Danke Dir! Ja so war eigentlich mein Plan. Ich dachte daran, die ganzen oberen drei Zimmer bewohnbar zu machen und den Rest ihm zu überlassen, außer der Küche. Mittlerweile wäre ich ja schon über ein Schlafzimmer oben froh. Aber ich kann mich da nicht durchsetzen. Es muss Zeugs rausgeräumt werden, ich weiß nicht wohin damit und ich will streichen, aber er sagt, es müssen erst Kabel gezogen werden. Das kann ich nun wieder nicht, also bleibt alles so. Ich finde es schon ziemlich zum Verzweifeln. In drei Jahren haben wir einmal die Küche gestrichen und ein Fenster im potentiellen neuen Schlafzimmer.
Wir hatten echt überlegt im Nachbarhaus in der TR noch eine Wohnung zu kaufen, ist aber derzeit zu teuer für ihn, er hat sich ja gerade verausgabt und ich hab keine Reserven.Dann hätte er sich da ausbreiten können, denn unsere relativ kleine Wohnung hat null Abstellraum oder Keller und ich bin entschlossen, es da aufgeräumt zu haben. Einen großen Einbauschrank lasse ich noch bauen, da kann er seine Fächer haben für Werkzeugkram. Mene Beiträge zur Wohnung werden solche Anschaffungen sein, da ich ja keine Miete mehr zahlen muss.
Vielleicht ergibt sich im Laufe der Jahre die Möglichkeit einer größeren Wohnung, aber ich weiß gar nicht, ob ich das will. Nur um sie dann auch vollzukramen? Dann lieber ein extra Sammel- und Bastelrevier. Mein Mann träumt davon, ein altes Haus da zu sanieren. Das wäre dann wohl nicht in meiner Sichtweite, *lol*. Aber das ist Zukunftsmusik für seine Rentenzeit.
Er nimmt alle möglichen Vitaminprodukte, weil seine Ernährung auch die meiste Zeit nicht die beste ist, ist auch ärztlich durchgecheckt und empfohlen. Leider helfen ihm Antidepressiva wenig und machen umso mehr Nebenwirkungen, er hat da viel probiert. Sicher wäre eine Therapie gut, aber nun ja, mein Mann ist dafür nicht offen. Ich seh schon einiges an inneren Baustellen, die er mal bearbeiten könnte, das hat ja alles seinen Grund. Ich glaub, früher war er nicht so, aber dann ist ihm sein ganzes Leben zusammengekracht und er hat es zu lange schleifen lassen und kriegt es jetzt nicht mehr in den Griff. Ist aber zu stolz um Hilfe anzunehmen und zu erschöpft, um es anzupacken. Da sagt er dann eben, dass es alles gut so ist.
Ich kann ihm da leider nicht helfen, das gibt eher Streit. Sowohl wenn ich mit ihm über das innere Leid zuviel reden will, als auch wenn ich ihn ermuntern will, das Chaos doch Stück für Stück anzugehen. Und schaffen wir doch mal ein Eckchen frei zu räumen, ist das bis zu meinem nächsten Aufenthalt wieder zugewachsen.
Das würde ich alles nicht mitmachen, wenn er nicht so ein großer Schatz wäre, wirklich der großherzigste und auf sein Art fürsorglichste Mann, mit dem ich auch viel Spaß habe. Aber eben am ehesten weit weg von seinem Haus - das wirklich eigentlich auch eine Oase sein könnte mitten in einer Großstadt. Ich sehe ja, was die Nachbarn daraus gemacht haben. Würde am liebsten in eins der Nachbarhäuser ziehen und ihn muckeln lassen. Auch das leider nicht machbar.