Hallo,

wollt ihr auch manchmal Sachen kaufen, die ihr gebrauchen könntet, die Wohnung ist allerdings rappelvoll, und ihr braucht sie nicht unbedingt? Ihr wollt trotzdem kaufen, obwohl der Kontostand davon abrät? Ich gehe zum Beispiel auf Online-Portale und gucke mir die Preise und die Sachen an. Ich kaufe zum Glück nicht, ich weiß, es ist vom Geld her nicht machbar. Und ich blättere die Kataloge durch, denke: Ach ich würde so gerne dieses Teil kaufen, aber dann auch das und das... Und schnuppdiewupp bin ich bei 200 € - geht nicht. Also gar nicht erst eins bestellen. Dann lieber gar nichts kaufen. Könnt ihr euch das verkneifen, das Kaufen? Oder dürft ihr euch der Versuchung durch Kaufhäuser und Internet nicht aussetzen?

Im Katalog bestellen muss ich Anziehsachen. Ich kann nichts von der Stange kaufen, weil es nicht passt. Durch die Jojo-Effekte wurde ich immer dicker und habe daher eine Art Diätphobie entwickelt, weil ich mir nicht vorstellen will, noch fetter zu werden.

Früher habe ich auch eine Zeitlang in Geschäften eingekauft, aber nur, wenn ich wirklich Geld dafür hatte. Später nahm ich darauf weniger Rücksicht, weil mein Kontostand seit Jahrzehnten nur noch im Minus ist. Ich musste als Kind im Mangel aufwachsen, meine Mutter ließ den umgenähten Saum aus den Hosen, damit sie nicht mehr zu kurz waren. Es folgten abgerissene Hosenknöpfe und Risse an den Reißverschlussnähten, weil man oben rum auch wächst. Taschengeld hatte ich 50 DM (mit 16), und wenn ich mit dem Rad fuhr und keine Monatskarte kaufte, kriegte ich das Geld dazu und hatte dann ca. knapp über 100 DM. Davon habe ich mir auch Anziehsachen gekauft, da war ich 17. Vom Lehrgeld (300 DM im Monat) musste ich auch tanken und Reparaturkosten bezahlen. Im 2. Lehrjahr kriegte ich so viel wie im ersten, weil das Gehalt sozialversicherungspflichtig wurde. Ich bin ausgezogen, da habe ich 1800 DM brutto verdient. Davon habe ich eigene Wohnung, Auto usw. bezahlt. Später war ich so oft arbeitslos, dass ich meine Reserven jedes Mal angreifen musste.

Darum kenne ich diese Zeiten, in denen man sich absolut nichts leisten kann. Wenn dann eine Bluse plötzlich nicht mehr passt... Ich musste viele Sachen von meiner Schwester "auftragen", aber die hat nicht so viel Oberweite, und so konnte ich das auch nicht alles anziehen. Deshalb sammle ich ja Klamotten. Die sagen mir: ich kann mir das leisten, ich ziehe nicht jede Woche die selben Sachen an... Wobei doch, ich habe auch Lieblingssachen, die ziehe ich öfter an. Und weil sich ja meine Größe leider oft ändert, ich muss schon wieder viele Sachen entsorgen und einige neuen Sachen kaufen, weil sich die Größe geändert hat. Das sind dann notwendige Ausgaben, weil man ja was Passendes braucht.