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Wie es zu "so etwas" kommen kann . . . .
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Hallo MegaMessieMan,
weilst du noch unter uns (als Messie oder schon als "Normalo")?
Ich habe mich an meinen alten Wahlspruch "Egal wie dick es kommt, man kann immer was dagegen machen!" rückbesonnen.
Wie wir beide festgestellt haben, findet nur ein Messie die wahrlich guten Freunde.
Das ist doch ein eklatanter Vorteil, den wir gegenüber einem Normalo haben.
Es gibt Normalos, die instinktiv die Qalitäten eines Messies erkennen, und sich davon nicht abschrecken lassen.
Es wäre nicht von Übel, wenn du ein zeitnahes Lebenszeichen abgeben könntest.
Seit deinem Aufruf zu diesem Thread hast du auch eine Verantwortung übernommen.
Es steht dir absolut frei, diese Verantwortung wieder aufzugeben, aber bitte dann solltest du
das auch kundtun.
Viele Grüße
Messie68
#7
Hallo ihr zwei Messie-Männer,
ich hoffe es ist ok, wenn ich hier in der Ecke was schreibe, denn ich bin eine "Angehörige". Meine Mutter ist Messie.
Es hat mir gerade sehr gut getan, euer Gespräch zu lesen, wie ihr so offen über das Thema schreibt.
Mir fällt es sehr schwer damit umzugehen, dass meine Mutter ein Messie ist. Ich kann mit ihr nicht darüber reden, ohne dass es zum Streit kommt. Sie sieht sich nicht als Messie.
Mir tut es weh zu sehen, wie sich das Chaos (sowohl in der Wohnung als auch im Kopf) auf ihr Leben auswirkt. Andererseits geht es mich ja gar nichts an.
Zur Zeit versuche ich mehr Infos zu dem Thema zu sammeln, aber ich habe noch nicht so viel gefunden.
Viele Grüße
messietochter
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Hallo messietochter,
natürlich ist es o.k., dass Du als "Angehörige" hier etwas schreibst.
Leider meldet sich MegaMessieMan nicht mehr. Wahrscheinlich habe ich ihn vergrault.
Mach bitte nicht den Fehler, Deine Mutter mit Ihren Sorgen allein zu lassen.
Solange Deine Mutter sich weigert, ihre Situation richtig einzuschätzen, wirst Du mit
Diskussionen nichts erreichen.
Versuch doch einfach einmal, in irgendeiner Ecke der Wohnung wie selbstverständlich mit
Aufräumen anzufangen. Das Beispiel könnte Schule machen.
MegaMessieMan hat das schon richtig beschrieben; es beruht alles auf totaler Vereinsamung.
Wenn Deine Mutter erkennt, dass es um gemeinsames Tun geht, wäre das schon einmal
ein Anfang.
Bis bald
Messie68
PS: Jeder Messie ist anders: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=33777
Ein etwas älterer Artikel: http://wilfried.schafer.dk/messies2.htm
#9
Hallo Messie68,
vor knapp 2 Jahren bin ich daheim ausgezogen.
Wenn ich jetzt mal bei meiner Mutter bin kann ich da nicht aufräumen, sonst würde sie sich bevormundet fühlen.
Ausserdem habe ich das Gefühl, dass meine ganze Engerie sofort weg ist, sobald ich das Haus betrete.
Das mit der Vereinsamung spüre ich zur Zeit sehr stark von ihr aus. Teilweise kommt es mir fast so vor als würde meine Mutter sich an mich klammern, indem sie z.B. Telefongespräche ewig in die Länge zieht etc.
Gab es bei dir einen Auslöser oder einen entscheidenden Moment, der dich dazu gebracht hat zu erkennen, dass du ein Messie bist?
Viele Grüße
messietochter
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Hallo messietochter,
alles was ich hier von mir gebe, bezieht sich ausschließlich auf meine persönlichen Erfahrungen.
Ich erhebe keinen Anspruch darauf, dass sich meine Erfahrungen in irgendeiner Weise auf jemand
anderen übertragen lassen. Wenn ich jemandem einen Denkanstoss geben kann, soll das genügen.
Auf diese Weise habe auch ich von anderen profitiert.
Zu Deiner Frage:
Gab es bei dir einen Auslöser oder einen entscheidenden Moment, der dich dazu gebracht hat zu erkennen, dass du ein Messie bist?
Nein, nicht unmittelbar.
1. Das Messie-Syndrom wird vererbt, oder es ist in jedem vorhanden (Vater).
2. Aufräumen habe ich von kleinauf nicht gelernt. Zuerst hat die Mutter alles erledigt, danach die Lebensgefährtinnen.
3. Mit 48 mußte ich dann erkennen, dass ich ziemlich hilflos im Haushalt war. Ich habe alles auf einmal gelernt und
mir geschworen, nie wieder in eine derartige Abhängigkeit zu geraten. Es war ein starkes Gefühl, für sich selbst
zu sorgen.
4. Dann kamen berufliche Nackenschläge, Vereinsamung, nur für sich selbst sorgen zu können, reicht eben nicht.
5. Auch nachdem die Nackenschläge vorbei waren, blieben offensichtlich tiefe Narben.
6. Heute hilft mir, dass ich den Zustand akzeptiere und versuche die Ursache zu ergründen.
Und natürlich sind gute Freunde wichtig.
Schau Dir das einmal an:
http://www.welt.de/gesundheit/psychologi...ichen-Kern.html
Es ist natürlich möglich, dass Du von Deiner Mutter als praktische Hilfe abgelehnt wirst.
Hierzu gibt es auch eine Menge Berichte von Selbsthilfegruppen.
Vielleicht bist Du einfach nur zu faul? Nur eine Frage! Vielleicht ist es auch nur ein Gefühl der Ohnmacht,
vor einem unlösbaren Problem zu stehen. Man will helfen, aber man weiss nicht wie.
Ausserdem habe ich das Gefühl, dass meine ganze Engerie sofort weg ist, sobald ich das Haus betrete.
Telefongeschräche in die Länge ziehen:
Auch ich habe versucht von meinen beiden Töchtern Hilfe zu bekommen. Leider blieb es bei dem Versuch,
weil ich mir letztendlich gegenüber meinen Kindern diese Blöße nicht geben konnte und weil die Kinder glaubten
ihren Respekt verlieren zu können.
Wenn Du Dich mehr mit dem Thema beschäftigst, wirst Du feststellen, dass alle versuchen sich unter Kontrolle
zu bekommen in dem solche Listen (Tagesaufgaben) aufstellen. Ich habe das auch gemacht und mache es jetzt
nur noch sporadisch. Ob es wirklich hilft? Am Ende des Tages stellt man fast immer fest, dass die Liste
der unerledigten Dinge länger geworden ist. Morgen wird alles besser, denkste. Morgen ist die Liste noch länger.
Heute freue ich mich für die Liste, immerhin gibt es eine, die davon profitiert.
Eine besondere Hilfe ist, und vertreibt die eigene Antriebslosigkeit, wenn man "gebraucht" wird.
Du hast doch selbst auch das eine kleinere oder auch andere größere Problem?
Bitte Deine Mutter um Hilfe, aber nicht am Telefon.
Gib nicht auf, es lohnt sich.
Grüße aus Trostlos.
Messie68
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