Als ich meinen Anblick zu hassen begann

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24.10.2016 14:39
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#31
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hallo Emin,

danke für Deinen umfangreichen Beitrag. Der hätte besser zu einem neuen Thema Ängste gepasst oder zu schweres Erbe, meinem Lieblingsthema.

Sirenen haben mich nie geängstigt. Zuerst war ich zu klein und habe die Bedeutung nicht mitbekommen und später habe ich mir gemerkt, dass nur der Heulton gefährlich ist und der trat bis heute nicht auf.
Ängste treten bei mir bei unbekanntem auf, was ich nicht verstehe. Z.B. bei Lügen, Korruption. Eine Schadenszufügung, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen.
Soweit ich mich erinnern kann, traten erste Ängste bei den Dick und Doof Filmen auf, weil sie alles kaputt gemacht haben, was es zu sehen gab. Das war der Unterschied zwischen einer Wohnung und darauffolgenden Trümmern. Auch wenn ewas Ganzes mutwillig kaputt gemacht wird, kommen Ängste hoch, nicht mehr so wie früher, aber immerhin.
Wenn ich nur H. sage, treten bei vielen Ängste auf, wie ich festgestellt habe. Manche wollten sich deswegen nicht den Film ansehen: er ist wieder da, obwohl das schon lustig war.

Ich kann die Ängste beseitigen, die ich verstehe und die nicht wieder vorkommen. Z.B. bei Spinnen und Kühe habe ich nur deren Verhalten beobachtet, um keine Ängste zu haben. Bei einem Abgrund gehe ich nicht einen Schritt weiter, sondern lieber einen Schritt zurück, um meine Angst davor zu beseitigen oder ist das eine Verdrängung?

Deine 2 Angstbeispiele sind aus meiner Sicht falsch. Warum sollte jemand im Dunklen und Geräuschen Angst haben, vor der Geburt ist das doch Gewohnheit und darum eher das Gegenteil. Es wird wie fast alles im Leben gelernt.

Eine Bildung ist nie zu Ende, es gibt immer Menschen, die anderer Meinung sind. So kann man auch nicht immer alles glauben, was im Internet steht.

viele Grüße
Wolfram


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24.10.2016 22:46
#32
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Das sind alles Urängste. Es gibt aber neben den Urängsten auch erlernte Ängste und Panikattacken, die von einem Trauma kommen. Auch wird ein Kind, das von vielen Gleichaltrigen gehänselt wurde, immer Angst haben, mit diesen Leuten in einen Bus gepfercht zur Schule gefahren zu werden, oder nach Hause. Es kann auch Klaustrophobie (Platzangst) entwickeln, wenn sich in geschlossenen Räumen mit vielen Menschen mehrmals etwas Unangenehmes oder Peinliches ereignet hat, es verprügelt wurde usw.

Ich kenne eine ehemalige Schulkameradin, die hat Agoraphobie, will das Haus nicht verlassen. Sie geht nur zum Einkaufen raus. Das stelle ich mir auch schlimm vor, weil man dann ja auch nicht verreisen kann. Sie wurde auch als Kind geschlagen, eingesperrt und so. Wo ich eine Art Platzangst habe, hat sie das Gegenteil: Angst die Geborgenheit des Daheims zu verlassen.

Ich glaube wir Messies sind froh, wenn wir unser Zuhause verlassen können, wir sind nur nicht immer froh, wenn wir wieder zurück sind.

Ängste sind wirklich vielschichtig; meine Eltern machten mir zuhause Angst, weil ich nicht wusste, wie ist meine Mutter drauf und was für einen Schmarrn erzählt sie meinem Vater immer, dass der mich so fürchterlich verprügeln durfte, und dann war es ihr nicht fest genug... Es war kein richtiges Zuhause, das war nur der Stall der Massa. In der Schule ging es dann weiter, da wurde ich verpetzt und geschubst usw. Es gab eine Zeit, da wollte ich mich umbringen, und konnte das nicht, wegen der Angst vor dem Tod, dem Unbekannten, das danach kommt.

