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Der Weg ist das Ziel ?!?
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Danke Sonja
"Nur, wenn ich müde bin, zu müde, dann leidet auch die Konzentration und so. Dann lieber nochmal schlafen und dann geht es besser."
Um eine Ladung Wäsche in die Maschine zu stopfen, schmutziges Geschirr einzusammeln oder den Müll rauszutragen braucht man eigentlich keine Konzentration. Aber wegen der Einschränkung ist die Aufgabenstellung ja so gering gehalten: Ich gehe ja schon davon aus, dass du einfach von Natur mehr als das Doppelte der Normalzeit brauchst - etwa, weil du müde oder unkonzentriert bist, weil du Schmerzen hast, leicht abgelenkt wirst...ist da alles mit eingerechnet. Für einen Normalo, der es gemütlich angeht, wären es 50 Minuten, du hast dafür 8 Stunden, zwischen 10 und 18:00. Ich schätze, das ist ungefähr so das, was du dir täglich vornimmst - nur, dass du erst spät damit anfängst, und dabei entweder in Hetze gerätst, oder einen Teil auf morgen verschiebst. Der Unterschied besteht ganz einfach nur darin, es ZUERST zu machen, und dann den Rest des Tages zu verbummeln, anstatt erst den Tag zu verbummeln, und dann irgendwann anzufangen. Du kommst nicht aus der Trödel-Lethargie raus, weil du so deinen Schweinehund überreden musst, eine angenehme Aufgabe gegen eine unangenehme einzutauschen. Dafür stellst du ihm keinen besonderen Anreiz in Aussicht, und deshalb funktioniert es nicht! Und wenn du dann aus Zeitnot in die Bredouille kommst, dass du putzen und aufräumen MUSST, weil Druck von außen da ist, dann ist deine einzige Motivation ANGST. Angst, was dein Besuch sagen wird, wenn er deine Chaos-Bude sieht. Du weißt es schon: Angst IST ein sehr starker Motivator. Siehst du ja an dir selbst: Wenn du Angst hast, dann TUST du ja was - sogar bis zum Zusammenklappen. Das ist dein Teufelskreis. Und du kannst ihn nur unterbrechen, indem du die Reihenfolge änderst. Und für die erste Zeit eben STRENG. Erst leisten, dann ruhen. Morgens früh aufstehen, trotz müde, trotz unkonzentriert, trotz Schmerzen. Trotz Schweinehund.
Der Schweinehund, das ist keine eigenständige Person in deinem Kopf, die einen anderen Willen hat, als du, und sich gegen dich durchsetzt. Der Schweinehund, das bist DU, das ist Teil deiner Persönlichkeit. Dein Schweinehund-Anteil will nicht, während dein Verstand sagt, dass du aber musst, weil es sonst zu bestimmten Problemen kommt.
Bis hierhin ist das VOLLKOMMEN NORMAL.
Es ist kein Verbrechen, keine Lust zu haben. Wir alle machen viel lieber angenehme Dinge, als unangenehme. Das ist unsere Natur!
Kein Normalo hat Lust auf Klo putzen. Keiner hat Bock auf staubsaugen. Keiner freut sich auf den Haushalt. Und schon gleich dreimal nicht, wenn man stattdessen irgendwo in der Sonne liegen, sich in sein gemütliches Bett kuscheln, oder ein Eis essen gehen könnte. Aber es ist normal, Dinge, die negative Konsequenzen hätten, wenn wir sie nicht erledigen, trotzdem zu erledigen - und eben danach die Sonne zu genießen, ein Eis zu essen oder halt auch mal früh schlafen zu gehen, damit man am nächsten Tag ausgeschlafen ist.
NICHT normal ist, sich bei der Entscheidung "Tu ich jetzt was angenehmes, oder tu ich jetzt was unangenehmes?" ständig selbst zu belügen. Das ist ein Trick, den du dir beigebracht hast. Du lügst dich selbst an, indem du sagst: "Ich WILL ja - aber ich KANN NICHT." Und dann erklärst du dir selbst, warum du nicht kannst. Und du bist so gut darin geworden, dir selbst Ausreden zu erzählen, dass du das schon gar nicht mehr merkst. Sonja hat's schon gesagt. Auf meine Aufforderung, es EIN MAL trotzdem zu tun, trotz Schmerzen und Müdigkeit, schiebst du die nächste Ausrede vor: Konzentration.
