Ich versuche mal mit zitieren... ich hoffe, ich verliere nicht den Faden. Das passiert mir beim Putzen ja auch so gerne. :)
Zitat von Wolfram im Beitrag #9
Gefühle und rationales Denken stehen gleichwertig nebeneinander. Hatten wir gerade Thema in unserer SHG. Das Gefühl kommt zuerst und dann wird oft nicht weitergedacht, wo das Gefühl herkommt. Das Gefühl ist keine Endstation, alles hat seinen Grund.
Mmh, Wolfram, sie stehen vielleicht gleichwertig nebeneinander, aber ich glaube, wie jeder von uns eine dominante Hand hat, glaube ich, dass es auch bei den Fühlen und Denken eins von beiden dominant ist. Aber das hat für mich nichts mit Wertigkeit zu tun. Denn beide haben ihre Berechtigung und bei vielen funktionieren die ja auch gut miteinander, sind im Austausch. Und vieles geht bei mir ja auch im Dialog zwischen "Kopf und Bauch" - wie oft denke ich morgens, ich will nicht arbeiten, bleib liegen. Könnte ich, aber es hätte Konsequenzen, die ich nicht haben möchte.
Zitat
Selbstbewusstsein ausprobieren ist ein guter Weg. Ich habe Angst vor anderen Menschen. Weiß auch, woher das kommt. Hab dann mal ausprobiert, fremde Menschen anzusprechen, wozu aber auch erst eine passende Gelegenheit kommen muß, aber die kommt. Ich habe mir dann selber gesagt, was kann schon groß passieren. Es ist nichts passiert und ich war froh, dass ich es probiert habe.
Ich arbeite mit Menschen, ich lerne da ständig neue Leute kennen, das ist nicht mein Problem. Ich kann auch (mittlerweile) einen Smalltalk beim Bäcker, in der Arztpraxis oder beim Frisör halten. Bei mir kommen meine Ängste und Unsicherheiten, wenn aus einer flüchtigen Bekanntschaft, eine tiefere Beziehung wird. Wenn ich mich öffnen muss, vertrauen muss. Und auch mich zeigen - mit meinen Ängsten, mit meinen Schwächen - mit meinen Stärken. Aber auch allgemein machen mir Veränderungen Angst. Neue Kollegen, Abweichungen von vertrautem vorgehensweisen.
Oder Dinge machen ,wo ich nicht einschätzen kann, wie das geht. Ich hätte fast eine Aktion mit Bekannten abgesagt, die "Leitergolf" machen wollten. Ich wusste nicht, wie das geht - das hat mich verunsichert. Dabei geht es mir nicht darum, ob ich es gut oder schlecht machen werde. Sondern einfach die Unwissenheit, was auf mich zukommen wird. Es nciht einschätzen zu können.
Zitat
Du könntest evtl. mal ohne Kosmetik rumlaufen, dann sehen andere, dass da ein Mensch ist und nicht eine Puppe. Die Kosmetik wurde Dir doch nur eingeredet oder bist Du so zur Welt gekommen.
Wenn Du pinkfarbene Naturhaare hast, dann ist es mein Problem, wenn die mir nicht so gefallen. Du kannst damit rumlaufen, ist ja nicht Dein Problem. Etwas anderes ist es, wenn die Haare pink gefärbt sind, ist zwar äußerlich das Gleiche, aber dann bist das nicht Du, es sei denn, dass Du die pinkfarbene Einfärbung gut findest, dann bist Du wieder Du selbst.
Tatsächlich laufe ich manchmal ohne Makeup herum. Ich bin mir sogar relativ sicher, dass Menschen, die sich nur wenig mit Kosmetik beschäftigen gar nciht mal immer feststellen, dass ich geschminkt bin. Ich mache wenig für andere, um anderen zu gefallen. Also schminken, schöne Kleidung. Das hab ich glaube ich missverständlich gesagt. Ich schminke mich, weil ich mich wohler fühle - ob du, mein Nachbar, Kollegen... das interessiert mich wenig. Natürlich freue ich mich über Komplimente.
Ich schminke mich, kleide mich mit Klamotten - weil ich mir etwas gutes tun möchte. Weil ich es so mag. Früher habe ich sicherlich auch für andere getan.
