Der Weg ist das Ziel ?!?

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05.03.2015 09:40
#341
Ta
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Ja,ja, der Eigenanteil an der Misere...............vermutlich hat er an dem Punkt begonnen, wo ich wusste,hier ist Veränderung angesagt
und genau das machte mir unbewusst zugleich angst.......damals als ich 18Jahre war und Oma so kränkelte und ich aus irgendeinem
Grund auf dem Weg zum Erwachsenwerden stecken blieb. Das wurde auch nicht viel besser,nachdem ich geheiratet hatte, denn da
traten schon bald erste depressive Verstimmungen auf, deren Konsequenzen ich nicht sah oder mich weigerte zu sehen.
Zwar liebte ich die Gemeinschaft mit anderen Behinderten,lud auch gern Leute ein, doch ich übersah, dass eine gewisse Disziplin
im Haushalt notwendig ist zur Schonung meiner körperlichen und seelisch/nervlichen Ressourcen. Es fehlte durchaus nicht an entsprechenden
Hinweisen, doch ich konnte sie nicht "lesen" , weil sie nicht so deutlich daher kamen oder weil meine Seele dafür taub war.
Die Folge war, dass ich hineinrutschte in eine klassische Depression,zunächst,ohne es zu wissen, dass das eine Depression war.
Der verflossenen Freundin habe ich die Diagnose zu verdanken, weil diese mich zum entsprechenden Arzt schleppte.
Aber wie Du schon sagst, mein Eigenanteil war dann der Teufelskreis, den Du beschrieben hast. Die Freundin sagte es mir auch,
ich habe es nur nicht verstanden......unbewusst blockiert.........und was sie sagte,klang nach Mama, nach Erziehung,nach Einmischung,Bevormundung.
Dabei machte sie sich wirklich Sorgen, wie Mama und Schwiegermutti auch.............ich konnte es teilweise nachvollziehen, doch
zum Handeln schien mir die Kraft zu fehlen. Einmal träumte ich. Der Traum schien von Gott zu kommen und zeigte mir, dass
ich es leichter haben würde, wenn in meinem Alltag klare Strukturen einkehren würden.........ich blieb immer am Anfang stecken,
weil ich mich von den negativen Emotionen immer wieder überwältigen lies. Es stimmte zwar, dass die übermässige Erschöpfung
weh getan hat, aber vielleicht hätte es mir geholfen, wenn ich mir im nächsten Atemzug deutlich klargemacht hätte,
dass das wieder vorbei geht, dass das nicht so bleibt.
Und nun ? Die Altlasten loswerden, wünsche ich mir jetzt mehr denn je. Ich vernachlässige darüber den übrigen Haushalt.
Doch es kommt immer wieder was dazwischen. ......Was solls, mehr als immer wieder versuchen,kann ich nicht.
Ich melde mich wieder. Grüssele Mausohr


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05.03.2015 14:18 (zuletzt bearbeitet: 05.03.2015 14:26)
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#342
Gast
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Der Teufelskreis, den ich beschrieben habe, lautet in Kurzform:

Ich schiebe "müssen" so lange auf, bis meine Angst vor den Konsequenzen, die sich aus dem Nicht-Handeln ergeben, stärker sind, als mein Drang, "nicht müssen zu wollen". Dann muss ich doch handeln, und meine Angst treibt mich dazu, mich dabei unter großen Stress zu setzen (abhetzen), was wiederum zu Schmerz führt. Sobald ich Schmerzen habe, habe ich einen für mich akzeptablen Grund, nicht zu müssen, und lasse es wieder bleiben, oder erledige meine Arbeiten nur unvollständig. Dadurch, dass für mich Arbeit mit Stress und Schmerz verknüpft sind, versuche ich, sie so lange wie möglich aufzuschieben.

