Der Weg ist das Ziel ?!?

  • Seite 97 von 140
12.08.2015 14:47
avatar  ( gelöscht )
#481
Gast
( gelöscht )

....und was ist mit dem Respekt für dich selbst?


 Antworten

 Beitrag melden
12.08.2015 15:01
#482
Ta

Carry Du hast ja recht mit der Frage. Doch ich überlege mir, wenn ich das jetzt erstmal ein paar Tage
durchziehe, habe ich es später leichter, eine Grundordnung zu halten und kann daneben endlich mein
AZ samt Papiere in Ordnung bringen in aller schönster Ruhe.
Ich schäme mich allerdings ein bisschen, dass ich das mit dem Respekt nicht längst kapiert habe. Das hätte mir eine Menge Frust ersparen können.
Was solls, es ist Vergangenheit und nun kann es nur besser werden.

Grüssele Mausohr


 Antworten

 Beitrag melden
12.08.2015 15:07
avatar  ( gelöscht )
#483
Gast
( gelöscht )

"Ihr kennt mich ja, ich such mir meinen eigenen Weg."

Ja, der heißt Prokrastination. Gewohnheitsmäßiges Aufschieben. Antriebsstörung.
Du machst es genau wie Flora: Du nimmst dir immer wieder vor, und findest immer wieder sehr, sehr, sehr gute Gründe, um es zu verschieben - bis es nicht mehr anders geht. Und dann zwingst du dich durch. Du glaubst, nicht zu können - weil du müde bist, weil du Kopfweh hast...
Du wirst müde und kriegst Kopfweh, weil es deine einzigen Möglichkeiten sind, vor dir zu rechtfertigen, dass du es verschieben kannst! Das ist es, was du dir beigebracht hast. Du flüchtest in die Schmerzen. Du flüchtest in die Wehleidigkeit. Du flüchtest in die Müdigkeit. Und dort findest du nicht raus, weil du nichts hast, das dich ausreichend positiv motiviert, um sowohl deine bequeme Position zu verlassen, als auch eine Handlung aufzunehmen. Das kannst du immer erst, wenn der negative Verstärker unerträglich geworden ist: Druck, es endlich erledigen zu müssen. Scham vor anderen, wenn sie deine Wohnung sehen. Angst vor den Konsequenzen, die sich für dich und andere aus deinen unerledigten Dingen ergeben.
Da ist keine Belohnung, da ist kein Versuch der Umprogrammierung. Da ist kein "ich tu jetzt zehn Minuten, und dann belohne ich mich". Sondern da ist immer und immer wieder nur: "Ich lieg jetzt hier rum, bis es eigentlich schon zu spät ist, und dann steh ich aber wirklich auf. Ach, huch, nein, jetzt hab ich Kopfweh, jetzt gehts nicht. Naja. Macht nix. Morgen ist ja wieder ein Tag....ein paar Stunden später: Ich kann schon wieder nicht schlafen." Noch ein paar Stunden später: "Ich bin so gerädert, ich hab die ganze Nacht nicht geschlafen...jetzt kann ich auch nix machen."

Ich weiß, dass es sich echt anfühlt. In "ich kann nicht heißt: ich will nicht" habe ich geschildert, dass ich genau dasselbe gemacht habe. Ich habe mir nur dann erlaubt, nicht in die verhasste Arbeit zu gehen, wenn ich krank war. Und somit habe ich ständig Krankheitssymptome entwickelt. Alle Naselang Bindehautentzündung, Erkältung, Durchfall. Kaum, dass ich dort gekündigt hatte, war das alles weg.

Ich frage dich: Hast du schon jemals auf deine Krimiserie verzichtet, weil du Rückenschmerzen hattest, oder weil dir zu warm war? Ich meine nicht, ob du sie schon mal verschlafen hast. Ich meine: Hast du sie jemals bewusst ausgeschaltet, weil du Kopfweh hattest, oder weil dir nicht wohl war? Haben dich deine Leiden jemals davon abgehalten, das zu tun, was du gern tust? Auch wenn es gerade so richtig spannend wurde? Oder hast du dir dann vielleicht sagen können: "Ach, komm, die Viertelstunde halte ich jetzt noch durch, bis ich weiß, wer der Mörder war." Nur wenn du dich auch nicht mehr dazu aufraffen kannst, die Dinge zu tun, die du gern tust, bist du wirklich krank. Ansonsten ist es nur eine Möglichkeit, um auf direktem Weg an deine Belohnung zu kommen - ohne vorher eine Leistung erbracht zu haben.

Solange du nichts an deinem Verhalten änderst, wird sich nichts ändern. Folge einmal der Anleitung, dich umzuprogrammieren. Ich bin dir schon so weit wie denkbar entgegen gekommen. Ich hab dir nur gesagt, wann du spätestens aufhören sollst, irgendwas zu tun. Und prompt nimmst du dir für diese Zeit - für den Nachmittag vor, anzufangen. Mit einem Großprojekt. Ohne Belohnung. Nur mit dem Mantra "ich freu mich drauf". Hat's funktioniert? Nein. Es hat nicht ausgereicht. Hast du nachverhandelt, als du bemerkt hast, dass du dich nicht zu der Uhrzeit in Bewegung gesetzt hast, die du mit dir selbst vereinbart hattest? Nein. Hast du versucht, eine motivatorisch neutrale Position zu erreichen, ehe du nachverhandelt hast? Nein. Wenn du nichts änderst, kann sich nichts ändern, und wird sich nichts ändern.


 Antworten

 Beitrag melden
12.08.2015 15:14
#484
Ta

Ich hab durchaus heute meine Freude daran, die Dinge zu erledigen und das ist anders als früher.
Nu lass mich doch.
Zugegeben, Du hast recht, meine Krimis lasse ich selten ausfallen.....
Doch andererseits, meine Lieben nicht mehr so repektlos zu behandeln, ist doch eine Einsicht, die mich antreiben kann.
Ich freue mich ja auch, wen sie da sind und wir nachher n Kaffee trinken können, ohne über irgendwelche Haufen
auf dem Boden zu stolpern. Und wenn ich erstmal übern berg bin, ist ja alles nicht mehr so schwer.
Grüssele Mausohr. (mit einem Gefühl wie ......ich könnt Türen knallen)


 Antworten

 Beitrag melden
12.08.2015 15:23
avatar  ( gelöscht )
#485
Gast
( gelöscht )

Nimm dir für heute vor: Nach 16:30 tue ich NICHTS mehr, und ich geh dir nie mehr damit auf den Sack.


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!
Forenspende
Hallo !

Wir hoffen, dass dir unser Forum gefällt und du dich hier genauso wohlfühlst wie wir.

Wenn du uns bei der Erhaltung des Forums unterstützen möchtest, kannst du mit Hilfe einer kleinen Spende dazu beitragen, den weiteren Betrieb zu finanzieren.

Deine Spende hilft!