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Selbstwertschätzung inkl Aufräumgeschichte von Bessie
Hallo Sonja,
ich bin Dir sehr dankbar für Dein ausführliches Feedback. Ich habe mir folgendes überlegt, zunächst schreibe ich meine "Geschichte" weiter, damit ich nicht aus dem "Fluss" komme, dass ist mir im Moment gaaanz wichtig. Warum? Das kann ich nicht mal so genau sagen, nur: es ist so!
Bitte denke nicht, dass ich Deine Fragen ignoriere, ich werde noch sehr ausführlich darauf eingehen, vom Din A3 "Zettel" bis zu meinen Gefühlen, versprochen!
Nun gut, mein Badezimmer: ca. 6qm, mit Badewanne, WC, Waschbecken und sooo vielen Dingen des täglichen Gebrauchs. ABER, wenn man wie ich alles in mehren Dutzend hat, ist nicht alles im täglichen Gebrauch. Ein Waschbeckenunterschrank voll mit Kosmetik, ein 3-er Hängekorb mit Haarspangen, Kosmetik, Fön usw., ein Regal voller Handtücher und ... Kosmetik, ein Badewannenrand voll mit na? ... Kosmetik, ein WC- Spülkasten darauf lagerte ... Kosmetik *stöhn* und eine gemauerte Ablage ( zur Abwechslung ;-)) war diese ... voll mit Kosmetik :-(((
Dann standen dort Putzeimer mit Reinigungsmittel, Tücher, Schwämme, Scheuerlappen, Kosmetikkoffer (nee, nicht einer sondern 3!!).
Also kurz gesagt: das Bad war unübersichtlich, voll, schmutzig, denn zum Saubermachen hätte ich ja alles umräumen müssen und ich konnte mich gerade eben so darin bewegen. Fiel mal was runter, lies ich es liegen, denn jeder Versuch das jeweilige Teil irgendwo hinzustellen hätte damit geendet, dass noch mehr runtergefallen wäre.
Jeden Morgen war ich von diesem Bad und den vielen Sachen abgenervt, aber dass hinderte mich keinesfalls daran nach Feierabend in irgendeinem Drogeriemarkt noch was Neues zu kaufen oder auch wunderschöne Luxuskosmetik aus einer Parfümerie mitzubringen.
Also das war so, bis ich mit meiner Schlafzimmeraktion damalig begonnen hatte, danach änderte sich so vieles in meinem Leben und ich *MUSSTE* nicht mehr diese Kosmetikshoppingtouren zur Entspannung machen!
Aber jetzt mal vorwiegend an die weiblichen Leser: wann braucht man schon mal einen Nagellack auf oder eine Lidschattenpalette? Ich hatte, wie gesagt alles Dutzendweise, ebenso Düfte, Lippenstifte (... und dabei nehme ich meist nur einen Pflegestift), Duschgels (so viele Parfümduschgels, die ich nicht "abkonnte", aber sie standen tapfer auf meiner Badewanne), Bodylotionen und und und ..., schrecklich!
Ich überschlug mal so in Gedanken, was ich da für eine Summe in Euro in meinem Bad "angelegt" hatte, NEIN!, ich sag es Euch nicht, dazu schäme ich mich zu sehr solche Beträge in Kosmetik investiert zu haben, nur soviel: es war sehr viel! Alles klar?!
Es war mir völlig unmöglich im Bad selbst einen Überblick zu bekommen. Also, das Badezimmer musste leergeräumt werden, eine andere Möglichkeit hatte ich nicht. Wohin? Auf den Küchenfussboden, nein auf den Tisch und die Arbeitsplatte.
Nachdem ich angefangen hatte die ersten Sachen in die Küche zu stellen, war mir schnell "aufgegangen" der Platz reicht nicht um wirklich alles "aufzubauen". Ich entschied mich den Küchentisch quer zu stellen und dann wollte ich versuchen wie auch immer meinen Balkontisch dazu zustellen. Dass mein Balkon völlig überfüllt war (...hatte ich das schon mal erwähnt ? ;-)) könnt Ihr Euch denken. Es war eine echte Plackerei den Tisch vom Balkon zu holen, aber letztendlich schaffte ich auch das. Als der Tisch in der Küche stand, war ich fertig und wollte erst am nächsten Tag weitermachen, aber daraus wurde nichts, ich konnte mich nicht aufraffen. In der Küche war alles sehr eng, denn mit 2 so Riesentischen (160x90) ... oh man ...
In dieser Woche habe ich endlich akzeptieren können, dass bei mir alles SEINEN eigenen Platz haben muss oder es muss "gehen"! Sobald ich etwas, auch nur kurzzeitig, irgendwo hinzustelle LÄHMT mich das total und ich finde nur sehr schwer wieder "in die Spur".
Aber diese Erkenntnis und das AKZEPTIEREN, dass das bei mir eben so ist, brachte mich um mehrere Schritte auf einen "Schlag" weiter!!!
