aaaaaaaaaaaaaaaber da jammert dann wieder meine kleine "Angst vor der Zukunft-Maus": "Kannst du doch nicht weggeben." "Kann man doch noch tragen, WENN ...." Jetzt noch mal ein ALSO: Ich fange nun an, melde mich später wieder.


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07.04.2014 15:29
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hey Messiemaus,

so so so, du weisst genau welche ANGST-MAUS sich Gehör verschaffen will.

Stellt sich die Frage, wer von euch beiden die "Oberhand" und das "Sagen" hat, diese Angst-Maus oder du.

Ich finde es übrigens toll, dass du die eine Grösse weitgehendst aussortiert hast und dich von dieser verabschiedest.

Vielleicht sind noch ein paar andere ANGST-Mäuse unterwegs, die sich auf diese Weise bei dir Gehör verschaffen wollen. Nun ja, vielleicht reicht es, wenn du sie wahrnimmst und siehst, dass sie da sind und versuchst ihnen mitzuteilen, dass Kleidung nicht der ideale Ersatz für ihre Sicherheit ist. Und möglicherweise hilft es, dass du heute ein wenig Platz auf den Boden schaffen kannst bis dein Mann wieder heim kommt.

Viele Grüsse
Sonja


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