Tochter schwieriger Eltern

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04.04.2016 14:00
avatar  Vega
#11
Ve
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Ich mache die Bankgeschäfte, ich bin beim Arzt dabei, ich mache die Wäsche, ich dusche meine Mutter und ich fahre mit ihnen einkaufen. Das alles lassen sie mich problemlos machen. Alles weitere ist schwierig.

Mein Mann würde gern eine Putzhilfe engagieren. Ich würde gerne sogar selbst bei ihnen putzen oder für sie kochen - aber "das können sie doch noch selbst"!

Ich muss ihnen das Saubermachen in den Feuchträumen aufdrängen. Auch das Lüften am Morgen und beim Kochen. Sie verstehen nicht, warum das wichtig ist. Es stört sie glaub massiv und ich fühle mich dabei wie ein Störenfried. Aber wenn nach dem Kochen die ganze Bude nach verbranntem Fett riecht, die Fenster beschlagen oder nach dem Abwaschen die Küchenarbeitsplatte noch immer unter Wasser steht, dann kann ich eben auch nicht wegsehen. Oder wenn mein Vater undefinierten Dreck ins Klo wirft.

Meist mache ich heimlich das Nötigste, wenn sie Mittagsschlaf machen. Ich finde das blöd, weil ich ja nichts Unnormales oder Übertriebenes tue. Trotzdem fühle ich mich dabei schuldig, weil ich mich einmische. Aber ich will definitiv auch nicht alle zwei Jahre die Einrichtung erneuern!!


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04.04.2016 14:45
avatar  Wolfram
#12
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hallo Vega,

das "das können sie doch noch selbst" solltest Du nicht so einfach drüber weg sehen. Das ist ein Zeichen dafür, dass sie nicht alt sein wollen, jemand anders nicht zur Last fallen wollen, selbst noch etwas wert sein wollen. Das ist ein wichtiger psychologischer Hintergrund.
Gerade diese Übergangszeit vom Gesunden zum kranken Menschen sehe ich auch als problematisch an. Eine Pflegestufe bekommt nur, wenn jemand eine bestimmte Zeit sich selbst nicht versorgen kann. Wenn also 5 Stunden notwendig wären zur Pflegestufe, und sie können alles doch noch selbst oder nur 1 Std. erforderlich ist, dann bekommt man keine Pflegestufe und man kann selbst zusehen, was man macht.

An Deiner Stelle würde ich die Eltern soviel machen lassen, wie sie können aus deren Sicht und Du machst dann den Rest. Nicht als Aufgabe zu sehen, sondern als Hilfe beim Wischen z.B. oder bei der Herdüberwachung. Einen Abfalleimer würde ich sichtbar an passender Stelle hinstellen und dem Vater sagen, dass er dort seine Abfälle reintun soll. Möglichst nah am Entstehungsplatz. Aber andererseits haben alte Leute auch Schwierigkeiten andere um Hilfe zu bitten, gerade weil sie sich nicht alt fühlen wollen.

viele Grüße
Wolfram


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04.04.2016 15:02
#13
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Moin,
ich muss gleich aus dem Haus ... so wie du es beschreibst, könnte es - falls es noch keine Pflegestufe gibt - die Pflegestufe 0 sein. Später mehr dazu!

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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04.04.2016 16:45
avatar  Vega
#14
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Ich LASSE sie doch machen. Aber Nachbessern meinerseits ist und bleibt eben Einmischung und Kontrolle. Das macht mich unfroh, denn sie dürfen gern dreckeln!!!!!! Wenn sie mich locker flockig mal eben ohne Murren regelmäßig saubermachen ließen. Nur um aufgequollene Möbel und Gammel zu vermeiden.

Der MDK kommt nächste Woche. Für meine Mum ist die eins beantragt. Mein Vater könnte die null sein, aber dazu müsste er glaub härter drauf sein.


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04.04.2016 17:52
avatar  Wolfram
#15
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irgendwie verstehe ich Deine Eltern dann doch nicht. An sich schadet es ja nicht, wenn nachgebessert wird. Ich wäre froh, wenn ich jemanden hätte, der "nachbessert". Kann es sein, dass das Nachbessern zu einem ungünstigen Zeitpunkt stattfindet, z.B. beim Fernsehen staubsaugen. Hin- und hergelaufe, während die Eltern Ruhe haben wollen.

Dass der Medizinische Dienst kommt, ist gut. Wenn die eine Pflegestufe bekommen, dann können sich die Pflegekräfte mit Deinen Eltern rumärgern und Du bist entlastet. Die Pflegekräfte werden u.U. von den Eltern mehr respektiert, weil da dann nicht so viel Emotionen dran hängen wie bei Dir. Für die Eltern bleiben die Kinder immer Kinder.

viele Grüße
Wolfram


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