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Der Weg ist das Ziel ?!?
#11
So ist es wohl.........
Heute war nicht so recht mein Tag,ich hab mich noch einmal ausgeruht. Hätte wenigstens eine Runde rausgehen sollen,denn gegen Abend merkte ich,den ganzen Tag rumhocken
ist auch nicht mehr das wahre. Na, ich versuche es eben, morgen besser zu machen. Ich hab dann einige Stunden kein Wasser, so dass dies die ideale Gelegenheit wäre, im Chaoszimmer einen neuen Anfang zu machen. Bis dahin erstmal allen gute Nacht. Grüssele Mausohr
#12
Hallo im Forum !
Schon interessant, der Schlagabtausch von Jolly und Kayla.
Ich dagegen kämpfe gerade mit einer ganz anderen Frage : wieso kann ich mich nicht darauf freuen, dass alles bald schön ordentlich sein wird,
sondern habe eher angst davor, dass ich die Erfahrung wiederhole : arbeit und Kraft reingesteckt noch und noch und kurz vorm Ziel geht mir die
Puste aus und alles fängt von vorne an ? Also hab ich ich bisher gescheut, anzufangen, wohl wissend,dass die Zeit drängt und das Amt mich bald
mahnen wird. Sonst verliert mein Mann seinen Werkstattplatz. Wobei es sich mir ehrlich gesagt, überhaupt nicht erschliesst, warum das bisschen
arbeiten abhängt davon, wieviel Geld wir auf der hohen Kante haben. Das wiederum hängt damit zusammen, dass Eingliederungshilfe eine Form der
Sozialhilfe darstellt. Bekanntlich ist Sozialhilfe immer nachrangig zu gewähren,erst müssen alle anderen Möglichkeiten der Selbsthilfe ausgeschöpft sein.
Es gibt Bestrebungen, das zu ändern,aber da bekannt ist, das die Republik hoch verschuldet ist, wird sich bestimmt
jede neue Bundesregierung schwer tun, ein Bundesleistungsgesetz für Behinderte auf den Weg zu bringen. Damit soll eigentlich Hilfe und Nachteilsausgleich
gewährleistet sein ohne Prüfung des Einkommens.
Jedenfalls widme ich mich im Moment immer noch lieber der Arbeit an der Aufrechterhaltung bereits geschaffener Ordnung, als dass ich endlich das
dritte Zimmer in Angriff nehme. Kleine Gesundheitsprobleme,Finanzen, die zur Gratwanderung nötigen,sowie emotionale Belastung durch alt gewordene Eltern
sind weitere Faktoren, die neben der Ehe mit meinem schwerbehinderten Mann meinen Alltag prägen. Ich bin ja kein Eisklotz und möchte auch nie einer werden.........
Vielleicht habe ich auch unbewusst noch daran zu knabbern, dass ich soviel Lebenszeit damit verloren habe, zu verstehen, warum ich wie ich ticke und wie
die Welt um mich herum tickt. Hinweise gab es ja genug, doch meistens hörte es sich nach Fremdbestimmung an, obwohl es bestimmt nicht immer so gemeint war.
Könnte es sein,ich stehe mir mit der Grübelei selber im Wege ?
Erstmal bis hierher.........grüssele Mausohr
Hallo Mausohr!
Erstmal ganz offen - ja, tust Du. je mehr Du grübelst, um so mehr Möglichkeiten, was alles schiefgehen kann, fallen Dir ein. Darin war ich immer Meister - ich hab den Worst case immer vorweg genommen.
Aber das ist ein Problem, was mir auch keine Therapie nehmen konnte. Es löste ich von allein, als ich bei der Arbeit die richtigen Menschen kennenlernte, die meine Gedanken permanent auf normale Dinge lenkten und nach der Arbeit war ich viel zu müde zum Grübeln.
Wenn Du so willst, habe ich an dieser Front versagt, denn ohne den Zufall wäre ich da allein nicht rausgekommen - ich neige extrem zum Grübeln und analysieren. Je weiter eine Sache gediehen ist, um so mehr schlimme Szenarien malt man sich aus, da logischerweise die Niederlage um so schlimmer ist, je näher man dem Ziel kommt.
Das ist auch der Grund, weshalb ich heute lieber mit der Zahnbürste Straße fegen würde, als wieder zu Hause zu sein und zu viel Zeit zu haben. Ich kann mich zwar selbst organisieren, was Beschäftigungen angeht, was die Grübelei angeht, allerdings nicht. Hat mein Gehirn nix zu tun, malt es apokalyptische Bilder. Ist wohl auch einer der Gründe, weshalb meine Angststörung, die mich ewig begleitete und durch die Therapie nur ganz langsam beherrschbar wurde, innerhalb weniger Monate fast zum Verschwinden kam.
