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Wie es zu "so etwas" kommen kann . . . .
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Liebe alle,
leider weilt die Erstellerin nicht mehr im Forum oder findet sich hier unter einem anderen Nickname.
Ich stimme mit einem Punkt keinesfalls überein.
Das wird nicht genetisch vererbt.
Falls dem so wäre, könnten wir das nicht ändern und müssten damit leben lernen wie bei einer Behinderung.
In dem unten geschilderten Fall, so stelle ich mir vor, ist die Wahrnehmung zur Vererbung gegeben, weil sie leider das Chaos von ihrem Vater von klein auf gesehen hat und er hat es ihr beigebracht.
Bzw. das Gegenteil ist der Fall: Weil der Vater dieses Thema selbst hat, konnte er ihr leider nicht das Aufräumen und Ordnung herstellen beibringen.
Ich finde es eine Tragödie, wenn Kinder in diesen Situationen aufwachsen und sehr schlimm.
Die übrigen Informationen von ihr finde ich sehr spannend und zeigen Aspekte auf, die mir bekannt vorkommen, ich mich damit bisher wenig beschäftigt habe.
Viele Grüsse
Sonja
Hallo Chaos!
Du hast Recht. Das Messisyndrom wird nicht vererbt. Es gehört in die Gruppe der psychischen Störungen, die "so tun als ob", weil sie oft dort auftreten, wo in einer Familie ohnehin eine vermehrte Neigung zu psychischen Problemen zu beobachten ist. Nur DIESE ist erblich, kann aber durchaus durch schwere Schicksalsschläge auch bei Menschen geweckt werden, die erblich da nicht vorbelastet sind.
Ich habe mich mit dem Thema einmal beschäftigt, weil sich meine Probleme zunächst in ganz anderer Form manifestierten und das äußere Chaos erst recht spät dazukam. Wie ein Süchtiger, bei dem auch die Gefahr dazu besteht, dass er eine Droge durch die andere ersetzt, löste bei mir ein psychisches Problem das andere ab, glaubte ich, irgendwas endlich im Griff zu haben, zeigte sich eine neue Baustelle.
Irgendwann lag der Verdacht nahe, dass das auch nix anderes als eine "Ersatzdroge" ist, was ich dazu zwang, mich mit dem Thema wirklich mal eingehender zu befassen, da es mir ja nichts nutzt, jetzt unter Aufbietung aller Willenskraft die Sauerei hier zu beseitigen, nur um dann ins nächste Problem zu stürzen.
Zudem sagte mir eine Fachfrau, ist es auch gar nicht so leicht, immer zu sagen, ob jemand wirklich am Messisyndrom leidet, das ist ja auch der Grund, weshalb es relativ spät als psychisches Leiden überhaupt spezifiziert wurde. Es gibt Menschen, die gar nicht zwanghaft Dinge bewahren, sondern innerlich, auf Grund anderer Probleme, einfach nur zu ausgebrannt und zu müde sind, um Ordnung zu halten.
Ich darf selbstredend nicht zu viel preisgeben, da ich ja von lebenden Personen spreche, aber unsere Familie ist der lebende Beweis dafür. Wir haben neben Aggressionskontrollstörungen, Borderline- Syndrom und Angststörungen auch Fälle von schwerer Arachnophobie, Höhenangst und Platzangst (beide Formen) im weiteren Familienumfeld. Das bezieht sich allerdings (und hier wirds interessnt) ausschließlich auf die Menschen, die aus dem Familienkreis meines Vaters kommen, mit ihm verwandt sind, während auf seiten meiner Mutter niemand mit solchen Wehwehchen kämpft, obgleich man auch dort böse Biographien findet.
Selbst unter meinen Kindern fällt das auf. Während ein Teil deutlich mir nachschlägt, ist der andere psychisch stabil und zeigt keinerlei Neigung zu solchen Sonderbarkeiten. Und meine Kinder sind natürlich im nahezu gleichen Umfeld aufgewachsen.
