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Der Weg ist das Ziel ?!?
#301
Ihr Lieben, ich kann einen kleinen Erfolg vermelden. Die ganzen Tage war es ein auf und ab zwischen Läppi und TV,
aber heute nachmittag habe ich mich endlich beigemacht und mich mit dem chaotischen Inhalt meiner Kisten im AZ
beschäftigt........dreimal etwas mehr als eine Stunde und dazwischen Pause. Ich bin noch lange nicht durch,aber
immerhin ist der Schreibtisch am Fenster wieder nutzbar. Und da es mir soo wichtig ist, bleiben wir morgen zuhause,
statt wegzufahren. Dafür sind wir Sonntag unterwegs.
Ich weiss nicht,was passiert ist.......es war mir plötzlich wichtig, alles an seinen Platz zu räumen.
Grüssele Mausohr
#302
Ihr Lieben, es ist mir nach wie vor wichtig, weiterzukommen mit der Ordnung.
Allerdings bin ich gerade wieder deutlich konfroniert mit den begrenzten Kräften. Ich verschlafe wegen Müdigkeit fast jeden Vormittag.
Dadurch komme ich kaum voran,denn neben dem Aufräumen muss ja auch der übrige Haushalt weiter laufen oder es sind Termine
abzuarbeiten. Ich hab auch wieder nachgedacht, warum es soweit gekommen ist. Im Zeugnis der Schule steht oft, dass ich meine
Kraft und Zeit und so überschätze und immer mehr will, als ich realistisch schaffen kann.....oder ich wollte zuhause oft das falsche tun....
Nicht dass ich mich darauf ausruhen will, aber Mama hatte viel Arbeit und kam abends erschöpft und auch spät heim. Da hatte
sie selten Zeit, mit mir zu streiten........von Oma ganz zu schweigen,die nahm mich nach Aussen fast immer in Schutz.
Woher also sollte ich wissen, was richtig ist ? Nachher in der Erwachsenenphase gab es zwar genug warnende Stimmen,
aber ich habe nicht drauf gehört oder es schnell wieder vergessen, weil ich deren Ansage nicht nachvollziehen konnte/wollte .
Es hat sehr lange gedauert, bis ich es endlich mal wagte, mich mit den Augen anderer zu betrachten. Was ich dann sah, gefiel mir
nicht, doch anstatt es zu ändern, vergass ich diese Wahrnehmung wieder........oder verdrängte sie......es tat ja zu weh.
Nun hat mich dieser verdrängte Schmerz wohl eingeholt und bremst mich aus, obwohl ich endlich den Worten Taten folgen lassen will.
Zum Glück ist es nicht wieder ein gefühl wie damals zur Depressionszeit. Obwohl, diese Krankheit kann gewiss verschiedene Gesichter haben.....
Wir werden ja sehen, denn diesen Monat ist noch ein Termin beim Hausarzt ausgemacht.
Vielleicht muss ich jetzt für meine Trägheit bezahlen mit körperlichen Schwierigkeiten........wird ja langsam Frühling, da kommt die Lust
an der Bewegung fast von alleine.....;-) Also insgesamt alles im grünen Bereich, denn ich mache weiter nach meinen aktuell vorhandenen
Möglichkeiten. Grüssele Mausohr
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"Nachher in der Erwachsenenphase gab es zwar genug warnende Stimmen, aber ich habe nicht drauf gehört oder es schnell wieder vergessen, weil ich deren Ansage nicht nachvollziehen konnte/wollte."
Die gibt es auch hier im Forum immer wieder, aber mir ist schon oft aufgefallen, dass du dir aus Empfehlungen gern eine eigene Version strickst - sie lieber direkt an deine Bedürfnisse und Eigenheiten anpasst, noch bevor du ihnen "einfach mal so, wie sie sind" eine Chance gibst. Du kennst mich lang genug, um zu wissen, dass ich es nicht böse mit dir meine, sondern dass ich deine Aufmerksamkeit darauf lenken will, woran es für mich als "Beobachter von Außen" zu haken scheint.