Und noch einfacher:

Aufschieben -> Angst/Druck -> Stress -> Schmerz -> Aufschieben (das bitte als Pfeildiagramm in Kreisform denken)

Unterbrechen kannst du immer dort, wo du eine Entscheidung treffen kannst, wie du gefühlsmäßig anders mit der Situation umgehen willst. Du könntest also unterbrechen, indem du dich entscheidest, dir von außen nicht mehr so viel Angst oder Druck machen zu lassen. Oder, du unterbrichst den TK, indem du zum Beispiel für einen bestimmten Zeitraum keinen Besuch mehr vereinbarst. Und hier zeigt sich auch, warum das keine Dauer- sondern nur eine ÜBERGANGSlösung sein kann. Ein Unterbrecher gewährt immer nur eine Atempause vom Stress und hochkochenden Emotionen. Nutzt man die nicht zielgerichtet, wird sich nichts verbessern. Man gerät nur in einen "verkürzten" Teufelskreis, in dem man immer und immer wieder den "Unterbrecher-Knopf" drückt, bevor die Situation wieder in das altbekannte Drama eskaliert (fast immer durch Flucht/Rückzug/(Selbst-)Isolation) Das ist zwar immer noch besser, als sich gegenseitig mit Geschirr oder Schimpfwörtern zu bewerfen, aber eben auch (wie man hier im Angehörigen-Bereich auch immer ganz gut sehen kann), keine sinnvolle "Lösung fürs Leben".
Die kann es erst geben, wenn eine Partei (zum Beispiel durch Reflektion während der Atempause) die Kraft und den Mut findet, IHR EIGENES VERHALTEN zu ändern. Dadurch nimmt sie der anderen Partei die Möglichkeit, den Teufelskreis auf gewohnte Weise fortzusetzen, und sie wird ihr Verhalten zwangsläufig an die neue Situation anpassen müssen = Man verändert den anderen "automatisch" mit.


Du triffst - aufgrund dessen, was du dir über Schmerzen, Stress und vorenthaltene Belohnungen selbst beigebracht hast absolut nachvollziehbar und verständlich - immer wieder am selben Punkt die falsche Wahl zwischen Aufschieben und Sofort erledigen:
Du verbringst den ersten Teil des Tages (mehr oder minder unbewusst) mit der Entscheidung, (noch) nicht anzufangen. Praktisch in jeder Sekunde stehst du vor der Wahl: Soll ichs jetzt machen, oder noch ein bisschen bleiben lassen? Dann suchst du nach Gründen, es jetzt noch nicht machen zu müssen - und du wirst IMMER fündig. Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem du dir sagst: "Na, jetzt muss ich aber wirklich, sonst...drohen mir irgendwelche Konsequenzen, die ich nicht ertragen möchte".
Dein Unterbrechungspunkt ist, die Reihenfolge umzudrehen. Das Aufschieben zu unterlassen. Nur ein einziges Mal, zum Beispiel ganz einfach morgen früh. Und zu prüfen, wie sich das anfühlt. Nicht mehr tun, als sonst auch. Nicht hetzen. Nicht stressen. Nicht bis zum Schmerz arbeiten. Nur morgens früh aufstehen, deine vorgenommenen Dinge abarbeiten, dich dafür anständig belohnen, und dann kannst du den Rest des Tages verbummeln. Dann fällt dieses "Dauer-Entscheiden" weg. Dann kommt nicht mehr dieses "Soll ich es jetzt machen, oder doch noch ein bisschen bleiben lassen?". Das gibt es dann einfach nicht mehr, denn es ist schon alles erledigt. Und deshalb ist die Erholung danach eine völlig andere, viel Intensivere und Wirkungsvollere, als davor.

Sofort erledigt -> Angst/Druckmittel weg -> Stress weg -> Schmerz weg






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06.03.2015 09:54
#343
Ta
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Leute, wo seid Ihr ? Nur noch numi und ich übrig ?
Wir wollten doch von einander lernen.......statt nur immer allein das eigene Süppchen zu kochen.....oder sehe ich es falsch ?
Freilich, neue Wege beschreiten, das kann mit Schmerzen,Trauer, Ärger,Rückschlägen verbunden sein, aber das
bleibt doch nicht so. Irgendwann ist es vorbei und man kann aufatmen, weil man nun die Ordnung hat, die einem
das Leben und den Alltag erleichtert und Freiräume lässt für Hobbys und alles schöne.
Und darum geh ich jetzt wieder,um zu tun, was numi mir geraten hat.
Grüssele Mausohr


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07.03.2015 09:01
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Ne, bin noch da. Habe zwischendurch immer mal "Nurlesephasen".
LG Zipserin


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07.03.2015 13:07
#345
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Na dann schönes We, liebe Zpserin ! Grüssele Mausohr


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