Mein Cousin hat das gemacht. Mit 18, das war 1984, und der wäre vor einer Woche ungefähr, 50 geworden, war also 2 Jahre älter als ich. Der Bruder ist psychisch krank geworden, an dem haben sie wohl auch Medikamente getestet, und der lebt jetzt in einem Heim für geistig Behinderte.

Ich hatte Glück, dass ich meine Erkrankung lange geheim halten konnte, und die Antipsychotika heimlich wieder abgesetzt hab, als ich aus der Klapse kam. So habe ich zwar die Depressionen ausgehalten, und die Umwelt durfte dafür mich aushalten, wenn ich mal wieder ausflippte. Aber der christliche Glaube verbietet mir auch den Freitod, selbst wenn man bei so einer Tat wohl kaum daran denkt, als Kurzschlusshandlung würde ich so was nicht machen, und dann hält der mich davon ab. Die Ängste wurden mit der Zeit immer weniger, jetzt habe ich kaum noch welche. Die schlimmste Zeit habe ich hinter mir, das war die Kindheit. Alles, was später kam, waren schöne Abenteuer und Reisen.

Viele Grüsse
Draculara

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Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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24.10.2016 23:28
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Das geht mir hier alles sehr nah. Wenn ich das lese ist es doch kein Wunder, das wir sind, was wir sind. Und gerade weil wir so viel Schlimmes erlebt haben, müssen wir kämpfen. Weil die anderen uns dann besiegt hätten. Und ich will mich nicht besiegen lassen. Nicht von Menschen, die ihr Leben selbst nicht im Griff haben.

Herzliche Grüße

Alex



Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Konrad Adenauer


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27.10.2016 16:29 (zuletzt bearbeitet: 27.10.2016 16:31)
#34
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Das sehe ich genau so, und ich habe das auch als Kind so gesehen. Was würde ich hier erreichen, wenn ich gehe, habe ich gedacht, und die Antwort hat mir überhaupt nicht gefallen. Keiner hätte mich verstanden, genau wie zu Lebzeiten mich keiner verstanden hätte, wenn ich wirklich mal alles auf den Tisch gek*tzt hätte.

Aber ist es nicht auch ein Sieg des bösen Schicksals, wenn wir Messies bleiben und das Chaos nie verschwindet? Wir wissen, warum es bei uns so aussieht, aber wir wissen doch sicher auch, warum wir es lieber anders hätten. Ich finde, das Schwierigste ist, überhaupt damit anzufangen, aufzuräumen. Und dann auch dabei zu bleiben. Ich stelle mir dann das Ergebnis leider so vor: Hier ein riesiger Seesack Wäsche, dort ein riesiger Seesack mit Sachen für andere Zimmer, ein gelber Sack, der in den Container kann, ein Altpapiersack, das kann auch in den Container, wir haben die vor dem Haus stehen. Aber eben die anderen beiden Seesäcke, wie arbeite ich die ab, wann soll ich das schaffen, wie schaffe ich Platz für all die Dinge, die ich woanders einsortieren muss. Wenn alle Schränke voll sind, was kann ich entbehren und was nicht. Das ist die Schwierigkeit dabei. Deshalb fange ich eben gar nicht erst an, wenn ich daran denke, ich habe diese beiden riesigen Säcke auch noch im Weg rum stehen.

Dann ist bei uns nicht die Frage, wie räume ich auf, sondern wohin räume ich das Chaos. Ein bisschen hier rein, ein bisschen da rein, und ein kleines Bisschen in den Müll? Wie kommt man da voran? Gar nicht.

Viele Grüsse
Draculara

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27.10.2016 16:43
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#35
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danke Draculara,

ich habe festgestellt, dass ich in Schränken noch was unterbringen könnte. Aber was tue ich da rein. Bei einer Kleinigkeit von dem, was rum liegt, ist der Schrank im Nu voll und es wäre keine Besserung zu sehen. So mache ich die Schränke nicht voller.

viele Grüße
Wolfram


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