Das mit dem etwas vornehmen -> umsetzen -> belohnen haut bei dir irgendwie vorn und hinten nicht hin. Weißt du noch, der witzige Dialog, den ich dir aufschrieb, zum Thema Belohnungen? Ich glaube, du hast halbwegs verstanden, wie du das beim Sport umsetzen solltest - aber ich bin mir nicht sicher, ob du das _Prinzip_ wirklich verstanden hast. Dass das mit den Massagen nur ein Beispiel war, dafür, dass du etwas mit dir verhandeln musst. Wenn du vor der Entscheidung stehst, ob du etwas tust, das du willst, oder ob du etwas tust, das du - eigentlich - nicht willst, dann kriegst du dich selbst dazu, das zu tun, was du nicht willst, indem du damit eine Belohnung verknüpfst, an die du nur herankommst, wenn du die ungeliebte Sache erledigt hast. Und zwar entweder eine Belohnung, die du NOCH MEHR willst, als das, was du gerade tun könntest, oder GENAU DAS, was du gerade gern tun möchtest - was du dir aber erst erlaubst, nachdem du die Leistung erbracht hast.
Von dem, was ich hier lese, schmeißt du immer wieder die Reihenfolge durcheinander. Du schläfst gern lang, du sagst, weil du müde bist.
Ich gehe jetzt mal das Risiko ein, es mir mit dir zu verscherzen, indem ich dein Verhalten mit Strenge bewerte:
Du darfst früh schlafen gehen, wenn du einen arbeitsreichen Tag verbracht hast.
Unter arbeitsreich verstehe ich: Nimm dir etwas vor, was du im Laufe dieses Tages absolut realistisch schaffen kannst. Sei dabei großzügig, denn dass du dein Ziel tatsächlich erreichst, und somit die Belohnung dafür bekommst, steht momentan über dem Effekt des tatsächlich erreichten. Weniger abstrakt:
Dringend erledigt werden müssen:
Wäsche waschen (10 Minuten)
Klo putzen (10 Minuten)
Staubsaugen (30 Minuten)
Rechnen wir großzügig, mit Erschöpfungspausen, und weil du meinetwegen allgemein etwas langsamer unterwegs bist, sagen wir also nicht 50 Minuten für alles, sondern 100 Minuten, und weils so schön glatt ist, sagen wir: 2 Stunden.
Diese 3 Aufgaben sind also absolut realistisch in 8 Stunden zu schaffen, ohne, dass man sich damit über die Maßen verausgabt und erschöpft.
Also nimmt man sich das vor.
Und damit mans macht, stellt man sich eine Belohnung in Aussicht: Um 18:00 eine bestimmte TV-Sendung gucken.
Bei dir glaube ich, läuft das eher so:
Du liegst vormittags im Bett, und überredest dich dann irgendwann dazu, doch mal aufzustehen. Wegen Hunger, Durst, Pipi, schlechtem Gewissen, Selbstekel oder einer Mischung aus mehreren dieser Komponenten, also egal, du stehst irgendwann auf. Dann brauchst du noch ein Stündchen, bis du angezogen bist. Und warum auch nicht, es drängt dich ja keiner, wenn du keine Termine hast. Dann wird erst mal was zu Essen zubereitet und gegessen, und weil das anstregend genug war, braucht's dann erst mal ein Stündchen "Mittagspause", dabei kanns dann passieren, dass du ein bisschen eindöst, oder dass dich eine TV-Sendung so fesselt, dass du die erst noch zuende gucken willst. Inzwischen ist es halb drei, dein Gewissen signalisiert dir immer deutlicher, dass Wäsche, Klo und Staubsauger noch immer auf dich warten. Du raffst dich also auf und setzt die Waschmaschine an. Happy darüber, dass du einen Punkt abgearbeitet hast, machst du erst mal Kaffeepause, isst ein Stückchen, schwätzt mit Männe (der dich "glücklicherweise" nie ermahnt, mal in die Puschen zu kommen), dann ruft vielleicht jemand an, oder dir fällt ein, dass du noch dringend was einkaufen musst...inzwischen ist es halb fünf, Zeit, schon langsam wieder ans Abendessen zu denken. Du musst noch Geschirr abspülen, bevor du kochen kannst - das kann man ja irgendwie auch gelten lassen, anstelle von Klo putzen - und dann gibts um 18:00 Abendessen, es wird dunkel - Mist, so sieht man eigentlich gar nicht mehr, was man staubsaugen muss, also auf morgen verschieben, was steht denn sonst noch auf dem Plan? Wäsche ist erledigt, statt Klo wurde Geschirr gemacht, Staubsaugen erledigen wir morgen - To-Do-Liste für heute abgehakt, super, Füße hoch! (Äh...halt...Moment...irgendwie läuft das schief...na, egal, morgen ist auch noch ein Tag, oder?)