Ja, dann sag ich eben: trotz Schmerzen, Müdigkeit, Konzentration, Krankheit, auch wenns regnet, auch wenn in China ein Sack Reis umfällt, wenns im Nachbarhaus brennt oder sie dein Viertel wegen einer Fliegerbombe evakuieren wollen - steh ein mal morgens zeitig auf, mache die 3 dringendst nötigen Sachen im Haushalt SOFORT, und DANN darfst du den ganzen Tag rumgammeln. Spüre ein mal, wie sich das anfühlt. Wie geil es ist, schon am frühen Morgen alle abgehakt zu haben, und sich für den Rest des Tages zurücklehnen zu können. Ohne schlechtes Gewissen. Spüre, wie anders der Genuss ist, wie viel tiefer die Entspannung, wie viel angenehmer es sich anfühlt, sich das Faulenzen VERDIENT zu haben.
#307
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"wenn du dich überwinden kannst, dann wirst du weniger jammern...."
Und wenn du weniger jammerst, hast du mehr Energie übrig, um zu handeln.
Klingt erst mal hart, aber so ist es nicht gemeint. Es ist nur die nüchterne Betrachtung dessen, wofür man Energie ausgibt. Besonders wenn man sehr wenig Energie hat, muss man sparen, wo man kann. Jammern kostet Zeit und Kraft. Genau wie grübeln. Oder streiten. Der Akt des Jammerns, Grübelns, sich selbst Vorwürfe zu machen oder anderen Vorwürfe zu machen (=streiten) an sich wird bei einer Antriebsschwäche zu einem - erheblichen - Teil des Problems. Man liegt nächtelang wach und grübelt darüber, warum man sein Leben nicht auf die Reihe bekommt, bis die Vögel zwitschern, dann schläft man entsprechend seines Bedürfnisses bis zum Mittag, schleppt sich dann irgendwie durch den Tag, nur um nach einem weiteren Tag, der vergangen ist, ohne dass sich was geändert hätte, wieder zu grübeln, warum das so ist.
Man vergeudet Zeit und Kraft damit, anderen - aber genauso auch sich selbst - vorzuwerfen, was alles falsch läuft, statt genau diese Kraft dafür zu nutzen, etwas besser zu machen.
Man kommt da am einfachsten raus, wenn man EIN MAL die Arschbacken zusammenkneift, die Zähne zusammenbeißt und das falsche Verhalten unterlässt, und stattdessen das richtige tut. Einmal nicht in der Nacht grübeln, sondern schlafen. Einmal morgens früh aufstehen, statt im Bett liegen zu bleiben. Einmal nicht mit dem Partner über den Kleinkram streiten, wegen dem man schon tausendmal vergebens gestritten hat. Einmal nicht sich selbst in Vorwürfen ertränken, weil man nicht die eigenen Erwartungen erfüllen konnte.
Und dann?
Nach dem schlafen einmal zur richtigen Zeit erholt genug sein, um Dinge erledigen zu können. Einmal die Dinge sofort erledigen. Dinge selbst in die Hand nehmen, statt darauf zu hoffen, dass sich der andere ändert. Und einmal die Erwartungen an sich selbst so realistisch formulieren, dass man sie erfüllen kann. Und nach einem solchen Tag einmal die Belohnung, die Erholung wirklich genießen können. Und abends müde sein von einem erfüllten Tag, so müde, dass man sich schon aufs Bett freut. Und am nächsten Tag kann man wieder erholt aufwachen...EIN MAL den Teufelskreis unterbrechen, um dadurch Kraft zu gewinnen, ihn dauerhaft zu durchbrechen. Man kann ihn nicht allein dadurch durchbrechen, dass man herausfindet, warum man drin steckt. Das hilft einem nur, den Unterbrechungspunkt zu finden.
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#310
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