Andererseits habe ich mich immer geweigert, das als Schicksalsschlag zu betrachten. Unser Teil der Familie ist zum Ausgleich dafür wesentlich sensibler, besitzt ein sehr gutes Einfühlungsvermögen und ist deutlich mehr in der Lage, sich über die kleinsten Kleinigkeiten zu freuen. Das Pendel schwingt also in beide Richtungen, man nimmt nur, logischerweise, immer nur die belastende wahr.
Und das Wort "faul" denke ich, ist bei jedweder Störung der Selbstorganisation komplett fehl am Platze. Das wirft man sich selbst oft genug vor.
Ich glaube (und das Wort glaube sei hier bitte als subjektive Meinungsäußerung zu verstehen) dass kein Mensch, der sich mit sich und seinem Leben im Einklang befindet freiwillig in Chaos und Dreck wohnt. Bei einigen Menschen ist es eine Antriebsschwäche, deren Gründe man finden muss, bei anderen ist es, wie bei mir, eine Ersatzhandlung. Wir stopfen mit dem Zeug Löcher in unserem Leben, die andere Erlebnisse gerissen haben und je weniger das klappt, um so mehr hamstern wir.
Selbstredend kommen unterschiedliche Maßstäbe dazu. Selbst in besten Zeiten werde ich niemals eine klinisch saubere Wohnung haben - das widerspricht meiner inneren Einstellung von Wohlfühlen, die ich gut in einem Spruch meiner Mutter zusammenfassen kann - sauber genug für die Hygiene, liederlich genug für die Gemütlichkeit. Bei mir wird immer irgendwo ein Buch herumliegen und ich werde keinesfalls jeden zweiten Tag Fenster putzen. Da gibt es für mich klare Grenzen.
Meine Katze darf mit in meinem Bett schlafen und ich zieh mir keine "zweitklassigen Sachen" an, nur weil mein Enkelchen mich mal besabbern könnte.
Ich kämpfe gegen den ganz konkreten Drang, massenhaft "schöne" oder "nützliche" Dinge auf zu heben und zu stapeln, die "viel zu schade" zum Wegwerfen sind. "Faulheit" kam erst dazu, als das Problem so massiv wurde, dass ich faktisch vor der Masse der Arbeit, das wieder in Ordnung zu bringen, innerlich kapituliert habe.
Es gibt einen satz, der mich immer zum Schmunzeln bringt. Wenn mich nämlich die enigen Leute, die mich gut genug kennen, um von meinem Problem zu wissen, manchmal fragen: "Wie kann ein so intelligenter Mensch bloß SOOOOO liederlich sein."
Die Frage beweist so viel Verständnis für die Zusammenhänge, als ob mich jemand fragen würde, warum ich so unmusikalisch bin, obwohl ich doch blaue Augen habe.
Meine Intelligenz hilft mir nur in so weit, dass ich weiß, dass dieses Problem eben kein Erbübel ist und auch kein Schicksalsschlag mit dem man eben leben muss. Es ist ein Problem und zwar eins, das man, mit oder ohne Hilfe, lösen kann und muss.
Kay
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@Kayla @Tante Mausohr sofern Ihr beiden noch die gleiche Emailadresse habt und eine Nachricht bekommt:
Kayla schreibt:
Du hast Recht. Das Messisyndrom wird nicht vererbt.
Auf der einen Seite allerdings, das wird nicht vererbt doch ich kenne jemand der hat eine Wohnung geerbt von seiner Tante und die war voll bis obenhin, er zog ein und war kein Messie doch nach mehreren Jahren in dieser Wohnung wurde es selbst zum Messie. Wie ist sowas möglich? Hat er sich an den Anblick gewöhnt das alles bis obenhin gestapelt ist in der Wohnung oder hat er doch indirekt sein Messie sein vererbt bekommen?
Herzlichst aus dem Buddhistisk Center Kopenhagen
Emin
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