Ich stelle auch fest, dass mir die Arbeit immer widerstrebender von der Hand geht, je näher ich einem echten (und vor allem auch dauerhaft zu haltendem) Normalzustand komme. Einen Teil davon schiebe ich aber auf die Tatsache, dass man am Anfang natürlich automatisch in die Dinge reinreißt, die man am leichtesten entbehren zu können glaubt. Gerade heute gabs da ein supergutes Beispiel. Das Kirchlein, in welchem meine chefin eingemeindet ist, ist recht neu und recht schmucklos. Ich habe hier seit ewigen Zeiten zwei uralte, handgeschnitzte Engelchen. Die stammen aus einer Kirche (sollten damals entsorgt werden). Es sind richtige, sehr alte, leider etwas angeschlagene Figuren, die restauriert werden müssten. Sie hingen lange in meinem Zimmer, jetzt habe ich sie sicher verpackt in Riesenkartons (die Figürchen sind 70 cm hoch) auf dem Flur stehen.
Ich weiß, dass die Gemeinde meiner Chefin sich da total drüber freuen würde und vor allem bekommen die auch das Geld für eine fachkundige Restauration zusammen, aber ich schaffe es nicht, über meinen Schatten zu springen und sie weg zu geben. Für sowas kann ich mich selbst nicht leiden, denn die Engelchen hätten für die Menschen dort wesentlich mehr Bedeutung als für mich. Ich finde sie einfach nur wunderschön und habe unglaublichen Respekt vor den Menschen, die sowas vor 200 Jahren hergestellt haben.
Und ich glaube noch nicht mal, dass das das Ende der Fahnenstange ist. Je weiter es vorwärtsgeht, um so komplizierter wird es.
Also - nicht entmutigen lssen.
Kay
#14
Analysieren,reflektieren, das habe ich erst in den letzten Jahren verstärkt gemacht, vorher war es mir irgendwie zu anstrengend und ich sah auch nicht, wozu das gut sein sollte.
Jedenfalls war ich heute noch mit meinem Mann bei meinen Eltern, wie es geplant war.........nix da mit Ausrede.
Mal sehen, was morgen geht. Eben habe ich meinem Mann einen Text vorgelesen, da kriegte ich zeitweise schlecht Luft.
Hoffentlich brüte ich nix aus, ich kann es gerade gar nicht gebrauchen, krank zu werden..........puh.
Liebe Grüsse, besonders an Kayla Mausohr
#15
Schön,heute ist Sonntag,Seele baumeln lassen.............das Konzert gestern war schön. Meine Eltern waren auch dabei, weil die Sängerin zur Familie gehört.
Tja........ich bin ansonsten immer noch ehrlich gesagt am Zweifeln, ob ich das alles schaffe, wie ich es mir vorgenommen habe.
Daher kann ich Kalista verstehen in ihrer Situation. Meint Ihr wirklich, dass ein Vermieter soweit gehen darf,jemandem zu kündigen, der "nur" unordentlich ist ?
Wenn ich Vermieter wäre,mir täte das egal sein, solange keine Sachen verderben und damit die Wohnung schädigen können.......aber jeder hat halt
seine eigene Toleranzgrenze. Meine Freundin hat einmal in einem Mehrparteienhaus gelebt, wo die private Vermieterin mit darin gelebt hat.
Die Vermieterin hat ihr schliesslich gekündigt, weil sie auf dem Balkon Wäsche aufgehangen und Lebensmittel aufbewahrt hat (also Geruchsbelästigung) und
weil sie ihre Kinder nicht genug kontrolliert hat beim Treppe wischen. Naja,ich kenne nur die Geschichte meiner Freundin, aber dadurch wurde mir klar, die Sache
mit der Toleranz ist manchmal schwer. Ist auch schon ein paar Jahre her.
Das führt dann natürlich zu der Frage, wie weit ist es "nur" unordentlich und wo fängt der Messie an ? Schwer zu sagen,wie ?
Wie ja auch Alkohol trinken als solches toleriert wird und regelmässig betrunken sein wird verachtet.
Es gibt vieles im Leben, was man als Gratwanderung erleben kann..............dem einen fällt es leichter, damit umzugehen und dem anderen fällt es sehr schwer.
Ist doch so,oder ? Ich mach denn mal weiter,vielleicht bringe ich ein Mittagessen zustande............damit wir ordentlich Kraft haben zum Radeln.
Grüssele Mausohr
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