Doch dann, nach ein paar Tagen, kommt das böse Erwachen: Jemand kündigt sich zu Besuch an. Auf einmal heißt es: Um 0700 aufstehen, zack zack duschen anziehen fertigmachen, und dann putzen, aufräumen, sortieren, oh weh, so viel Arbeit, die To-Do-Liste ist 100 Punkte lang - was davon muss sofort getan werden, und was kann warten? Du kümmerst dich um alles, was dir vor dem Besuch besonders unangenehm wäre - staubsaugen, Klo putzen, Wäsche, Geschirr - keine Pause, keine Zeit, Durchhalten heißt die Devise, und bloß nicht verzetteln, bis spät abends...und keine Belohnung für diese Großleistung, sondern nur - dumme Kommentare und Gemaule vom Besuch, na super! Die einzige Chance, wie man aus dieser Wahnsinns-Anstrengung rauskommt, ist, indem man...tja...indem man krank ist. Und weil man sich das irgendwann selbst nicht mehr abkauft, ist ab und zu auch mal das Wetter schuld, oder...sonstwas.
Wenn das ungefähr so hinhaut, kann ich dir nur raten: Sei auf der einen Seite strenger mit dir selbst - gönn dir erst deine Belohnung (Faulenzen, Ausschlafen usw), NACHDEM du eine angemessene Leistung erbracht hast, und andererseits achte darauf, dich nach besonders verausgabenden, anstrengenden Situationen besonders zu belohnen. Oder noch besser: Sorge durch Kontinuität in deinem Handeln (und kontinuierliche, angepasste Belohnungen) dafür, dass du nicht mehr in solche extrem verausgabenden Situationen gerätst. Du musst deshalb auf nichts verzichten, du kannst im Grunde genauso lang und viel herumgammeln wie jetzt auch - der einzige Unterschied ist, vorher etwas zu tun, statt hinterher.
Versuch es einfach mal - ohne Abwandlung/Eigenmodifikation: Steh morgen früh zeitig auf, egal wie unglaublich müde du bist, egal, wie sehr dir alles weh tut, erledige 30 Minuten Hausarbeit, und DANN gönne dir das, was du dir sonst jeden Morgen gönnst. Gemütlich frühstücken, fernsehen oder was auch immer. Du darfst dir sogar MEHR gönnen, weil du TROTZ Schmerzen, TROTZ Hürden und Wehwehchen die Zähne zusammengebissen hast, und eine Leistung erbracht hast. Finde heraus, wie sich das anfühlt - und wenn du das eine Woche gemacht hast:
1. Etwas geplant
2. In die Tat umgesetzt
3. Belohnung kassiert
dann schau dir deinen Haushalt an. Schau dir an, wie stressig es dann noch ist (bzw nicht mehr ist), wenn sich Besuch ankündigt.
Niemand muss sich zu Tode schuften mit seinem Haushalt. Hier ist z.B. ein Monatsplan, wo man jeden Tag 1 (EINE) Sache erledigt.
1.) Oberflächenreinigung Wohnzimmer (aufräumen, Staub wischen, fegen, saugen)
2.) Bad saubermachen
3.) Oberflächenreinigung Schlafzimmer, Kinderzimmer (aufräumen, Staub wischen)
4.) Oberflächenreinigung restliche Räume (Arbeitszimmer, Flur, etc.)
5.) Oberflächenreinigung Wohnzimmer und Küche
6.) Bad putzen
7.) Fenster von innen putzen
8.) Alle Böden fegen, saugen, ggf. wischen (auch die Treppe)
9.) Oberflächenreinigung Schlafzimmer, Kinderzimmer
10.) Tiefenreinigung Wohnzimmer (Spiegel, Regale, Deko, Lampen, etc.)