Ein Glück, dass ich diesen Balkontisch als "Übungsfall" hatte!!!!! Danke, noch Heute, an diesen Tisch.
Dann war mal wieder Samstag, 2 oder auch 3 Wochen später, der Balkontisch stand immer noch in der Küche, ebenso ein Teil meiner Kosmetik und endlich KONNTE ich weitermachen.
Ich möchte betonen, dass es mir in diesen 2-3 Wochen auch in der restlichen Wohnung schwerfiel meine Sauberkeit und Ordnung zu erhalten, sauschwer!!
An diesem Samstag räumte ich also die gesamte Kosmetik in die Küche, etwas geordnet stellte ich die Sachen auf, Bodylotion zu Bodylotion usw. Als ich alles in der Küche so aufgereiht sah, MERKTE ich zum allererstenmal wie viel das eigentlich alles war, mit 3 Wörtern: viel zu viel.
Ich lies die Küche Küche sein und machte beim Bad weiter, natürlich kam wieder mein Küchenstuhl zum Einsatz. Auch diesmal setzte ich mich in Ruhe hin und überlegte, mit Zettel in der Hand: ... was willst Du hier überhaupt drin haben, ... was brauche ich eigentlich im Bad? Antwort: Nicht viel!!
Wie soll es aussehen, wenn Du fertig bist? Sauber, frisch, bunt aber hell, es soll schon morgens gute Laune machen. Aha!
Erst mal schrubbte ich alles, das war teilweise wirklich eklig, alter Dreck eben. Neu gestrichen werden, musste das Bad nicht, denn es war überwiegend gefliesst und der Rest war in gutem Zustand. Es roch ganz frisch, solange ich nicht mit der Nase Richtung Duschvorhang kam. Ich sah mir das Teil mal genauer an, hmm waschen? Nein, ich kaufe einen Neuen! Ich möchte einen Neuen! Einen richtig Schönen! Nur für mich!!!
Ihr erinnert Euch an meine Freitagnachmittage im Baumarkt? Samstagvormittags ist es dort auch sehr "lustig", haha. Aber ich kämpfte mich auch da durch und brachte einen bunten Duschvorhang, eine Vorhangstange in rot *hach*, einen neuen WC-sitz, einen neuen Spiegel und einen großen Eimer voll mit sehr leckeren Waffeln, das wurde mein Mittagessen, sehr gesund ;-) mit nach hause.
Nachdem ich alles zu hause montiert hatte, brachte ich sofort den Verpackungsmüll nach unten, keine Zwischenlager!, dass war eins meiner obersten "Gebote".
Das Bad war nun schön, aber mir fehlte was. Nur was? Das Bad hatte kein Fenster, ich wollte an der Wand gegenüber der Tür ein Bild mit "Tiefe", dass man sozusagen "hinausschauen" konnte. Irgendein Landschaftsbild, naja ich würde schon bei Gelegenheit was finden.
Nun kam der schwierige Teil, ich musste Kosmetik sortieren. Aber nach welchem Prinzip? Ich nahm meinen Stuhl wieder mit in die Küche, setzte mich und sah mir alles in Ruhe an. X Nagellacke- verbrauchen? Unmöglich! Verschenken? Zum Teil zu alt! Wer benutzt solche Farben? Nee, das war mir alles zu viel. Ich suchte mir 3 aus, der Rest sollte weg- zum Sondermüll? Wo ist das? Wann kann man dahin? Nee, ich will nicht schon wieder was suchen!!
Dann hatte ich eine Idee, ich male mir ein Bild aus Nagellack, was abstraktes. Erstens eine Erinnerung nie mehr so viele Lacke zu kaufen, Zweitens, was passt besser ins Bad, als ein Bild aus Nagellack!!!! Also brachte ich alle Nagellacke auf den Balkon, sowas muss man draussen machen, sonst "erstinkt" man an Atemnot ;-)
Und außerdem konnten "sie" auf dem Balkon auf mich warten bis ich Zeit und Lust zum Malen hätte, ohne mich bis dahin weiter zu stören.
Meine 3 Lacke zum "Behalten" stellte ich ins Bad. Wieder in der Küche dachte ich darüber nach von welcher Produktart ich welche Sorte ganz zuletzt gekauft hatte und vor allem .... warum? Wo ich doch schon alles zu hause hatte!
Ehrlich gesagt, plausilble Antworten fand ich nicht, ABER ich schrieb mir meine Fragen auf einen Zettel, der wiederum kam in meine Handtasche und wenn ich wieder mal was kaufen wollte, wollte ich mir erst diese Fragen stellen, gab es eine vernünftige Antwort würde ich kaufen, sonst nicht!!!
Das war doch mal ein Plan, oder?? Auch wenn Ihr es nicht glaubt, das funktioniert! Manchmal lautet die Antwort aber auch, ich möchte "das" jetzt einfach nur, weil ich es möchte, aber das ist zumindest bei mir, mit Kosmetik, recht selten.