Es hat zwei Seiten, sicherlich auch widersprüchliche - mir etwas gutes zu tun, damit ich mich (wohl) fühle - aber es hat auch ein wenig mit mich verstecken zu tun. Nicht vor anderen - sondern vor mir. Weil ich mein Äußeres nicht mag - aber auch mein Inneres nicht so gerne.
Meine Geschichte, meine Fallstricke - ich kenne mich sehr gut. Ja, zum Teil habe ich mich auch "zu Tode analysiert" - und bin nicht ins Tun gekommen. Reflektieren kann ich - handeln weniger.
Vielen Dank für die Anregungen und Denkanstöße
Zitat von Rainbow-Cloud
zu deinen Worten an TabulaRasa, vielleicht könnte ich dir (auch) beim Herausbinden zwischen "normal" und "perfektionistisch" aus meiner Sicht berichten, wie ich es als Minimalist empfinden würde (falls die Antwort für dich interessant wäre)?
immer mal her damit - Sichtweisen sind immer spannend - auch wenn es andere sind. Bzw. gerade dann. :)
Zitat
wie meinst du genau die Worte "Oder nutze ich die Unordnung, um die Kontakte nicht zuzulassen?" ...dass du zB sammelst, um weiterhin an ggf. verlorene Kontakte dranbleiben zu können (oder hatte ich es eher anders verstanden, als du meintest)?
Mmh, mich auf jemanden einlassen würde bedeuten, auch zu mir nach Hause einzuladen, das geht aber nicht, weil meine Wohnung chaotisch ist, daher warte ich ab, bis meine Wohnung aufgeräumt ist, weil wenn ich dann jemanden kennen lerne, kann ich ihn/ sie einladen. Ich vermeide also das eingehen von Kontakten von Anfang an, weil ich sie aktuell ja nicht einladen könnte. (ist das jetzt verständlicher?)
Zitat
bei deinen erwähnten Plänen wäre vielleicht spannend, was denn der Grund des Scheiterns sein könnte? ...Motivation ...Zeit ...Platz in den Mülltonnen ...NachbarInnen könnten etwas mitbekommen ...etc.?
Motivation, würde ich sagen. Platz in den Mülltonnen ist ausreichend. Ansonsten könnte man ja auch zusätzliche Tüten (teuer) kaufen. Zeit? Mmh, ich glaube eher, dass es mehr falsches Einschätzen der eigenen Belastbarkeit ist. Motiviert starten, mitten drin ist die Kraft vorbei - und dann nicht wieder starten können.
Zitat
zu den Büchern als Idee: es gäbe Onlinebücher, leihbar und vorallem: platzsparend. wäre denn ein Gerät mit den inhaltlichen Büchern für dich eine Idee? zB zuerst gucken, ob es diese Bücher online gäbe und dann je gefundenen Buch dann diese am Gerät speichern und das Gerät selbst (mit weniger Gewicht als mehrere Bücher) aufbewahren, damit es auch erhalten bliebe und optional auch die Titel der Bücher schriftlich an einer Liste noch zusätzlich zu notieren, wäre mal was mit dem Gerät los.
auch wäre meine Frage zu den Büchern: sind es die Titel, die Seitenzahlen, die Aussenfarben der Bücher oder vielleicht auch das Papier der Seiten oder das Material der Bücher, welche dich diese wohnlicher empfinden liessen?
Ich habe einen Kindle. Gut, der ist nicht für die Onleihe - aber es ist für mich nicht wirklich "lesen". Ich kann dabei weniger entspannen, das Papierbuch ist einfach schön. Ich mag den Geruch von Büchern, das Gefühl von Papier. Deswegen mag ich sie ja gerne um mich haben. Sie sind schön - es ist das Buch als Kulturgut.
Zitat
Kleidung, Schuhe, Kosmetika. was wenn jedoch diese bloss ein Klischee wären, dass Frauen dadurch femininer wirken würden oder an Personen mehr Gefallen finden würden? wären diese Objekte in der Vielzahl dennoch für dich interessant oder wären sie in diesem Falle dann eher "nebensächlicher"?
passt dir denn deine Kleidung, wann zuletzt probiert? - hier könnte ein Suchen der tragbarer Kleidung genutzt werden, um dann Stücke nacheinander zu probieren, für Motivation könnte zB sein, dass du nur Oberteile, nur Röcke / Jeans / Shorts, etc. probieren könntest, wäre mein Vorschlag.