11.) Bad putzen
12.) Kleiderschrank aufräumen
13.) Oberflächenreinigung restliche Räume
14.) Tiefenreinigung Schlafzimmer (unter dem Bett, in Kommoden, Deko, Lampen, etc.)
15.) Oberflächenreinigung Wohnzimmer
16.) Tiefenreinigung Bad (in den Schränken, Mülleimer, auf dem Spiegel, Fliesen, etc.)
17.) Kleinkram abwischen (Türklinken, Telefon, Fernbedienungen, Geländer, etc.)
18.) Kühlschrank reinigen und aussortieren. Küchenschränke aufräumen.
19.) Außenbereiche saugen, fegen oder wischen (Balkon, Eingangsbereich, auch das Auto)
20.) Oberflächenreinigung Wohnzimmer und Küche
21.) Bad putzen
22.) Oberflächenreinigung Schlafzimmer, Kinderzimmer
23.) Alle Böden fegen, saugen, ggf. wischen
24.) Haushaltsschränke aufräumen
25.) Oberflächenreinigung Wohnzimmer und Küche
26.) Tiefenreinigung Küche (Griffe abwischen, Mülleimer auswaschen, auf den Hängeschränken wischen, etc.)
27.) Bad putzen
28.) Oberflächenreinigung Schlafzimmer, Kinderzimmer
29.) Reinige etwas, das schon länger darauf wartet (den Herd von innen, die Lampen, den Kellerboden, etc.)
30.) Alle Böden fegen, saugen, ggf. wischen
#304
Ich glaube numi, diese deutliche Antwort habe ich gebraucht, weil ich von selber nicht so richtig merke(n will) dass ich mich selber austrickse.
Ein bisschen habe ich durchaus umgesetzt, denn das Prinzip habe ich verstanden.
Nur, wenn ich müde bin, zu müde, dann leidet auch die Konzentration und so. Dann lieber nochmal schlafen und dann geht es besser.
Klar, es gibt trotz dem noch was zu verbessern an den Abläufen. Männe kommt noch immer einzelne Tage zu spät los.
Da ist sein Transport weg und er muss Taxi nehmen.......also muss ich die Abläufe so umstellen, dass das nicht mehr passieren kann.
Seufz......erstmal WE und Kirche und Kino mit Mama, dann sehen wir weiter........Grüssele Mausohr
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hey mausohr,
wenn numi dich "durchschaut" hat und du ihr zustimmst, finde ich es sehr traurig, dass deine antwort wieder die gleiche ist...
erst mal pause und lange pause machen ehe ich anfange eines der ziele umzusetzen....
durchschaut sein, ist das eine, seine gefühlswelt überwinden, um sich anders zu verhalten, ist der andere teil der aufgabe, der in numis Angebot liegt.
für die meisten berufstätigen und für die meisten hausfrauen ist das Verhältnis anders herum. 60% des tages arbeiten 40% für pause, schlafen und Hobbies. bei dir sind es 80 % für pause, Hobby und schlafen und ganz vielleicht 20 % arbeiten.
und bei dieser Zeiteinteilung ist meines erachtens die Logik die, dass dir immer zeit fehlen wird. zu den gefühlsüberwindungsaufgaben gehört auch, dass du lernst auf einen teil deiner Aktivitäten während der 80 % verzichten darfst und wie wir auf "verzicht" reagieren, das brauche ich nicht weiter ausführen...
mir wurde vorgestern verkündet, dass ich auf lohn verzichten werden muss oder ganz auf die arbeit verzichten kann......verzicht ist in beiden fällen vorhanden....
schönes we
Sonja
PS: ich konnte meine klaren direkten worte mir nicht verkneifen, weiss aber, dass du damit umgehen kannst und dass auch diese dazu beitragen werden, dir wieder pause gönnen zu wollen, weil ich heftig an deine gefühlswelt appelliere und es nicht einfach ist, das zu verarbeiten - wenn du dich überwinden kannst, dann wirst du weniger jammern....
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