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Selbstwertschätzung inkl Aufräumgeschichte von Bessie
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Liebe Bessie,
ich freue mich über jeden weiteren Schritt, den ich von dir lese und finde die Art deines Schreibens sehr angenehm, so schlimm wie vieles für dich war.
Spannend finde ich, dass du einen PAKT mit dir selbst schliessen kannst und diesen jahrelang einhalten kannst.
Ein Punkt mit dem ich selbst sehr viel Mühe habe. Oft setze ich meine Vorhaben nicht um.
In vielen Büchern wird die Strategie einen Vertrag mit sich selbst zu schliessen angeboten, aber irgendwie ist da keiner der kontrolliert und andererseits will ich keinen haben, der mich kontrolliert. Schön, dass es für dich hilfreich ist.
Ja jetzt kann ich deine unterschiedliche Wahrnehmung zwischen Auftrag Garderobe und Auftrag Balkon nachvollziehen und mit diesen Worten leuchtet mir deine Gefühlsempfindung ein. Danke fürs Einlassen auf mein hartnäckiges Nachfragen.
Ja, wenn mich etwas schmerzt und mir zu viel wird, weil ich diese Menge Schmerz nicht verarbeiten kann und es mir körperlich zu viel wird (was ich übrigens gestern im Seminar bei Frau Schröter ebenfalls erlebt habe), dann bin ich einfach sehr sehr sehr müde und die Müdigkeit fühlt sich eher wie gelähmt an. Tja, es gibt Zeiten da gebe ich dieser Müdigkeit nach und dann sind da Zeiten, bei denen ich probiere vieles aktiv gegen die Müdigkeit zu tun und ihr nicht nachzugeben.
Ich erlebe beim Lesen von deinem Dachboden und seinen Konsequenzen einen Schmerz mit vergleichbaren Auswirkungen.
Tja und wenn wir sooo gelähmt sind, dann können wir nicht aufräumen. Vielen von uns kennen diesen Teil in uns, der sich Depression nennt.
Hmm, auch wenn es nicht immer das gewünschte Ergebnis ist, so merke ich, dass meine Wohnung schlimmer aussieht, wenn es mir schlecht geht und wenn es mir gut geht, dann kann ich sie optisch in einen besseren Zustand versetzen. Und ich denke, wir können wertschätzen, dass wir das bewusst als Barometer wahrnehmen, während viele andere dieses Barometer unbewusst in sich tragen.
Wie gut, dass dir mancher "Schubser" von aussen geholfen hat. Wozu die Nachbarn gut sein können, auch wenn du sooo eine grosse Angst vor ihnen und ihren Bewertungen hattest.
Und ja, die Frage, ob wir etwas beim Einkaufen oder wo auch immer Sammeln gebrauchen können, so finden wir sehr sehr oft eine Antwort. Doch auf die Frage WO HIN PLATZIEREN können wir nicht immer die Antwort finden. Wie geht es dir mit diesen "Verlusten", wenn du deine Entscheidung gegen etwas aus Platzgründen triffst?
Was mir wichtig ist: Brauche ich es für mich oder fange ich an für andere zu sammeln und diesen Teil der Hilfestellung habe ich aus meinem LEBEN verbannt. Das bringt auch viel Platz und Zeit und ich brauche keine Gedanken verschwenden, mit welchem Aufwand ich diese Sachen den anderen übergeben kann. Ich glaube mich stört daran, dass die Leute es selbstverständlich finden, dass ich für sie sammle und diesen Aufwand betreibe und oft finde ich den Aufwand lästig und Dank erlebe ich selten bzw. habe ich selten annehmen können und dadurch nicht wahrgenommen. In diesen Punkte verändere ich gerade mein Erleben.
Ich freue mich auf die Fortsetzung zum Keller und gleichzeitig werde ich ein wenig traurig, denn deine Geschichte nähert sich dem Ende und somit möglicherweise auch der Kontakt zwischen uns. Da werden wohl in mir Kindheitserinnerungen wach, dass ich jetzt schon traurig bin. Genauere Erklärungen möchte ich jetzt nicht teilen.
Liebe Grüsse
Sonja
Hallo an alle, hallo Sonja,
ich hab Euch nicht vergessen, bin gerade mal kurz in meiner Mittagspause hier.
Sonja, ich muss Dir mal wiedersprechen :-), nein, mit der Räumung des Kellers ist nicht alles zu Ende, denn da gibt es noch viele kleine Baustellen und immer mal schwierige Phasen über die ich auch noch gerne schreiben möchte (oder muss? für mich zum Verarbeiten?), denn das Chaos in der Wohnung (äußeres Chaos) ist eine Sache, nur zum Gesunden gehört auch die Sortierung des inneren Chaos und die dauert um Einiges länger.
Also keine Sorge, ich bleibe Dir (wenn Ihr wollt, Euch) erhalten :-)
Lieber Gruß an alle, die auch auf dem Weg sind, Bessie
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Liebe Bessie,
das freut mich zu lesen, dass du uns noch viel mehr wissen lassen willst als "nur" die Herstellung einer Wohnung in einer aufgeräumten Optik. Ich möchte dich mit dem "NUR" nicht abwerten, denn du hast uns bereits wissen lassen, was damit alles verbunden sein kann und ich finde es super zu erfahren, dass das innerliche Aufräumen nicht beendet ist, wenn man im Aussen zur Ordnung gefunden hat. Insofern bin ich froh über deinen Widerspruch zu meiner Sorge.
Nichtsdestotrotz warte ich gespannt auf den nächsten "Kellerabschnitt".
Ich probiere gerade den anderen Weg aus.
Zuerst in meinen schwachen Bereichen innere Ordnung und Veränderung und aktive Stärkung dieser Bereiche erreichen und anschliessend auf das Bedürfnis nach Ordnung im Aussen warten - nee, das warten klingt ziemlich passiv. Und doch ist mein Zustand derzeit so. Mal sehen, wie ich das in Aktivität verwandeln kann.
Viele Grüsse
Sonja
Hallo Sonja, hi Ihr Lieben,
wollte heute weiterschreiben, aber ich möchte erst mal jemand hier im Forum etwas schreiben, "der" ein akutes Problem hat.
Versprochen, bald geht's weiter, Bessie
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Liebe Bessie, und liebe Leser,
ich kann verstehen, dass du bemüht bist Menschen mit akuten Themen den zu unterstützen und uns warten lässt.
Derweil mag ich die Zeit nutzen und euch etwas zu meinem Erleben mit Selbstwertschätzung unabhängig von Bessies Geschichte mitteilen:
Selbstwertschätzung ist ein sehr schwieriges Thema für mich, denn ich habe Trost, Mitgefühl, Wertschätzung und Zuneigung als Kind kaum kennen gelernt. Das ist sehr sehr sehr sehr traurig. Jedes Mal wenn ich freundlich zu mir selbst bin, bemerke ich den Schmerz und die Trauer, den diese Entbehrung aus der Kindheit in sich birgt.
Sich diesem Schmerz und dieser Trauer zu stellen, könnte unser Leiden lindern, weil wir diese Gefühle zulassen und nicht im Widerstand zu unseren Gefühlen handeln. Ich finde es immer wieder anstrengend, doch ich bemerke langfristig die Erleichterung, wenn ich die Gefühle zulasse.
Liebe Grüsse
Sonja
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