Ich schrieb es Wolfram ja schon: Es geht nicht um die Wirkung auf andere, sondern es ist für mich. Und ich kenne jedes Paar Schuhe, jedes Kleidungsstück - es ist auch nicht unbedingt alles feminin. Es gefällt mir. Dinge, die mir nicht gefallen, kann ich auch problemlos in die Altkleider entsorgen. Und ich ziehe tatsächlich alles an - gut, das Sommerkleid nicht im Winter und die Regenjacke eben auch nicht bei strahlenden Sonnenschein. Oh, das festlcihe Kleid auch nicht zur Arbeit - aber in diesem Jahr muss ich wieder zu einer Hochzeit, da passt es.
Ich trage also wirklich alles - nur dauert es bei 20 Paar Hosen eben länger, bis ich eine Hose wieder angezogen habe.
Zitat
Putzmittel, Kugelschreiber, Schreibblöcke, Feuerzeuge, etc. hierzu wäre mein Vorschlag vielleicht entweder zu gucken, fände mal was eigentlich zuvor mal gesuchtes wieder, zu notieren: wann gesucht (Datum) und wann gefunden (Datum), ggf. auch wieviele Minuten oder Stunden gesucht wurde.
dann den Zettel übersichtlich wo ranzupinnen, um zu sehen, was wurde denn gefunden und vielleicht auch als zusätzliche Reihe: wie oft gefunden (also irgendwie doch im Besitz befindlich). denn dann wäre die Übersicht, oh das hätte ich doch. irgendwo mal gehabt. und weiters könnte auch zB "wo gefunden" notiert werden.
Mit welchem Ziel? Oder verstehe ich es nur nicht? Vielleicht erklärst du mir das noch mal genauer. Ich stehe gerade auf dem Schlauch (merke aber auch, dass mittlerweile meine Konzentration hier sehr nachlässt... aber ich glaube, ich habe auch das meiste beantwortet).
Zitat
Papiermüll könnte vielleicht im Kombination zu Lebensmittel-Einkäufe ergänzt werden. hierbei dachte ich zB an: nimmst du eine Tasche (nicht eine mögliche Handtasche gemeint, um mal vom Klischee zu berichten) zum Einkaufen mit? denn dabei könnte ein bisschen an Papier gesammelt zum Müll transportiert werde
n, um dann die leere Tasche zum Geschäft mit Einkäufe zu befüllen und auch wären Einkäufe vielleicht nicht ganz Mehrfachkäufe und demnach dann auch mit positiveren Zusammenhängen verbunden, vermute ich?
Mein Leergut kommt in die Einkaufstasche, da ist dann kein Platz mehr. Ich bin gestern mit einem Paket Papier extra gegangen. Vielleicht muss ich mich dazu einfach häufiger zwingen: du gehst jetzt raus und bringst den Papiermüll in die Tonne.
das ist ja oftmals mein Problem: ich verstehe nciht, warum ich es nicht schaffe - aufräumen, Papier rausnehmen...
Zitat
du meintest als Theorie "wenn ich (alleinlebend, ohne Kinder, ohne Haustiere) täglich 15 Minuten machen würde und am Wochenende mal ein wenig mehr", wäre denn "ich" mit den Worten in Klammern auch theoretisch oder aktuell so?
In den Klammern ist keine Theorie sondern realität. Ich lebe alleine, ohne Kinder und ohne Haustiere.
Zitat
hoffe dass ein paar Tipps dabei wären, hatte ca. pro Absatz von dir, meine Ideen notiert und bin gespannt auf deine Antwort.
Absolut Auch dir vielen Dank für deine Hinweise und Anregungen.
Fürs nächste Mal weiß ich: Immer nur eine Antwort... jetzt bin ich müde und werde erst einmal was esse.
Vielen Dank für eure Mühen - es hat mich sehr gefreut.