Ich nahm von jeder Produktart das zuletzt gekaufte und stellte es ins Bad, nun war alles vorhanden, was ich zu der Zeit gerade benutzte. Und der Rest fragte mich meine innere Stimme? Öhm, ja nun also tja ....
Meine Nachbarmädels kamen so langsam in das Alter, wo man gerne mal Kosmetik (besonders die Dekorative) ausprobiert, aber meist kein Geld dafür hat. Da mein Küchenfenster offen stand, bekam ich mit, dass sich alle gerade unten an der Haustür versammelten, war deren Stammtreffpunkt. Mein Entschluss stand fest, ich würde den Mädchen eine große Tüte fertig machen und sie könnten dann das unter sich aufteilen, was ihnen gefiel.
Dann meldete sich mein Gedankenkarussel! ... wenn die nun Denken, Du willst Deinen alten Kram loswerden? ... vielleicht gefällt denen gar nichts davon? ... Dir hat man auch immer alles auf´s "Auge gedrückt" ... und nun? Doch lieber wegschmeissen?
In mir kam eine alte Erinnerung hoch, als ich im Teeniealter war oder jünger, weiß ich nicht mehr so genau, bekam ich manchmal von einer Freundin meiner Mutter ihre alte Schminke geschenkt und ich liebte es diese Farben auszuprobieren, auch wenn ich niemals damit zur Schule oder sonst wohin gegangen wäre, aber die Sachen machten einfach nur Spass und flogen irgendwann in den Müll.
Ich blieb trotz aller Zweifel bei meinem Vorhaben und sortierte für die Mädels aus. Die aussortierten Dinge zähle ich nicht auf, aber ich sage Euch, was ich behalten habe.
Dekorativ: 2x Foundation, 1x Puder, 1x Lidschatten (obwohl ich fast nie welchen benutze, er ist meine sehr teure Erinnerung, ich habe einen(!) also brauche ich keinen zu kaufen!), 2x Mascara, 8x Lippenstift, 2x Kajal, 1x Lipgloss, 5x verschiedene Pinsel- fertig!!!!!
Und alles passt soooo schön in meinen kleinen Acrylständer und auch hier habe ich keines der anderen Teile je vermisst!
Brauche mal wieder `ne Pause, bis später ... :-)
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
Liebe Bessie,
die Idee mit dem Bild aus Nagellackfarben gefällt mir - ich hoffe, du berichtest in deiner Geschichte auch über diese Fertigstellung.
Ich werde zu alt meine Nägel in 20 verschiedenen Farben anzumalen und von daher finde ich die Idee Umsetzens wert.
Ich freue mich auf die Fortsetzung und kann geduldig warten auf die Antworten zu meinen Fragen.
Sonja
Hallo Sonja, hallo bubble, hallo an alle,
Sonja und bubble, ich danke Euch für Euer Feedback, dass macht es mir leichter weiter zu schreiben. Naja bubble, die Sache mit der Disziplin ist schon eine besondere welche, oft hatte ich "sie" nicht, aber immer, wenn ich mich aufraffte kam dieser Punkt an dem es mir anfing Spass zu machen, richtigen Spass.
Das "schöne" an einer Chaos-wohnung ist ja, wenn man anfängt, dann sieht man was man geschafft hat. Das ist toll, bei mir kam jedesmal Freude auf, eine Freude, die ich lange nicht kannte, vielleicht noch nie hatte, ich weiß es nicht genau.
Wenn ich heute meine Ordnung aufrecht erhalte sehe ich schon, das sich beim Zustand ändern von staubig zu sauber etwas verändert, es besser riecht und aufgeräumt ist, ABER dieses totale Chaos zu verändern brachte Erfolge, die ich so bei der "Erhaltungsroutine" nicht mehr erlebe. Nun, zugegeben ich brauche sie (die Erfolge) in diesen Extremen auch nicht mehr ;-).
Es hat sich einfach soooo vieles positiv verändert.
Heute habe ich, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, nicht genug Zeit um meine "Geschichte" weiter zu schreiben. Ich muss mal schauen, ob ich später noch dazu komme, wenn nicht bringt bitte Geduld mit mir auf :-)
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
Liebe Bessie,
ich bin soooooo neugierig und gespannt auf die Fortsetzung deiner Geschichte......
Und während ich darauf warte, habe ich eine weitere spannende Frage an dich entdeckt.
Ich habe heute herausgefunden, dass ich viele Dinge besorge, beispielsweise Mal- und Bastelmaterialien in vielen Formen, um mir mein Bedürfnis nach Wahlmöglichkeiten zu vergrössern, wenn ich es schon nicht habe, wenn ich mich gezwungen fühle.
Und ich schätze mich dafür, dass ich diese Erkenntnis in Zusammenhang setzen kann (mein Beitrag zur Selbstwertschätzung)
Hast du dir vielleicht aus ähnlichen Gründen die vielen verschiedenen kosmetischen Produkte angeschafft? Und wie geht es dir jetzt mit der kleineren Auswahl an Wahlmöglichkeiten?
Ich bleibe noch neugierig...
Liebe Grüsse
sonja
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