Später kommen versus pünktlich sein

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16.08.2013 22:12
avatar  IBI
#1
IB
IBI
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Hallo ihr lieben,

habe mal wieder etwas zum Nachdenken und wenn ihr mögt, diskutieren.

Also, wenn ich später komme, dann erhalte ich mit SICHERHEIT eine Form von ANERKENNUNG. Das es sich dabei um die negative Komponente der Anerkennung handelt ist klar, aber scheinbar zweitrangig. (Viele nehmen lieber Schläge in Kauf als gar nicht wahrgenommen zu werden - mit dieser Form von Anerkennung verhält es sich ähnlich).

Wenn ich pünktlich bin, dann kann es sein, dass ich vielleicht eine Anerkennung bekomme, aber eher erlebe ich das als wäre es selbstverständlich, dass man zeitig da ist.
Gegen die Selbstverständlichkeit entwickle ich derzeit eine Form von "Allergie", da werde ich gerade sehr sensibel. Das fördert meine Dankbarkeit.

Ich glaube, was vieel schlimmer für mich ist: wenn ich zeitig bin, dann MUSS ich auf die anderen WARTEN. Ich habe bis jetzt nicht herausgefunden, was dahinter steckt, dass das WARTEN ein Gefühl begleitet, dass ich schlecht aushalten kann.

Könnt ihr mich dabei unterstützen?
Ich freue mich auf eure Erfahrungen.

Viele Grüsse
Sonja


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16.08.2013 23:45
avatar  bessie
#2
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Hi Sonja,

zeitweise hatte ich in meinem Leben das Gefühl ständig auf jemanden/ irgendetwas zu warten. Ich habe dann mal festgestellt, dass ich mich immer selbst in die Position des Wartenden manövriert habe, vielleicht kannte ich nichts anderes.

Andererseits bin ich ständig in Zeitnot Termine Pünktlich wahrzunehmen, komme immer auf den "letzten Drücker" aber stets pünktlich. Wenn ich dann wo auch immer ankomme dann mit viel Angst, ungutem Gefühl und 100 zurechtgelegten Ausreden für den "entsetzlichen" Fall ich könnte mich doch mal verspäten.

So ganz bin ich in meinem System noch nicht durchgestiegen, warum das so ist.

Lieber Gruß Bessie

Das Leben muss vorwärts gelebt werden, kann aber nur im Rückblick verstanden werden.

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19.08.2013 21:44
avatar  Kalista
#3
Ka
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Hm, bei mir hat es da eine fast schon merkwürdige Entwicklung genommen. Früher war ich immer überpünktlich, was dazu geführt hat, daß ich oft warten mußte - auch weil die Anderen zum Teil nicht sooo pünktlich waren und ich habe mch auch immer total unwohl gefühlt. Ich vermute, bei mir hing das mit diesem "bestellt und nicht abgeholt"-Gefühl zusammen, ich habe irgendwie immer gezweifelt, daß die jeweilige "Verabredung" noch kommt - obwohl ich da eigentlich keine schlechten Erfahrungen gemacht habe. Jetzt bin ich irgendwie unorganisierter und (außer im Job) meistens zu spät. Merkwürdiger Weise finden das auch alle völlig in Ordnung...


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19.08.2013 22:38
#4
Ta
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Ja, mit der Pünktlichkeit stehe ich ebenfalls seit Jahren auf Kriegsfuss. Meistens habe ich eine gute Ausrede, dass es mit meinem Ehemann, der ja schwerbehindert ist, auf den
letzten Drücker ein Malheur gegeben hat. Manchmal musste ich aber auch auf den letzten Pfiff etwas super wichtiges suchen, egal ob es die Hausschlüssel waren oder meine Hörgeräte. Jemand sage mir dann, wenn du weisst, du musst nächsten Tag wo hin, packst du eben abend vorher deine Handtasche. Manchmal klappt das jetzt.
Und die Hörgeräte liegen jetzt meistens an immer der gleichen Stelle. Bei Verabredungen bin ich in letzter Zeit schon pünktlicher geworden, schon allein aus Respekt gegen
den Gastgeber. wenn sich dann andere verspäten, werde ich allerdings schnell unruhig und denke, entweder man hat mich vergessen oder ich habe Zeitangaben/Ortsangaben nicht genau verstanden. Gut, dass man dann heutzutage oft mit einer sms am Handy Klarheit bekommen kann. Grüssele Tante Mausohr


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19.08.2013 22:43
avatar  IBI
#5
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Danke für eure Erfahrungsschilderungen.

Ich finde warten sooo schlimm, dass ich mich auf den letzten drücker auf den weg mache. Früher war ich immer so knapp dran, dass ich dem bus meistens hinter her gerannt bin und ihm mit ach und krach erreicht habe. da war ich 13 und 14 und 15 und 16 und sportlich fitter als heute. viel anders ist es heute immer noch nicht. naja, ich gehe etwas früher zum zug, weil ich nicht mehr die puste habe wie früher.
heute komme ich immer mal verspätet zum Vorstellungsgespräch (unter anderen weil ich nicht genügend zeit für mögliche staus einplane) und ihr könnt euch denken, dass ich diese stellen nicht bekomme.
dann denke ich oft, dass mein unbewusstes mir einen hinweis gibt, dass ich die stelle eigentlich nicht will auch wenn ich das Gespräch noch nicht geführt habe.

doch das mit dem später kommen, hat sich nicht dolle geändert.
wenn es menschen gibt, die auch immer mal später kommen, dann kriege ich die mittlere kriese und will nachher die letzte sein.
wenn jemand einmal später ist als ich, dann ist das nicht das Thema, aber wenn jemand öfter später ist als ich, dann habe ich das gefühl diese Person läuft mir meinen anerkennungsrang ab (die Person weiss nicht, was ich denke).

Viele grüsse
sonja


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